Paul McCartney zeigt Düsseldorf die Champions League

"Paul is live" hieß 1993 eine CD von Sir Paul McCartney, der sicher einer der einflussreichsten Musiker der letzten 100 Jahr, ist, und Paul live ist in der Tat ein echtes Erlebnis für die Sinne. Der inzwischen 73-jährige Ex-Beatle hält in Düsseldorf Hof und wirkt dabei nie wie eine Diva. Im Gegenteil: Paul McCartney scherzt darüber, dass bei seiner Show nur einmal die Garderobe gewechselt wird (er zieht seine Jacke aus) und feuert in der ausverkauften Düsseldorfer Esprit-Arena, in der ansonsten zweitklassige Kicker über den Rasen rumpeln, ein Champions League-Feuerwerk ab, das sich gewaschen hat.

Multimedial über die riesigen Leinwände finden die Fans Reminiszenzen aus längst vergangenen Tagen, aber natürlich hauptsächlich Live-Bilder der Show. Denn eins ist klar: Nur die wenigsten der 27.359 Zuschauer sehen Sir Paul McCartney wirklich gut, dafür ist die an diesem Tag geschlossene Spielfläche von Fortuna einfach zu groß. Stören will das aber an diesem schwülen Samstagabend so recht niemanden.

Fit wie ein Turnschuh

Kein Wunder, hat McCartney doch eine großartige Band im Gepäck, die den unglaublich fitten Briten, der immer wieder seine Deutschkenntnisse feil bietet, durch zahlreiche Beatles-Klassiker wie "Can't buy me love" oder "Hey Jude" aber auch eigene Hits ("Band on the run", "Maybe I'm amazed") leitet. Multiinstrumentalist McCartney gibt den Fans, was sie wollen: Und das ist natürlich ganz viel Beatles-Material. McCartney hat unglaublich viele erstklassige Tracks im Repertoire, dass naturgemäß einige Geniestreiche fehlen müssen. "Pipes of Peace" oder "No more lonely nights" wären eine weitere Bereicherung des üppigen Sets gewesen, aber man kann einfach nicht alles haben. Wenn ein Konzert mit einem Zugabenteil bestehend aus "Yesterday", "Hi Hi Hi", Birthday" und "Golden Slumber" endet, sollte man einfach nur zufrieden nach Hause gehen.