Hildanus-Lauf ist abgesagt: TuS 96 Hilden verweist auf gestiegene Sicherheitsbedingungen und Kosten

In diesem Jahr wird der Hildanuslauf nicht stattfinden. Dies teilt der Turn- und Sportverein Hilden 1896 mit. "Schon im vergangenen Jahr konnte der Hildanuslauf nur mit einem immensen Aufwand vieler freiwilliger Kräfte und Spenden durchgeführt werden", sagt Michael Wegmann, Vorsitzender des TuS 96 Hilden.

23 Jahre hatte der Straßenlauf in Folge stattgefunden. Kitakinder, Leistungssportler aus Hilden und aus der Region hatten am dritten Sonntag im September am Lauf teilgenommen und zusammen mit Eltern, Verwandten und Freunden am dritten Sonntag im September einen schönen Tag verbracht, so Michael Wegmann weiter. Zusammen mit dem Tus 96 und allen Beteiligten bedauert er, den Lauf für 2018 absagen zu müssen.

Mehrkosten von rund 6000 Euro

Hintergrund sind neue Sicherheitsvorschriften, erklärt Wegmann. Im Zuge der Anti-Terror-Maßnahmen seien auch die Vorgaben an Straßenläufe gestiegen. Unterm Strich habe dies im vergangenen Jahr zu Mehrkosten von rund 6.000 Euro geführt. Grund war unter anderem die erstmalige Beauftragung einer externen Firma, die sich zum Beispiel um die professionelle Verkehrsführung kümmerte und im Falle eines Unglücks die Verantwortung übernommen hätte. Die zusätzlichen Kosten konnten durch Spenden gedeckt werden.

"Herber Verlust"

Auch bei der Stadt Hilden wird die Absage bedauert. Es sei ein "herber Verlust für die 'Sportstadt Hilden'", sagt Sportdezernent Sönke Eichner. Das gemeinsam mit dem Verein mit viel Zeit und Energie entwickelte Sicherheitskonzept sei tragfähig und habe alle gesetzlichen Auflagen erfüllt. "Die Veranstaltung war ein Erfolg", so Sönke Eichner. Aus Sicht der Stadtverwaltung hätte das Sicherheitskonzept aus dem Vorjahr eins-zu-eins übernommen werden, die Stadt unterstütze den Lauf auch 2018 mit einer Ausfallbürgschaft von 3000 Euro, dem Spielmobil und indem sie die Sportanlage kostenfrei zur Verfügung stelle.

Der Verein habe zudem den Wunsch geäußert, dass auch die Kosten für die Sicherheitsfirma übernommen werden. "Das halte ich angesichts der aktuellen Haushaltslage und in Hinblick auf eine faire Sportförderung aller Vereine in Hilden aber nicht für angemessen", sagt Sönke Eichner.

Ziel: "Verlässliche, langfristige Planung"

Den Hildanus-Lauf noch einmal auf Basis von Spendengeldern durchzuführen, hält man beim TuS nicht für praktikabel. "Wir möchten keine Hängepartie und erneut bis zum letzten Moment zittern müssen, ob wir den Hildanus-Lauf durchführen können. Stattdessen braucht es eine verlässliche, langfristige Planung", erklärt Wegmann. Und der Verein alleine sei trotz seiner Größe - er zählt circa 1500 Mitglieder - nicht in der Lage, aus eigener Kraft die Straßensicherheit zu gewährleisten.

"Natürlich haben wir Verständnis für den städtischen Haushalt. Aber die Kosten für die Terrorabwehr zu übernehmen - das kann auch nicht Sache der Vereine sein", betont Michael Wegmann. Er wünscht sich bei Punkten wie Straßenführung und rechtlichen Dingen mehr Unterstützung durch die Stadt - dann könnte zum Beispiel auf die externe Fachfirma verzichtet werden.

Im Gespräch bleiben

Stadt und Verein betonen beide, dass sie miteinander im Gespräch bleiben möchten, um über eine eventuelle Neuausrichtung des beliebten Straßenlaufs für 2019 zu entscheiden. Derzeit überlegen die Vereinsmitglieder zunächst, ob der Kitalauf trotzdem auch in diesem Jahr stattfinden kann. Da dieser Lauf traditionell ausschließlich auf dem Sportgelände stattfindet, würden die Auflagen rund um die Straßensperrungen schließlich gar nicht zum Tragen kommen.