Integration und Gastfreundschaft: Nele Landero Flores liebt Herten und Mexiko

Jalil und Nele haben auf ihrem Trip natürlich auch die atemberaubende Landschaft fotografiert. Manchmal sogar in Selfie-Form. | Foto: Landero Flores
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  • Jalil und Nele haben auf ihrem Trip natürlich auch die atemberaubende Landschaft fotografiert. Manchmal sogar in Selfie-Form.
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Ob Mexiko oder Herten - für Nele Landero Flores, Pressesprecherin der Stadt Herten, kann Zuhause überall auf der Welt sein. Sie nahm sich eine Auszeit. Dass Gastfreundschaft und Integration für ein friedliches Miteinander wichtig sind. weiß aus eigener, langjähriger Erfarhung.

Wenn Nele Landero Flores das Fernweh packt, geht‘s auf keinen Fall in eine Hotelanlage all inclusive. Die Hertenerin ist Camperin und Rucksack-Reisende, taucht mit Leidenschaft in andere Kulturen ein. „Dafür habe ich mir 2014 fast ein halbes Jahr beruflich Auszeit genommen und wunderbare Erfahrungen gesammelt.
Das halbe Sabat-Jahr verbrachte sie mit ihrem Ehemann Jalil auf einem Reisetripp, der seinesgleichen sucht. „Wir fuhren zunächst durch Europa und haben in Mexiko einen Zwischenstopp gemacht.“ Kein Wunder: „Mexiko ist Jalis erste Heimat und für mich meine zweite Heimat,“ so die Hertenerin.

„Pegida hat hier keine Chance. Herten ist bunt.“

Nele Landero Flores, geborene Däubler, ist Pressesprecherin der Stadt Herten. Am 1. Mai seit zehn Jahren. Ihre Heimatstadt liebt und schätzt sie, „weil es hier schön ist und die Menschen aufgeschlossen sind. Sie packen an und jammern nicht, wenn es Probleme zu lösen gibt. Herten ist bunt und war es immer schon. So etwas wie Pegida hat in Herten keine Chance“.
Integration funktioniert über Neugier auf andere Kulturen, die Bereitschaft, Menschen kennenzulernen. Dafür hat Nele Landero viel übrig und sich letztes Jahr eine beruflich Auszeit genommen. „Mein Mann und ich haben mit einem Campingwagen Europa bereist. wir waren in Deutschland unterwegs, in Dänemark und Schweden, Norwegen, Italien, Süd-Tirol, Slowenien, Andorra, Kroatien, im Elsass, an der französischen Mittelmeerküste...“
Alle Stationen aufzuzählen, würde eine Zeitungsseite sprengen. Sehr spannend war für das abenteuerlustige Paar das Wiedersehen mit Mexiko. Nele Landero Flores: „Ich habe Journalistik und Lateinamerikanistik studiert. 2002 habe ich in Mexiko gelebt und gearbeitet. Damals bin ich auch Jalil begegnet, aber wir kannten uns nur so am Rande.“ Gefunkt hat es dann über zehn Jahre später, als sie sich unvermutet wieder trafen.
Mexiko ist faszinierend, pulsierend und schillernd, so die Hertenerin. „Landschaftlich ist Mexiko überwältigend. Winzige Dörfer und Millionenmetropolen, karge Landstriche und Bergmassive, es gibt alles.“ Bitterste Armut springt ins Auge, unfassbarer Reichtum auch. Die hohe Kriminalität sei bedrückend und beängstigend. „Und dann erlebt man die große Lebensfreude und erfährt die herzliche Gastfreundschaft der Mexikaner.“
Meistens abseits der Touristenpfade waren Nele und Jalil Landero Flores unterwegs, sie legten wie in Europa und Deutschland keinerlei Wert auf Komfort. Über ihre Reise haben sich im Internet einen Blog geschrieben und schreiben weiter daran. „Wir geben anderen Tipps.“
Für Jalil Landero Flores bedeutete der Umzug nach Deutschland und das Leben im kleinen Herten eine große Umstellung. Nele Landero Flores: „Er arbeitet als Videograph.“ Heißt: Berlin oder Frankfurt wären in seinem Metier der Wirtschaftsfilme besser geeignet. Aber in Herten fühle sich der Neu-Bürger schon wohl, „eben weil hier aufgeschlossene Menschen leben“, ist sich seine Frau sicher.
Ihr Dank gilt ihren Kolleginnen in der Stadtverwaltung, die mit ihrem Mehreinsatz dafür sorgten, dass sie die Auszeit nehmen konnte.

Integration Herten:
Sehr zufrieden ist die Stadt Herten bislang mit der dringenden Suche nach Flüchtlingswohnungen. „25 Wohnung haben wir schon bekommen“, verrät von der Stadt Herten. Natürlich würden noch weiterhin Untertkünfte gesucht, doch es hätten sich bereits zahlreiche positive Aspekte ergeben. „Sofort sind Netzwerke entstanden.“ So greifen ehemalige Flüchtlinge aus Syrien Neuankömmlinge unter die Arme oder finden ältere Leute neue Aufgaben, indem sie die Flüchtlinge unterstützen. Das ist gelebte Integration. Gesucht werden noch vor allem kleinere Wohnungen. Acht der Wohnungen hat die Stadt selbst angemietet, die anderen vermittelt. Weitere Angebote sind an Christiane Rohde zu richten, Tel. 303 269.
Apropos Integration: Die VHS Herten gehört zu den ersten Volkshochschulen in NRW, die einmalig Mittel des Landes für Flüchtlingssprachkurse erhält. Mit den bewilligten Mitteln von 3950 Euro können etwa 20 Flüchtlinge die Grundkenntnisse der deutschen Sprache für den Alltag in Deutschland erlernen.

Aktion: Das geht jeden an
Integration betrifft jeden Menschen. Immer. Offenheit und Höflichkeit sind im Beruf, in der Schule, auf der Party und an der Haltestelle gefragt. Integration ist das große Thema. Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) und der Stadtspiegel setzen sich für Integration ein.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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