Bitte

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Liebe Hertenerinnen & Hertener,
liebe Freundinnen & Freunde,

woran merkt man, dass das Jahr seinem Ende zugeht?
Als Bürgermeister vor allem an der steigenden Zahl an Jahresabschlussfeiern, Empfängen und Weihnachtsmärkten. Eine schöne Zeit. Und eine schöne Woche mit viele lieben Menschen.

Diese begann am Montag im Recklinghäuser Rathaus. Dort trafen sich Bürgermeister und Oberbürgermeister der am Projekt „Emscherland 2020“ beteiligten Kommunen zum Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft, Dr. Uli Paetzel. Beim Emscherumbau, den die meisten von uns im Hinterkopf haben, geht es natürlich um das Thema Renaturierung. Bevor die Industrialisierung im Ruhrgebiet einzog, war die Emscher ein natürlicher, kleiner Fluss. Dann kam die Bevölkerungsexplosion und am Ende wurde aus dem Flüsschen ein Abwasserkanal. Diese Entwicklung wurde in den zurückliegenden Jahren nun Stück für Stück rückgängig gemacht – aus der „Köttelbecke“ wird bis etwa 2020 wieder ein Fluss – ohne Schmutzwasserkanäle. Bei dem Handlungskonzept „Emscherland 2020“ geht es aber noch um viel mehr – ökologische Landschaftsentwicklung, Angebote für Bildung, Qualifizierung und gesellschaftliche Entwicklung. Die beteiligten Städte Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten arbeiten in Kooperation mit der Emschergenossenschaft hier eng vernetzt zusammen, um Zukunftsimpulse zu setzen. Der Wandel wird so spürbar und zeigt konkrete Folgen. Stadtentwicklung, Naherholung, Tourismus – das sind Aspekte des Projekts, die für unsere Stadt interessant und wichtig sind. Hier bleiben wir als Verwaltung aktiv im Prozess, um für Herten trotz "Reduzierungen im Projekt", ein Optimum zu erreichen.

Mittags ging es dann für mich auf die Fahrt nach Münster. Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe hatte zur Sitzung des Verwaltungsrates der Sparkasse Vest geladen. Hier wurde der Jahresabschlussbericht vorgestellt, die Entwicklung der Sparkasse ist dabei auch im derzeit schwierigen Zinsumfeld, wieder einmal positiv. Das ist für den Kreis und für Herten schon alleine deshalb wichtig, weil die Sparkasse Vest auch Förderer und Sponsor vieler Vereine, Projekte und Initiativen ist, für deren Arbeit die jährlichen Ausschüttungen der Sparkasse natürlich eine sehr große Bedeutung hat. Die gute Nachricht: für 2018 sind die Ausschüttungen sichergestellt.
Die Präsidentin des Sparkassenverbandes, Frau Prof. Dr. Buchholz, gab den Teilnehmenden dann noch einen detaillierten Ausblick auf die Entwicklungen auf EU-Ebene. Die EU-Zinspolitik ist ja auch für unsere Stadt sehr wichtig – der Anstieg der Kreditzinsen träfe schließlich direkt unsere Haushaltsplanungen. Wie es aussieht, sieht es noch gut aus, Richtungstendenzen sind aber erkennbar.

Dienstags hatte ich internationale Gäste: eine Schülerin und drei Schüler aus Arras, die beim diesjährigen Europaquiz gewonnen hatten, besuchten Herten. Das Europaquiz ist eine feste Institution in der Städtepartnerschaft zwischen Herten und Arras. Schülerinnen und Schüler nehmen hier teil, um ihr Wissen über Europa und die EU zu testen. Die Gewinner des Wettbewerbs fahren dann mit Begleitung in die jeweilige Partnerstadt. Eine tolle Sache, denn Begegnung verbindet. Und was die Schülerinnen und Schüler so alles wissen, lässt manchen Erwachsenen staunen. In der kommenden Woche sind dann unsere Gewinner aus Hertener Schulen zu Gast in Arras.

Mittwoch. Einmal im Jahr treffen sich die Bürgermeister der Kreisstädte zum Kommunalforum der Sparkasse Vest in Recklinghausen. Das ist ein Nachmittag mit Fachvorträgen und der Gelegenheit zu vielen Gesprächen. Natürlich sind dies interessante Gelegenheiten, um sich gerade auch über die Marktentwicklungen direkt im Kreis Recklinghausen zu informieren. Die NRW Bank stellte und erklärte die aktuelle Finanzierungspolitik / Förderpolitik des Landes vor. Viele Gelder werden landesweit nicht abgerufen, da die Städte/ Kommunen keine "Manpower" (Planer/ Ing./ Architekten) mehr haben, um Projekte umzusetzen. Damit zahlen wir gerade die "Zeche" der Personalwirtschaft der zurückliegenden Jahre.

