Red Carpet Experience: Zu Gast bei Jorge Rando

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Von Timon Tesche:

Zehn Jugendliche aus vier verschiedenen Herkunftsländern, fünf, die noch nie geflogen sind und drei, die noch nie am Meer waren: diese ungewöhnliche Jugendgruppe aus dem Checkpoint serlohn wurde in Malaga an der Costa del Sol eine Woche lang zu Stars.
Die Reise wurde im Rahmen der Projektarbeit des Checkpoints, der „Red Carpet-Experience“ durchgeführt vom 26.10.-2.11.12, durchgeführt. Red Carpet bedeutet „Roter Teppich“, der Name steht dafür, dass in diesen Projekten Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen zu Künstlern und Helden des Alltags werden.
Der bekannte spanische Maler und Skulpturist Jorge Rando hatte dieses Projekt im vergangenen Jahr im Rahmen seiner Ausstellungen in Iserlohn kennengelernt und war so begeistert, dass er für zehn Projektteilnehmer und fünf Begleiter selbst den roten Teppich ausrollte. Er lud sie persönlich zu sich ein und ließ sie in die Welt der Künstler und Prominenten in der Sonnenstadt Malaga eintauchen.
Ein Höhepunkt reihte sich an den anderen: Der Oberbürgermeister von Málaga empfing die Gruppe persönlich zusammen mit seinem in Stellvertreter und Protokollant im exklusiven Spiegelsaal des ehrwürdigen Rathauses. An einem anderen Tag hieß uns eine katholische Bruderschaft willkommen und führte uns in den Brauch der Osterprozessionen in Spanien ein, eine Ehre, die keinem normalen Tourist je zuteil werden könnte. Ebenso außergewöhnlich war der Empfang im Altehrwürdigen Lokal „Pimpi“, zu dem wir im Künstlerraum an den jahrhundertealten Tischen vom Geschäftsführer persönlich eingeladen wurden. Bis zu fünf Kellner bedienten die Gruppe und verdrängten auch die Schaulustigen, die um die Ecke lugten, um zu sehen, welche bedeutende Prominenz mit solcher Ehre empfangen wurde. Sie versprachen uns ein Bild der Gruppe in die Reihe der Prominentenfotos an der wand des Lokals aufzunehmen (s. Bild im Anhang).
Übertroffen wurden solche Erlebnisse nur durch das persönliche Engagement des Künstlers. Der 70jährige Expressionist ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe die ganze Zeit persönlich zu begleiten und auch zwei Malworkshops mit ihnen anzuleiten:
Er ermutigte, mit Farben und Linien gegen die Leinwand zu kämpfen. „Keine Angst“, rief er Ihnen immer wieder zu, auch, als er sie an einem anderen Tag aufforderte, mit eigenen Bildern oder Texten Skulpturen von ihm zu deuten.
Ihr kreatives Talent zeigte die multikulurelle Gruppe der Jugendlichen auch durch die Mitwirkung und Teilnahme am deutschen Gottesdienst in der benachbarten Nobelstadt Marbella. Sie trugen mit einem Theaterstück zum Thema des Gottesdienstes bei. Ihr authentisches Szenenspiel rührte manche der Besucher zu Tränen und bewies, dass tatsächlich jede Menge Potential in diesen Jugendlichen steckte.
Auch zwischen den anderen Programmpunkten, den Besuchen der Städte Ronda und Mijas, im Geburtshaus Picassos, am Badestrand bei sommerlichen 26 Grad oder beim spanischen Flamenco nahm sich der Künstler immer wieder Zeit, den Jugendlichen persönliche Ratschläge für ein gelingendes Leben zu geben.
So wird diese Reise Spuren hinterlassen, bei den Jugendlichen, den Betreuern und auch beim Künstlers selbst. Dieser verblüffte uns sogar noch zum Abschied, als er bescheiden unsere Dankesreden hörte und sie sogleich erwiderte: „Ich bin glücklich nach dieser Woche mit euch und freue mich auf eine Gegeneinladung der Jugendlichen nach Iserlohn“. Auf die soll er nicht lange warten.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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