"Hilferuf" der Märkischen Krankenhäuser

Das Iserlohner St. Elisabeth-Krankenhaus erwartet in diesem Jahr schwarze Zahlen.
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  • hochgeladen von Rainer Tüttelmann

Die Geschäftsführungen von sechs Krankenhäusern im Märkischen Nordkreis (außer Balve) trafen mit einer aktiven heimischen Politikerin zusammen.

Es wurde zu den „1. Märkischen Krankenhausgesprächen“ geladen. Aus der Politik war als einzige aktive Politikerin die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Blask zugegen, die aber zusagte, „meinem Landtags-Kollegen Michael Scheffler und der SPD-Bundestagsabgeordneten Dagmar Freitag umgehend über die Sorgen und Nöte der heimischen Krankenhäuser Bericht zu erstatten.“
Wie sehen also die Sorgen und Nöte aus?
In diesem Jahr wird allgemein mit einem Zuwachs von zwei Prozent gerechnet, allerdings im Gegenzug auch mit einem fünfprozentigen Zuwachs im Bereich des Personalaufwandes. Diese Unterdeckung von drei Prozent hätten die Krankenhäuser schon gerne vom Bund erstattet bekommen. Dies unterstrich Thomas Wülle, Geschäftsführer der Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis. Zudem forderte Wülle stellvertretend für die anderen Geschäftsführer, „dass die zu niedrige Investitionskosten-Förderung in NRW begradigt werden muss.“ Warum? Thomas Wülle: „NRW liegt in diesem Bereich an drittletzter Stelle in Deutschland.“
Weitere Einengungen bei der „doppelten Degression“ oder bei der „Orientierungswert-Berechnung “ müssen laut Wülle beseitigt werden.
Wie auch alle Versicherterten haben die Krankenhaus-Geschäftsführer ihren Blick fest auf die prallgefüllten Kassen der Krankenkassen gerichtet. „Es sind doch Gelder auch auf Kosten der Krankenhäuser eingespart worden und liegen anteilig auf den Konten.“
Rechtzeitig vor der im September stattfindenden Bundestagswahl sollen die Politiker die Krankenhaus-Forderungen im Bundestag erörtern. „Nach April“, so mutmaßt Wülle (wohl ganz richtig, Anmerk. d. Red.), „tut sich in Berlin mit Blick auf den September nichts mehr.“
Die „Hilferufe“ sind aber nicht aktuell so zu deuten, dass heimische Krankenhäuser in Gefahr sind. Wülle: „Das kann ich für die Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis in Iserlohn und Menden so festhalten.“ Ähnliche Meldungen liegen dem STADTSPIEGEL auch aus den anderen Häusern vor. Der Hilferuf hat also einen vorbeugenden Charakter, um auf jeden Fall auf einem möglichst anfahrenden Finanz-Zug dabei zu sein.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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