"Hosianna" - Karikaturist Klaus Pfauter stellt Krippen in Stadtkirche Unna aus

Idylle im "Hosianna"-Rausch: Die Politik, im Großen wie im Kleinen, aufs Korn zu nehmen war rund 40 Jahre eine Berufsaufgabe von Klaus Pfauter(77). Jetzt stellt er humorvolle Krippen aus.
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Die Politik, im Großen wie im Kleinen, aufs Korn zu nehmen war rund 40 Jahre eine Berufsaufgabe von Klaus Pfauter(77). An die Karikaturen, die der Holzwickeder vor allem für die Westfälische Rundschau, zeichnete, erinnern sich viele Leser. Jetzt entwarf der Zeichner mit dem Spitzbart auch zwei Krippen, die in der Stadtkirche Unna zwischen meist klassischen Bildnissen einen Sonderplatz einnehmen. Humor ist Klaus Pfauter eben in die Wiege gelegt.

Da besucht die heilige Familie den kleinen Weihnachtsmarkt auf dem Kirchvorplatz, samt Jesukind und Lastesel. Um den lang gestreckten Kirchturm tummeln sich die Büdchen, mit aktuellen Fotos der Betreiber beklebt. Die Büdchen sollten viel kleiner sein, passten aber von den Proportionen schließlich nicht dazu. Dabei sah Pfauter´s ursprüngliche Idee anders aus: „Schöner Wohnen“ für das Christuskind, aber davon nahm er Abstand. Die Vorstellung, den spitzfindigen, erfahrenen Karikaturisten zum Entwurf von Krippen zu inspirieren, fand Brigitte Paschedag, verantwortlich beim Senioren-Magazin Herbstblatt, spannend. Pfauter ist in der Redaktion als Zeichner, Autor und Sprecher tätig. Dient die Stadtkirchen-Krippe am Anfang der Ausstellung als zur Identifikation, treibt die Krippe Nr. 2 die Überzeichnung auf die Spitze. Ein Engelschor im Loriot-Stil intoniert „Hosianna“, während Jesus lauthals für Ruhe sorgt. „Manches Details habe ich später ergänzt“, lenkt Pfauter den Blick des Betrachters.

"Ruah"

Wohl nicht nur weil es statt „Ruhe“ auch „Mei Ruah will i hoam“ heißen könnte, erhielt der Zeichner jetzt eine Anfrage aus Bayern. Für eine dortige Ausstellung fertigte er also die Krippe ein weiteres mal an und erhielt direkt Ehren-Eintrittskarten. Eine dritte stellt eine Gemeinde in Dortmund-Berghofen aus. Von der Idee bis zur Umsetzung vergehen schon mal einige Monate. Anders als im Tagesgeschäft aktueller Zeitungen „Da musste die Kernidee sofort umgesetzt werden“ erinnert er sich. Den Zeichenstift nimmt Klaus Pfauter, Kartograph i.R., regelmäßig auch für die Seniorenzeitschrift „Herbstblatt“ in die Hand. Ist dort als Autor, Zeichner und Sprecher aktiv. Auch der „Emscherkurier“ des Perthes-Haus Holzwickede druckt seine Humoresken ab. Ein weiteres Genre entdeckte der Künstler, der auch den Malermarkt Holzwickede organisiert, jetzt für sich. Er schreibt in tschechischer Sprache über hiesige Landschaften dort, zwei Bücher hat er bereits veröffentlicht, mit Kinderbüchern sammelte er erste Erfahrungen als Autor. Im Jahre 1970 erregte er mit einer Robinson-Crusoe-Illustration das Interesse einer Dortmunder Tageszeitung. Zu seinen Favoriten zählen Caspar-David Friedrich, Spitzweg sowie Kunst aus dem mediterranen Raum. Und Krippen mit Witz möchte er weiterhin basteln. Aus Platzgründen in der Stadtkirche Unna muss er aber jedes Jahr „wohl eine verschwinden lassen“.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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