Leserbrief: Umsetzung käme einem Abriss gleich

Das Gartenhaus ist schon eingerüstet.

Zur Berichterstattung am Mittwoch, 30. Januar 2013, über die Umsetzung des alten Gartenhauses neben der Post nehmen Götz Bettge und Holger Lüders wie folgt Stellung:

"Nach Auskunft der Oberen Denkmalbehörde in Münster erkennt diese dem klassizistischen Gartenhaus nachwievor einen hohen Denkmalwert zu und versucht daher seit einem Jahr, es unter Denkmalschutz stellen zu lassen.
Es handelt sich dabei keinesfalls um eine Bude, Hütte oder einen Geräteschuppen. Dafür ist der in alle Himmelsrichtungen durchfensterte Raum im Erdgeschoss mit 22 m² Grundfläche und ca. 3 m Raumhöhe sowie Stuckprofil an der Decke zu repräsentativ gehalten.
Als Gründe für eine Unterschutzstellung werden von der Fachbehörde die Einmaligkeit dieses Gebäudetypus sowie die Bedeutung als Stadtmarke der historischen Ansicht von 1840 aufgeführt.
Aufgrund der tatsächlich stark geschädigten Bausubstanz kommt der vorgeschlagene „Kompromiss“ in Form einer Umsetzung ohne Keller an einen noch nicht festgelegten Ort einem Abriss gleich. Daher spricht man beim erwähnten Ortstermin auch nur noch von einer Replik. Wir erinnern uns: Ein ähnliches Schicksal widerfuhr dem barocken Gartenhaus in Oktogonform an der Gartenstraße. Es wurde beim Abbau so stark geschädigt, dass ein Wiederaufbau auch hier nur als Replik möglich war.
Nur am jetzigen, dem ursprünglichen Standort im ehemaligen Garten der Kaufmannsfamilie Riedel ist zudem die Beziehung des Gebäudes zu seiner Umgebung nachvollziehbar.
Daher darf auch auf den Keller keinesfalls verzichtet werden. Er ist ein konstruktiver und inhaltlicher Bestandteil des Gebäudes.
Wenn nun von einem Abbau des Gartenhauses bereits im März die Rede ist, so wird offensichtlich, dass hier unumkehrbare Tatsachen geschaffen werden sollen. Der Initiativkreis für Baukultur und Stadtplanung plädiert dagegen für einen runden Tisch, um die beste Lösung zum Erhalt dieses einmaligen Gebäudes zu finden.
Das Initiativen dieser Art auch in Iserlohn Erfolg hatten, zeigt der Einsatz für den Erhalt des gesamten Parkgrundstücks der Villa in der Südstraße 27. Hier konnte durch das Engagement von Bürgern und einem klaren politischen Votum eine Parzellierung verhindert werden."

Götz Bettge, Gartenstr. 66;
Holger Lüders, Zum Amtswald 30 f

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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