Die ERGI ist wieder im Rennen


DM-Play-offs Halbfinale, 2. Spiel: ERG Iserlohn - RSC Cronenberg 5:2 (1:0)

(tg) Schon zwei Minuten vor dem Ende standen die gut 450 ERGI-Fans unter den 600 Zuschauern am Hemberg und gaben den Iserlohnern stehende Ovationen. Das 3. Spiel war da schon Fakt. Und als Jorge Fonseca zum 5:2 ins verwaiste RSC-Tor einschob, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. „Wir haben dank einer überragenden Defensive gewonnen“, wusste Quim Puigvert genau, was den Ausschlag gegeben hatte. Doch er warte auch gleich vor zu viel Überschwang: „Morgen ist ein echtes Finale, das ist dann eine ganz andere Welt!“


Die Hausherren standen praktisch mit dem Rücken zur Wand, demonstrierten mit einem forschen Start aber großes Selbstvertrauen. So hatten Andre Costa (3.) und Jorge Fonseca (4./5.) schon früh das angestrebte 1:0 auf der Hand. Überraschend war zu diesen Zeitpunkt nur, wie abwartend die Cronenberger dem ERGI-Sturmlauf der begegneten - und in der sechsten Minute dafür die schließlich Quittung erhielten: Jorge Fonseca narrte mit einem Bauerntrick den RSC-Schlussmann Sebastian Wilk.

Nun mussten die Bergischen mehr riskieren, bissen sich an der soliden ERG-Defensive aber lange die Zähne aus. Erst in der 17. Minute schaffte es Jens Behrendt, einen gefährlichen Schuss auf das gegnerische Tor abzufeuern. Dies war unter dem Strich zu wenig, denn Iserlohn bestimmte mit viel Ballkontrolle klar das Spiel und hatte große Chancen, die Führung weiter auszubauen.

Aber die Gäste konnten sich auf ihren Keeper Sebastian Wilk verlassen, der mit Können und mitunter auch Glück einen höheren Rückstand verhinderte. So zeigte er gegen Kai Milewski einen großartigen Reflex (15.), köpfte er einen Knaller von Sergio Pereira von der Linie (24.) und partierte er einen Penalty von Timon Henke nahezu akrobatisch (25.). Dazwischen hatte er Glück, dass Andre Costa vom Direkten-Punkt nur den Pfosten (20.), nachdem zuvor Marco Bernadowitz die blaue Karte gesehen hatte.

Doch die weiteren Tore für die Iserlohner waren letztlich nur nach hinten verschoben, unmittelbar nach Widerbeginn holten Sergio Pereira (30.) und Kai Milewski (31.) das Versäumte nach – 3:0, das dritte Spiel nahm nun konkrete Formen an. Doch die Iserlohner verstanden es in der Folge nicht, den Sack zu zu machen. Andre Costa (34.), Jorge Fonseca (35.) und Sergio Pereira (35.) scheiterten aus bester Lage. Und auch den dritten Strafstoß nach einer Fußabwehr von Kay Hövelmann wehrte Sebastian Wilk, dieses Mal gegen Sebastian Glowka, ab (35.).

Und so waren die bergischen Löwen mit einem Mal wieder mitten im Spiel, als Daniel Kutscha nach einem Freistoß zum Schuss kam und eiskalt auf 1:3 verkürzte (37.). Nun taten die Gäste endlich das, was sie zuvor vermissen ließen: Sie gaben Gas. Allerdings behielten die Iserlohn in der Defensive stets kühlen Kopf, wirklich geprüft wurde Torwart Patrick Glowka weiterhin nur selten.

Dann überschlugen sich plötzlich die Ereignisse: Zunächst bejubelte Jordi Molet das vermeintliche 2:3, doch hatte er bei seinem Lupfer den Schläger regelwidrig weit über dem Kopf, so dass der Treffer nicht zählte. Dann sahen binnen weniger Sekunden Benjamin Nusch, Kai Milewski und Daniel Kutscha die blaue Karte (alles 42.). Doch die Schützen – Andre Costa und Sergio Pereira für Iserlohn, Jordi Molet für Cronenberg – hatten auch in diesen Fällen kein Glück im Abschluss, die beiden Keeper reagierten jeweils souverän. Also weiterhin 3:1 für die Waldstädter...

Die Partie wogte nun hin und her, packende Torszenen rissen die gut 600 Zuschauer mit. So traf Sergio Pereira nur den Pfosten (44.), Andre Costa blieb nach einem Solo an Sebastian Wilk hängen (45.) und Jens Behrendt versuchte es auf der anderen Seite aus spitzem Winkel (45.).

Drei Minuten vor dem Abpfiff schlug das Pendel dann endgültig zugunsten der Hausherren aus, als Kai Milewski eines seine unnachahmlichen Soli hinlegte und gekonnt zum 4:1 abschloss (47.). Der RSC warf zwar nun alles nach vorne und kam durch Jordi Molet noch einmal auf 2:4 heran (49.). Doch nachdem Sebastian Wilk schon 90 Sekunden vor Ablauf der Uhr seinen Posten für einen fünften Feldspieler geräumt hatte, kam keine gute Chance für die Bergischen mehr zu Stande. 13 Sekunden vor dem Abpfiff angelte sich dann Jorge Fonseca den Ball, ließ mit einen kräftigen Spurt Freund und Feind hinter sich und schob zum 5:2 ins verwaiste RSC-Tor ein (50.).

ERG Iserlohn: P. Glowka, M. Sittler; A. Costa, K. Milewski (2), S. Glowka, C. Hegner, J. Fonseca (2), S. Pereira (1), T. Henke. - RSC Cronenberg: S. Wilk, E. Soriano; M. Schmahl, J. Molet (1), M. Bernadowitz, M. Wochnik, J. Behrendt, B. Nusch, K. Hövelmann, D. Kutscha (1). - Schiedsrichter: T. Ullrich / S. Goldhausen.

Torfolge: 1:0 (6.) J. Fonseca, 2:0 (30.) S. Pereira, 3:0 (31.) K. Milewski, 3:1 (37.) D. Kutscha, 4:1 (47.) K. Milewski, 4:2 (49.) J. Molet, 5:2 (50./Unterzahl) J. Fonseca. - Zeitstrafen: Iserlohn 2 min (K. Milewski/42.) – Cronenberg 6 min (M. Bernadowitz/20. - B. Nusch/42. - D. Kutscha/42.) - Teamfouls: Iserlohn 9 – Cronenberg 9

Autor:

Tim Graumann aus Iserlohn

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