Abends nutzte ich dann die Gelegenheit, den Nikolausumzug in der Innenstadt zu besuchen. Die Organisatoren, Michael Hamdorf und Martin Wellmann, (sowie hier viele viele namenslose ehrenamtliche Helferinnen und Helfer) haben eine richtig tolle Veranstaltung organisiert, die viele Kinderaugen zum Leuchten gebracht hat. Mehr als 500 Kinder oder 1000 Menschen haben sich an diesem Umzug beteiligt – mit dem Nikolaus hoch zu Ross und Musik vom Husaren-Fanfaren-Korps. Natürlich gab es für die Kleinen auch Nikolaus-Tüten. Ein ganz großer Dank geht an die vielen Helferinnen und Helfer und alle, die dieses Ereignis unterstützt haben!

Nachdem der Donnerstag Vormittag mit vielen internen Gesprächen gefüllt war, wurde es gegen Mittag noch einmal europäisch. Ich blättere einmal zurück – Ende 2016 fand in Frankfurt am Main die erste Kundgebung unter dem Motto „Pulse of Europe“ statt. Entstanden aus einer Idee der Frankfurter Rechtsanwälte Sabine und Daniel Röder, ging es der überparteilichen und unabhängigen Bürgerinitiative darum, ein Zeichen für die EU zu setzen und den europäischen Gedanken sichtbar auf die Straße zu bringen entgegenzusetzen. Ende April 2017 erreichte die Bewegung dann Herten. Daraus wurde eine ganze Reihe von Kundgebungen. Viele Hertenerinnen und Hertener beteiligten sich daran. Als Bekenntnis zu Europa sammelten die Organisatoren schließlich „Unterschriften für Europa“ auf einer Leinwand im Design der EU-Fahne. Diese Unterschriften überreichte mir der Hertener Künstler Punky Bahr nun anlässlich des Jahrestages der Verkündung der EU-Grundrechtecharta. Diese Charta enthält die Grund- und Menschenrechte im Rahmen der Europäischen Union - dazu gehört übrigens auch das „Recht auf eine gute Verwaltung“ (Artikel 41).

Am Nachmittag besuchte ich dann die Betriebsversammlung und Weihnachtsfeier der Hertener Stadtwerke. Diese Gelegenheit nutzte ich auch dazu, um mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren gute Arbeit im (noch) laufenden Jahr zu bedanken. Da es für mich die erste Gelegenheit in 2017 war - vor allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu reden - nutzte ich die Gelegenheit, die aus meiner Sicht politische Posse - Besetzung des Aufsichtsratsvorsitz - zu erklären.
Die Stadtwerke sind für Herten mehr als nur ein Energieversorger. Sie sind für das „Wir-Gefühl“ in Herten ein ganz, ganz wichtiger Teil, denn neben dem vielen Engagement im Bereich Energie und Umwelt unterstützen die Hertener Stadtwerke auch ganz viel ehrenamtliches Engagement, gerade in den Bereichen Kultur und Sport. Davon abgesehen sind sie als starkes Tochterunternehmen einer der finanziellen Eckpfeiler unserer Stadt. Ich freue mich, dass wir so viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, all dies möglich machen.

Am Freitag – vielleicht haben Sie sie schon gesehen? – hissten wir am Rathaus die Fahne der Organisation „Mayors for peace“ (Bürgermeister für den Frieden). Die Initiative wurde 1982 vom damaligen Bürgermeister der Stadt Hiroshima ins Leben gerufen, ihr Ziel ist es, Einfluss auf die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu nehmen und deren Abschaffung zu erreichen. Ein nobles Ziel, das ich gerne unterstütze. (Mehr zur Organisation unter http://www.mayorsforpeace.org/english (Englisch!). Warum aber ausgerechnet jetzt die Fahne? Ganz einfach: am Sonntag, dem 10.12.17, erhält die ICAN-Kampagne zur atomaren Abrüstung den Friedensnobelpreis und die „Mayors for Peace“ sind eine ICAN-Partnerorganisation. Damit sind auch wir als Stadt Herten ein Teil dieser Aktion, die ein wichtiges Signal für Frieden und nukleare Abrüstung setzt.

