Richter war als Techniker an Ausbau und Betrieb des Behandlungszentrums beteiligt. Aber natürlich gingen die Schicksale der Betroffenen nicht spurlos an ihm vorbei. „Täglich starben Menschen und täglich kamen neue Patienten mit bestätigter Infektion hinzu. Neben diesen bedrückenden Dingen gab es aber auch die Augenblicke, die Mut machen. Am schönsten war, wenn jemand die Infektion überlebt hatte und entlassen werden konnte.“
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Kreisfeuerwehrverband Ennepe-Ruhr, der seit Jahren intensiv mit der Kreisverwaltung zusammenarbeitet, eingeladen hatten die Abteilung Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst sowie der Fachbereich Gesundheit und Soziales der Kreisverwaltung.
„Wir haben die Frage in den Blickpunkt gerückt, was wäre, wenn es im Ennepe-Ruhr-Kreis einen Ebola-Verdachtsfall gäbe“, nennen die Verantwortlichen Rolf-Erich Rehm und Dr. Sabine Klinke-Rehbein das Motiv für das Angebot. Natürlich habe es in den letzten Wochen und Monaten Abstimmungsgespräche gegeben, um auf dieses Szenario vorbereitet zu sein. „Die Teilnahme von 120 Verantwortlichen und Helfern aus allen Städten des Kreises unterstreicht allerdings den Informationsbedarf“, so Rehm und Klinke-Rehbein.
Wichtige Fakten und Hintergründe zum Ebolaausbruch in Afrika erläuterte Dr. Michael Laubmeister, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Ennepe-Ruhr-Kreis. Zusätzlich lieferte er Antworten auf die Fragen, was einen Ebola-Verdachtsfall auszeichnet und wie insbesondere Mitarbeiter des Rettungsdienstes damit umgehen sollten. Er machte deutlich: „Uns stehen relativ einfache und effektive Hygiene- und Desinfektionsmöglichkeiten zur Verfügung, um das Einsatzpersonal ausreichend zu schützen. Die kreisweite Einsatzplanung für den Ebola-Verdachtsfall ist darüber hinaus essenziell wichtig, um im Fall der Fälle adäquat und zeitnah reagieren zu können.“
Klinke-Rehbein beschrieb die vielfältigen Aufgaben des Gesundheitsamtes. Diese reichen von der Klärung eines Verdachtsfalls in Abstimmung mit dem Kompetenzzentrum in Münster und der Sonderisolierstation in Düsseldorf über das Ermitteln und Beraten von Kontaktpersonen bis hin zum Anordnen erforderlicher Schutzmaßnahmen, um das Weiterverbreiten der Infektionskrankheit zu verhindern.
Wie der auch für Verdachtsfälle vorgeschriebene Schutzanzug Bewegungen einschränkt, davon konnten sich die Teilnehmer ganz praktisch überzeugen. „Von den vielen Schutzanzügen, die ich bisher schon getragen habe, ist dieser wirklich der, der am meisten behindert“, berichtet Rehm. Er und viele andere nutzten das Angebot der Feuerwehr Witten und zogen einen der gelben Schutzanzüge an. Ein kleines von vielen Elementen, das im Falle des Falles notwendig wäre.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass der Virus den Weg zu uns in den Ennepe-Ruhr-Kreis findet, ist nach wie vor sehr gering. Dessen ungeachtet sehen wir in dieser Informationsveranstaltung einen wichtigen Beitrag, damit falls notwendig alle Räder ineinander greifen können“, zeigten sich Rehm und Klinke-Rehbein zufrieden.