260 Tonnen "vergifteter" Beton warten in Industriebrache Adolf vom Braucke

Längst erobert sich die Natur Stück für Stück das Areal zurück. Ein Betreten der ehemaligen Industriehallen ist aufgrund der extremen Einsturzgefahr inzwischen hochgefährlich. Archivfotos: Schulte
2Bilder
  • Längst erobert sich die Natur Stück für Stück das Areal zurück. Ein Betreten der ehemaligen Industriehallen ist aufgrund der extremen Einsturzgefahr inzwischen hochgefährlich. Archivfotos: Schulte
  • hochgeladen von Christoph Schulte

Rückbau der einsturzgefährdeten AvB-Ruine soll Ende 2018 beginnen

In eines der größten städtebaulichen Projekte kommt endlich Bewegung: Noch im Winter 2018 soll mit dem Rückbau der hochgradig einsturzgefährdeten Industrieruinen Adolf vom Braucke und Nadler begonnen werden.

Von Christoph Schulte

Hemer. Zwar sei seit dem Vertragsabschluss mit dem Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) bereits intensiv am wohl mittelfristig größten städtebaulichen Projekt in der Felsenmeerstadt gearbeitet worden, aber eben eher hinter den Kulissen und für die Bevölkerung "unsichtbar", erläuterte jetzt der Technische Beigeordnete Christian Schweitzer.
Zur Erinnerung: Die Stadt Hemer hatte mit dem Märkischen Kreis und dem in derartigen Sanierungsprojekten äußerst erfahrenen Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung Ende 2016 einen Vertrag zur Sanierungsplanung und im Frühjahr 2018 einen Vertrag zum Rückbau der rund drei Hektar umfassenden Industriebrache im Ihmerter Tal unterzeichnet. "Das war ein Glücksfall für die Stadt", weiß auch Bürgermeister Michael Heilmann. Schließlich wurden alleine für den Rückbau der einsturzgefährdeten oberirdischen Gebäudeteile sowie die Entsorgung des stark schadstoffbelasteten Materials Kosten in Höhe von circa drei Millionen Euro ermittelt. "Die Sanierung ist extrem aufwändig, schließlich warten u.a. rund 260 Tonnen mit giftigen Substanzen belasteter Betonnen sowie rund 40 Tonnen asbestbelastetes Material auf die fachgerechte Entsorgung", so Christian Schweitzer, der mit Blick auf den städtischen Haushalt froh ist, dass der AAV davon 80 Prozent der Kosten übernimmt. Doch das sind noch längst nicht alle Schwierigkeiten, die bei der AvB-Sanierung warten. "Nach dem oberirdischen Rückbau der Gebäudeteile folgt ja noch die komplette Bodensanierung, deren Ausmaß überhaupt noch nicht feststeht." Bei der Stadt gehe man aber von einem weiteren siebenstelligen Eurobetrag für die notwendige Bodensanierung aus. Denn sicher sei bereits jetzt, dass auch im Boden eine extrem hohe Belastung mit unterschiedlichsten Schadstoffen zu erwarten ist. Die notwendigen Analysen können jedoch aufgrund der extremen Einsturzgefahr der Gebäude erst nach dem oberirdischen Rückbau begonnen werden.
Und als ob dies nicht schon kompliziert genug wäre, kommt bei der Sanierung noch hinzu, dass geradewegs durch die Industriebrache unterirdisch ausgerechnet der Ihmerter Bach fließt, so dass weitere Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen sind.
Deshalb dürfte sich das endgültige Ende des städtischen Schandflecks noch einige Jahre hinziehen. Der aktuelle Zeitplan der Verwaltung sieht wie folgt aus: 2018/2019: Rückbau und Entsorgung der oberirdischen Gebäude, 2019: Analyse der Schadstoffbelastung des Bodens, 2020: Bodensanierung und 2021: Beginn/Umsetzung einer Nachnutzung. 2

Längst erobert sich die Natur Stück für Stück das Areal zurück. Ein Betreten der ehemaligen Industriehallen ist aufgrund der extremen Einsturzgefahr inzwischen hochgefährlich. Archivfotos: Schulte
015 boten sich noch äußerst skurrile Anblicke.
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.