"Ist das schön oder nicht?" - Künstlerin Jana Röther (27) entführt in eigene Welt

"Mutter Natur" war Jana Röther zu plakativ. So wurde das Gemälde noch einmal von ihr überarbeitet und unter anderem durch Menschen ergänzt.
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  • "Mutter Natur" war Jana Röther zu plakativ. So wurde das Gemälde noch einmal von ihr überarbeitet und unter anderem durch Menschen ergänzt.
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Schön und toll sind nicht die Worte, die einem beim Betrachten der Werke dieser Künstlerin durch den Kopf schießen. Beeindruckend, faszinierend, mitreißend trifft es nämlich eher. Was die gebürtige Hemeranerin und Künstlerin Jana Röther (27) in den vergangenen Jahren auf die Leinwand gebracht hat und aktuell in der Sundwiger Drehtechnik dem allgemeinen Publikum zum Betrachten ausleiht, entführt in eine besondere ganz eigene Welt.

Ihre Leidenschaft für die Kunst, speziell das Malen, hat die heute 27-Jährige bereits im Kindesalter für sich entdeckt und ihr kreatives Talent, aber auch Technisches Können unter Beweis gestellt. Denn Jana Röther hat Kunst studiert und somit auch schwere Prüfungen in diesem Bereich erfolgreich beendet. Zahlreiche Preise hat sie außerdem "abgeräumt". Zurzeit ist sie Referendarin in Recklinghausen. Die angehende Kunst- und Biologielehrerin der Sekundarstufe II weiß, dass von der Kunst zu leben fast unmöglich ist. Trotz zahlreicher Ausstellungen ist ihr daher eins ganz besonders in Erinnerung geblieben: "Ein Sammler hat einmal gleich mehrere Werke von mir gekauft." Besonders stolz sind ihre Eltern Heike Nitz-Röther und Wolfgang Röther, die ihre Tochter und das Ausleben ihrer Liebe zur Kunst unterstützen.

"In Natura" aktuelle Ausstellung in Sundiwger Drehtechnik

"In Natura" lautet der Titel einer ihrer Ausstellungen, die bis Oktober in Sundiwg zu besuchen ist. Nicht-Kunst-Kennern und Nicht-Kunst-Verstehern fällt es oft schwer, in manchen Bilder die Kunst zu sehen. Vor allem, wenn es sich um Abstraktes handelt. Bei den Ölgemälden, Fotografien mit Facepainting und Sprayarbeiten sowie Skulpturen von Jana Röther allerdings dürften vor allem diese aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Denn die 27-Jährige schafft es, Menschen, die Natur mit ihren vier Elementen und Alltägliches in neuem und ganz anderen Licht zu präsentieren. Dabei ist sie höchst kreativ. Eine schöne Frau steht auf einem Feld, es scheint, als würde es brennen, ihr Kopf aber befindet sich unter Wasser. Jana Röther vermischt die vier Elemente in einem Bild. Auch Geschichten erzählen ihre Werke: Zwei grabende Männer. Suchen sie nach einem Schatz oder graben heimlich etwas oder vielleicht sogar jemanden ein? Dem Betrachter bleibt hier viel Spielraum für die eigene Fantasie. Jana Röther: "Genau das möchte ich ja damit bezwecken."
Kreativpausen kennt Jana Röther nicht. Allerdings habe sie während ihres Studiums ein Phase mit einer bestimmten Farbe durchlebt. Sie erinnert sich: "Alles war auf einmal blaulastig. Ich habe das Meer gemalt und Berge."
Unter all den Fragen, die man einer solchen Künstlerin stellen mag und vielleicht sollte, ist aber dieses Mal eine nicht dabei gewesen: Wer ist dein großes Vorbild? Auf die Idee kommt man erst gar nicht. Denn alles wirkt so professionell und scheint so "fertig", dass man annehmen könnte, sie selber gelte bei allem, was an Künstlern nachrückt, als Vorbild.

Facepainting-Fotografien mit "Täuschung und Verwirrung"

Dass es nicht ausschließlich um die Technik beim Malen geht, sondern vor allem auch um Kreativität und deren Umsetzung, zeigen ihre Fotografien mit Facepainting. "Hierbei geht es um Täuschung, Verwirrung und die Verschmelzung mit dem Hintergrund", erklärt die 27-Järhige. Da wird ein Gesicht vor eine Landschaft oder Skyline einer Stadt gestellt, das Jana Röther vorher so bemalt hat, dass es sich tadellos einfügt. Oder sie spannt eine Folie zwischen zwei Bäume und sprayt dort einen Elch auf. Der Betrachter muss mehrmals hinsehen, um zu erkennen, was wahr ist und was nicht. Es kommt auch schon mal vor, dass ein Ölbild, das fertig scheint, noch einmal überarbeitet wird. "Ein Werk schien mir zu plakativ. Also habe ich es mir noch einmal vorgenommen und verändert", so die Künstlerin. Bilder entstehen bei ihr aber auch ganz spontan. "Das ist befreiend für mich", beschreibt die Künstlerin. Alles, was sie malt oder aus Ton fertigt wie ihre Skulpturen haben mit Sachen zu tun, die sie erlebt hat beziehungsweise gesehen hat. Da wird Spülwasser der ehemaligen WG während des Studiums kunstvoll inszeniert. Aber auch kitschig darf es sein bei der 27-Jährigen: Ich überästhetisiere manchmal das, was von der Gesellschaft als sehr schön angesehen wird. Man fragt sich dann 'ist das schön oder nicht?'."
Mehr zu der Künstlerin, über ihre Werke und aktuellen Ausstellungen gibt es im Netz unter www.jana-r.de.

Autor:

Karola Schröter aus Hemer

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