Angespannt: Unternehmer rollt mit 2 PS zum Kunden

Mit 2 PS im Düsseldorfer Norden
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Düsseldorf, 11.07.2018. Der Unternehmer Michael Huschens macht ein Experiment: 2 PS, emissionsarm, gespannt vor einen beladenen Hänger. Es geht um einen Maler-Auftrag (Renovierung einer Teilfassade des TC13 auf der Grunerstraße in Düsseldorf). Huschens: „Die Situation ist sehr angespannt, weil wir nicht wissen, wie wir unsere Fahrten durch die Stadt demnächst gestalten sollen. Darum nehmen wir das jetzt mal wörtlich und haben „angespannt“, unsere Pferde Nancy und Carry nämlich, die heute unser Material einschließlich Mitarbeiter vom Düsseldorfer Norden zum Kunden in Düsseltal ziehen werden.“

Mit „Euro 7“ und 2 PS - zurück in die Zukunft? Ein Experiment zur Urbanen Mobilität.
Urbane Mobilität der Zukunft mit weniger Feinstaubbelastung in den Städten und weniger Stickoxiden setzt sich zusammen aus zum Beispiel ÖPNV und E-Mobilität mit zugegeben erst wenigen Autos, aber vielleicht künftig mit vielen E-Bikes.

Einige Düsseldorfer Unternehmen sind Vorreiter, was emissionsarmes Fahren angeht, so zum Beispiel die Bäckerei Schüren, der Krankenpflegedienst Klingen/ Leithäuser und der Flughafen Düsseldorf. Diese Unternehmen haben ihre Fuhrparks komplett oder teilweise auf E-Mobilität umgestellt. So gut, so vorbildlich. Was aber macht ein Unternehmer, der vor drei Jahren auf die Euro-5 Norm gesetzt hat und heute noch seinen Fuhrpark abzahlen muss, wohlwissend, dass es Fahrverbote in den Innenstädten für Fahrzeuge mit der Euro 5 Norm geben wird. Er fragt sich, was er dann mit den Wagen anfangen soll. Ihr Wiederverkaufswert ist eher schlecht. Ein neuer Fuhrpark kommt nicht in Frage, weil der alte noch nicht abbezahlt ist. „Unser Experiment soll ein Denkanstoss, ein Experiment sein. Die Euro 7 Norm gibt es (noch) nicht und wir haben das Ganze mal auf die Spitze getrieben“, so Huschens.

Mobil war man in Düsseldorf schon lange. Im Februar 1876 fuhren in Düsseldorf die ersten drei Linien einer Pferdebahn durch die Stadt. Sie schafften eine Verbindung für jedermann zwischen den Bahnhöfen, dem Rathaus und der Tonhalle. 1869 fuhr die erste elektrifizierte Bahn von der Schützenstraße nach Grafenberg. Bis Ende der 1960er Jahre lieferte die Dietrich Brauerei ihr Altbier mit großen Pferdewagen aus.
Es stellen sich rund um diese Aktion einige Fragen: Wie lange dauert die Fahrt, zahlt der Kunde die zusätzliche Zeit für An- und Abfahrt? Wären Pferdefuhrwerke eine denkbare Alternative? Was das außerdem für den aktuellen Verkehrsfluss, die Anfahrtszeit zum Kunden und das Parken bedeutet, will die Firma Huschens testen. 

Autor:

Monika Medam aus Hilden

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