Wut und Verzweiflung dominieren bei Bewohnern der Oberen Mühle 28

Klaus Stinn Foto: Archiv

Mieter unterbreiten der Verwaltung ein Kompromissangebot

Iserlohn. Während die Stadt Iserlohn weiterhin eine (vorübergehende) Räumung des Gebäudekomplexes Obere Mühle 28 vorantreibt (siehe Bericht auf dieser Seite), dominieren derweil bei den Mietern des ehemaligen Fabrikgebäudes Kissing und Möllmann Wut und Verzweiflung.
Wut darüber, dass eine Mieterversammlung, seitens der Stadt zugesagt, inzwischen ohne Begründung nun aber nicht stattfinden soll. Und Verzweiflung darüber, dass sie weiterhin ihre Wohnung und aus ihrer Sicht ihre Heimat zu verlieren drohen und dass sie sich quasi als "Bürger zweiter Klasse" behandelt fühlen. "Angesichts dieser Umgangsweise haben sie jedes Vertrauen in die Verwaltung verloren und glauben den Versprechungen nicht mehr", stellt Klaus Stinn, Vorsitzender des Fördervereins "Werkstatt im Hinterhof" in einer Mail an die Ratsmitglieder fest.
Auf Bitten des Bauordnungsamtes(BauOA) hat Klaus Stinn am Mittwoch außerdem ein Gespräch mit Vertretern des BauOA und der Feuerwehr geführt. Sehr detailliert und fachlich überzeugend wurden die Versäumnisse der letzten Jahre dargestellt. Angesprochen auf die besondere emotionale und psychische Belastung der Bewohner und den unmenschlichen Umgang mit ihnen erklärten sich zwei Mitarbeiter (BauOA und Feuerwehr) bereit, an der Mieterversammlung am Mittwochabend teilzunehmen, die Situation zu erläutern und Fragen der Bewohner zu beantworten.
Die dazu erforderliche Genehmigung wurde durch den Verwaltungsvorstand jedoch untersagt.
Auf der Mieterversammlung wurde dennoch ein Kompromissangebot der Bewohner beschlossen, dass der Verwaltung unterbreitet wurde.
1. Die Mieter wollen während der Umbauarbeiten auf dem Gelände verbleiben und vorübergehend in dort aufzustellende Wohncontainer inklusive Sanitärcontainer umziehen. 2. Durch abschnittsweise Umsetzung der Brandschutzmaßnahm können die Container im rollierenden Verfahren durch die Mieter genutzt werden.
3. Alle Brandschutzmaßnahmen beim abschnittsweisen Vorgehen sind in enger Abstimmung = Kooperation von Feuerwehr, BauOA und dem Brandschutzexperten des Eigentümers durchzuführen.
4. Die Mieter sagen zu, dass sie Betretungsverbote von Gebäuden respektieren und die Handwerker ungestört arbeiten lassen.
5. Bei der Umsetzung des Kompromisses möchten die Mieter auf Augenhöhe beteiligt werden.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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