34. Weihnachtsmarkt in Westerholt

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Hobby-Künstlerin Birgid Gloger gießt Zement in Backformen. Früh-Rentnerin Eva Wüller produziert seit Monaten Handwärmer, Leseknochen und Schlüsselanhänger am laufenden Band. Auf dem 34. Weihnachtsmarkt in Westerholt haben beide Damen einen Stand, um ihre Produkte an den Hertener zu bringen.

"Vor 19 Jahren ist meine Tochter zur Welt gekommen", erzählt Angela Horstmann, dritte Verkäuferin im Bunde. "Da bin ich einfach losgestiefelt, habe mir Nähzeug zugelegt und angefangen zu arbeiten." Mützen, Tücher, Hosen und Oberteile in allen Formen und Farben sind über die Zeit entstanden. "Dabei sah es vor sieben Jahren gar nicht gut aus für mich", so die Freizeit-Designerin. "Da hatte ich eine Hand-OP und wusste nicht, ob es mit dem Nähen für mich überhaupt weitergehen würde." Stolz ist sie deshalb, heute vor der historischen Kulisse der St. Martinus Kirche und des alten Dorfes ihre Arbeiten zeigen und an andere Familien weitergeben zu können.

Die dreizehnjährige Sofia aus der 8c der Martin-Luther-Schule steht erstmalig hinter einem Verkaufsstand, aber mit Rückhalt von Mama Christel, die auch Klassenpflegschaftsvorsitzende ist, und dem im Ort berühmten Papa: Kiepenkerl und Nachtwächter Matthias Latus. Während die Eltern Werbung für das Heimatmuseum und den Heimatverein Westerholt betreiben, schwärmt sie von den Kerzen, die zum Teil sie selbst aus alten Kerzenresten recycelt hat. Außerdem gibt es Sirup und Marmelade, Landbrot und Kekse. Mit kleinen Basteleien haben die Grundschüler unterstützt. "Der Erlös fließt in die Klassenkasse", freut sich die Schülerin bereits auf eine schöne Unternehmung, wie einst die dreitätige Berlin-Fahrt. Gezahlt wird übrigens nach Belieben. "Man gibt, was man mag!" Das gleiche Motto wie nebenan am Museumsstand, wo Bücher und die neuen Kalender angeboten werden.

Den guten Zweck vertreten Bernhard Möller, Vertreter für den Förderkreis der Pallitativmedizin am Gertrudis-Hospital Westerholt, und Peter Paul Leuchtmann für die Elterninitiative krebskranker Kinder an der Vestischen Kinderklinik Datteln e.V.. Mit Keksen und Holzgeschnitztem, Selbstgemachtem und zum kleinen Preis Erstandenem wollen die Männer Fördergelder einspielen.

Dass Besuch und Verkauf in diesem Jahr eher schleppend laufen, liegt maßgeblich am Wetter. Schon während die Westerholter Martinsbläser die Marktbühne bespielen, braut sich ein Sturm über dem Dorf zusammen. "Die Stimmung ist aber auch insgesamt hier nicht so wie andernorts", kritisiert Sezer Yesil, der seit drei Jahren mit seinen Trockenfrüchten dabei ist. Woran das liegt? "Vielleicht zu viele Konkurrenzveranstaltungen", kann der Geschäftsmann nur mutmaßen. Wiederkommen will der Osnabrücker jedenfalls nur unter einer Bedingung. "Ein zentralerer Standort."

Bedingungslos hingegen ist die alljährliche Wiederkehr von Gerda Bender aus der veranstaltenden Werbe- und Interessengemeinschaft Westerholt (WIW). "Bei Regen, Hagel und Schnee haben wir schon hier gestanden und Lose verkauft", kann die Hertenerin über schlechtes Wetter und miese Laune nur lachen. Wem einer ihrer Westerholter Taler tatsächlich Glück tatsächlich Glück gebracht hat, gibt es übrigens unter www.westerholt-info.de (ab 1. Dezember) zu erfahren.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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