ERGI war machtlos gegen die höheren Instanzen

DM-Play-offs Halbfinale, 1. Spiel: RSC Cronenberg - ERG Iserlohn 6:5 (0:3)

(tg) Achselzucke. Ratlosigkeit. Quim Puigvert wusste nicht so recht, was er von dieser Partie halten sollte. „Ich kann dem Team keine Vorwürfe machen, es war wirklich gut.“ Die Ursache für die Niederlage machte der ERGI-Trainer somit auch woanders aus: „Wir musste hier und heute gegen höhere Instanzen ankämpfen, gegen die wir am Ende machtlos waren.“ Doch trotz der Niederlage, ihren Optimismus haben die Sauerländer noch nicht verloren - das Ziel lautete weiterhin: Finale.


Die Geschichte zwischen den beiden ewigen Rivalen ist um ein ereignisreiches Kapitel reicher: Lange Zeit sah die ERG Iserlohn wie der sichere Sieger aus, doch dann zog der RSC Cronenberg sein Trumpf-Ass Jordi Molet aus dem Ärmel, der im zweiten Durchgang fünfmal ins Schwarze traf und dem somit die Wende quasi im Alleingang gelang.

Den besseren Start erwischten die Sauerländer, für die Kai Milewski schon in der zweiten Minute traf. Und der ERG-Schwung hielt an, erneut kam Kai Milewski zum Abschluss und so hieß es nach gerade einmal sechs Minuten schon 2:0 für die Iserlohner. Und die hatten auch in der Folge klar das Kommando, ließen nur wenige RSC-Chancen zu und hatten mit Patrick Glowka einen sicheren Rückhalt, der auch die beste Chance der Hausherren vereitelte: Nach blauer Karte für Doppeltorschütze Kai Milewski trat Daniel Kutscha zum Strafstoß an, konnte den ERG-Schlussmann aber nicht überwinden.

Als Andre Costa kurz vor der Pause schließlich das 3:0 gelang, sah es finster für die bergischen Löwen aus. Doch die wetzten in der Unterbrechung erfolgreich ihre Krallen, kamen mit viel Biss aus der Kabine zurück – und profitierten dabei auch von einer zweifelhaften Zwei-Minuten-Strafe gegen ERG-Schlussmann Patrick Glowka (27.). Die Chance gegen den kalten Martin Sittler ließ sich Jordi Molet nicht nehmen, das 1:3 brachte die Hausherren wieder ins Spiel.

Daran änderte auch das 4:1 von Andre Costa nichts, der nach den aus eine blauen Karte gegen Benjamin Nusch resultierenden Direkten sicher verwandelte (29.), denn schon im Gegenzug war Jordi Molet per Bauerntrick zur Stelle – 2:4. In der 31. Minute wiederholte sich dieses Spielchen noch einmal: Andre Costa nutze den Strafstoß nach 10. RSC-Teamfoul zum 5:2, doch postwendend verkürzte Jordi Molet, nun per Penalty gegen den wieder im Tor stehenden Patrick Glowka, wieder.

Nun war Feuer im Spiel und die Iserlohner schafften es nicht, dieses trotz aller Vorteile und einer immer noch sicheren Führung zu löschen. Dagegen warfen die Hausherren immer mehr Kohlen nach, vor allem Jordi Molet trumpfte weiter auf. Per Strafstoß (10. ERG-Teamfoul) stellte der Spanier den Anschluss her (37.). Und als Daniel Kutscha acht Minuten der Ausgleich gelang, war die Alfred-Henckels-Halle endgültig zu einem Tollhaus geworden. Nun waren die Cronenberger klar Ton angebend, während den zunehmend entkräfteten Sauerländern die Partie entglitten war.

Noch wogte die Partie hin und her, denn die anstürmenden Gastgeber boten den Sauerländern durchaus einige gute Konterchancen. Als Iserlohn aber das 15. Teamfoul kassierte, ließ sich Jordi Molet diese große Chance nicht nehmen und verwandelte vom Punkt zum laut umjubelten 6:5-Endstand. Dem hatten die entkräfteten Sauerländer nichts mehr entgegen zu setzen, zumal auch der Pfiff zum 15. RSC-Teamfoul nicht mehr erfolgte.

RSC Cronenberg: S. Wilk, E. Soriano; M. Schmahl, J. Molet (5), M. Bernadowitz, M. Wochnik, J. Behrendt, B. Nusch, K. Hövelmann, D. Kutscha (1). - ERG Iserlohn: P. Glowka (27. -31. M. Sittler); A. Costa (3), K. Milewski (2), C. Hegner, J. Fonseca, S. Pereira, T. Henke. - Schiedsrichter: L. Niestroy / C. Niestroy.

Torfolge: 0:1 (2.), 0:2 (6.) K. Milewski, 0:3 (24.) A. Costa, 1:3 (27./Direkter) J. Molet, 1:4 (29./Direkter) A. Costa, 2:4 (29.) J. Molet, 2:5 (31./Direkter) A. Costa, 3:5 (31./Penalty) J. Molet, 4:5 (37./Direkter) J. Molet, 5:5 (42.) D. Kutscha, 6:5 (48./Direkter) J. Molet. - Zeitstrafen: Cronenberg 2 min (B. Nusch/29.) – Iserlohn 4 min (K. Milewski/12. - P. Glowka/27.) - Teamfouls: Cronenberg 14 – Iserlohn 15

Autor:

Tim Graumann aus Iserlohn

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