21 Tote bei Loveparade: Fans hatten Unglück befürchtet

So voll war es auf dem Gelände. Foto: Wolfgang Attenberger | Foto: Wolfgang Attenberger
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500.000 Menschen hatten Platz, über 1,4 Millionen Menschen wollten dabei sein: Die bereits im Vorfeld wegen Sicherheitsbedenken umstrittene Austragung der Loveparade in Duisburg geriet zur Katastrophe. Bei einer Massenpanik starben mindestens 21 Menschen. 16 Besucher starben am Unglücksort, vier weitere erlagen in der Nacht ihren schweren Verletzungen.

Die Menschen waren mit ihren Kräften am Ende, standen zum Teil zwei Stunden im dichten Gedränge. Eine Augenzeugin erzählte im WDR, dass Menschen auf eine Wartungstreppe am Tunneleingang gedrängelt hätten. Von dort aus wollten sie auf das Dach, um auf das Gelände zu gelangen. Die Menschen seien alle zusammen hoch, bevor eine Treppe zusammengebrochen sei.

„Eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz verursacht, ist furchtbar",sagte Bundesprtäsident Wulff. Die Polizei hat eine Telefonnummer (0203/ 94000) eingerichtet, unter der sich Angehörige von Opfern informieren können.
Viele erfahrene Loveparade-Besucher hatte schon vor der Veranstaltung abgewinkt und auf eine Teilnahme verzichtet, da die Sicherheitsbedenken zu groß waren. Die Veranstaltung wurde trotz der Katastrophe nicht abgebrochen, eine Maßnahme, die ebenfalls umstritten ist. So fand beispielsweise auch nach der Tragödie die 1Live-Party vor Ort statt!
Nach dem Unglück in Duisburg hat Loveparade-Erfinder Dr. Motte schwere Vorwürfe gegen die Veranstalter erhoben. Es sei ein krasser Managementfehler, dass man so viele Menschen durch einen einzigen Zugang auf das Gelände gelassen habe. "Das ist ein Skandal", wird Motte in diesen Stunden in verschiedenen Medien zitiert. Neueste Nachrichten bestätigen die schrecklichen Zahlen: 19 Tote, mehr als 340 Verletzte, zahlreiche davon schwer. NRW-Innenminister Ralf Jäger sagte, er sei"entsetzt und traurig". Rund 5000 Polizisten und Rettungskräfte waren im Einsatz.

Auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft äußerte sich zur Loveparade: „Unser Entsetzen über das schreckliche Unglück bei der Loveparade in Duisburg lässt uns verstummen. Das ganze Land trauert um die jungen Frauen und Männer, die friedlich feiern wollten und bei diesem grauenhaften Drama ihr Leben verloren haben. Unsere Gedanken sind jetzt bei den Familien, Angehörigen und Freunden der Toten und der Verletzten.“

Mahner gab es genug: So wurde bereits Anfang Juni bei unseren Kollegen von derwesten.de kritisch diskutiert: "ich seh schon tote wenn nach der abschlusskundgebung alle auf einmal über diese mickrige straße das gelände verlassen wollen", sagt das User "klotsche". Eine Einschätzung, die von vielen Besuchern geteilt, von den Veranstaltern aber offensichtlich nicht ernstgenommen wurde.

Noch am Unglücksabend erklärte Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland: "Wir hatten im Vorfeld mit dem Veranstalter und allen beteiligten Partnern ein stichhaltiges Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Die jetzt eingeleiteten Ermittlungen müssen den genauen Ereignishergang zu Tage fördern.“ Um 22.15 Uhr wurden die noch feiernden Besucher, die nichts von der Katastrophe mitbekommen hatten, von der Polizei informiert, dass das Gelände geräumt werde aufgrund von Überfüllung. Kurz nach 23 Uhr verstummte dann die Musik in Duisburg. Die Loveparade endete in der Nacht ohne weitere Zwischenfälle. Laut Bundespolizei gab es auch bei der Abfahrt der Loveparade-Teilnehmer am Duisburger Hauptbahnhof keine Probleme.

HIER finden Sie einen Vor-Ort-Bericht.

HIER gibt es mehr Fotos von der Parade vor dem Unglück.

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So voll war es auf dem Gelände. Foto: Wolfgang Attenberger | Foto: Wolfgang Attenberger
Das ist der Lageplan des Güterbahnhofs | Foto: Foto: Loveparade
Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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