Gegen Mittag besuchte ich dann die Jahresabschlussfeier des Zentralen Betriebshofs der Stadt Herten (ZBH). Auch hier habe ich mich gerne für die viele geleistete Arbeit dieses Jahres bedankt, natürlich auch im Hinblick auf 2018 und die kommenden Herausforderungen. Mit der Neuordnung des ZBH, der kommenden Befragung der Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Vollservice/Teilservice und den Blick weiter auf die Verbesserungsmöglichkeiten innerhalb des ZBH gerichtet, verspricht auch das nächste Jahr ein sehr Spannendes zu werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZBH sind für die meisten Hertenerinnen und Hertener in erster Linie „die in Orange“. Zuständig für Grünflächen, Friedhöfe, Stadtreinigung, Müllabfuhr und den Recyclinghof. Es sind die Menschen, die in unserer Stadt aufräumen. Bei Wind und Wetter. Und – was ich über die Feiertage natürlich niemandem gönnen möchte – auch bei Schnee und Eis. Wichtig, hier einmal danke zu sagen. Der Einsatz, den hier viele bringen, ist auch ein Teil des WIR-Gefühls und wichtig. Sagen Sie doch dem nächsten „Menschen in Orange“, den Sie sehen, auch einmal danke. ;-)

Der Abend wartete dann mit einem besonderen Highlight auf: der Verleihung des Nachhaltigkeitspreises 2017. Dieser Preis wird jährlich an Kommunen, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Persönlichkeiten verliehen, die Verantwortung übernehmen und sich für die Idee einer nachhaltigen Entwicklung einsetzen. Herten war hier in der Kategorie „Mittelgroße Städte“ nominiert. Am Ende schafften es neben Herten noch die Städte Geestland und St.Ingbert in die Top3. In ihrer Begründung schreibt die Jury: „Besonders hervorzuheben ist die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Stadt“ und „Herten begegnet der Last der Vergangenheit mit Innovation und Engagement“. Ein toller Rahmen – Verbundenheit und Engagement. Und natürlich geht es um die vielen Dinge, die sich in Herten bewegen. Klimaschutzkonzept 2020+, die Allee des Wandels, Renaturierung auf Ewald, die Entwicklung der städtischen Grünflächen, das Wasserstoff-Anwenderzentrum, das Projekt „1m² Bildung“, und und und
Seien wir „ma ährlich“ – wir sind preiswürdig!
Die Preisverleihung ist übrigens eine hochkarätige Veranstaltung. Vorangegangen ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag als zweitägige Kongressveranstaltung. Die Preisverleihung selbst erfolgt im Rahmen einer Galaveranstaltung mit viel Prominenz und reichlich unterhaltender Kunst auf der Bühne. Die Veranstalter nennen die Preisverleihung das „grünste Event Deutschlands“. Die Veranstaltung ist nicht nur klimaneutral, das Catering 100% Bio und Fairtrade, nein – selbst der rote Teppich besteht aus 100% recyceltem Polyamid aus ausgedienten Fischernetzen.

(..für Platz 1 hat es gestern noch nicht gereicht, aber Morgen, Morgen ist ein neuer Tag, ein neuer Versuch..)

Weniger glamourös, dafür gemütlich und vorweihnachtlich beleuchtet wird es am Samstag. Beim Lichterwald im Hertener Schlosspark gibt es wieder viel zu sehen, zu stöbern und natürlich auch Leckeres zu genießen. Interessant, auf wie vielen Seiten im Internet der Hertener Lichterwald positive Erwähnung findet. Ich persönlich werde zwischen 15 und 16 Uhr zu einer Gesprächsrunde mit St.Nikolaus und zur Verteilung der Stutenkerle dort sein.

Danach statte ich der Adventsfeier des Löschzugs Scherlebeck der freiwilligen Feuerwehr Herten einen Besuch ab. Auch hier eine Gelegenheit, für die gute geleistete Arbeit des ausklingenden Jahres danke zu sagen. Wir hatten in diesem Jahr eine Vielzahl von Feuerwehreinsätzen im Stadtgebiet. In vielen Fällen konnte Schlimmeres verhindert werden und auch bei den spektakuläreren Fällen ging es dank der professionellen Arbeit unserer Feuerwehren am Ende immer glimpflich aus. Beruhigend zu wissen, dass auf die Feuerwehr in Herten Verlass ist.

Abends gehe ich dann zurück in den Schlosspark, denn es gibt noch Jazziges im Lichterwald.

Sonntag ist der zweite Advent. Passend zum Anlass besuche ich am späten Nachmittag in der Erlöserkirche das Weihnachtsoratorium der Hertener Kantorei.

Ich wünsche Ihnen allen ein schönes Wochenende und einen harmonischen 2ten Advent!

Ihr Fred Toplak

Autor:

Fred Toplak aus Herten

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