Erinnerungen an die ersten Play-Off-Spiele

Sie spielten vor vier Jahren gegeneinander (v. l.): Robert Hock, Sean Blanchard für die Roosters, Lasse Kopitz und Tobias Wörle für Frankfurt. | Foto: André Günther
  • Sie spielten vor vier Jahren gegeneinander (v. l.): Robert Hock, Sean Blanchard für die Roosters, Lasse Kopitz und Tobias Wörle für Frankfurt.
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von André Günther

Die Pre-Play-Off-Spiele elektrisieren zurzeit die Eishockey-Fans im Sauerland; erstmals wieder nach vier Jahren.
Und es ist einmal mehr der ganz normale Wahnsinn. Dabei beginnen heute nur die Play-Offs in der Deutschen Eishockey Liga. Egal, wie dieser Kampf um die Meisterschaft ausgeht, ob er lange oder nur bis Freitag dauert, jedes Play-Off-Duell schreibt seine eigenen Geschichten. So wie vor vier Jahren, als die Roosters nach sieben Spielen im Viertelfinale an den Frankfurt Lions scheiterten. Zwei der vier Spieler, die damals auf dem Eis standen, sind Kapitän Robert Hock und Verteidiger Sean Blanchard. Ihnen gegenüber standen die heutigen Teamkollegen Lasse Kopitz und Tobias Wörle, die damals das Trikot der Frankfurter trugen. Sie erinnern sich noch einmal an diese dramatische Serie zurück:
Robert Hock: „Ich kann mich noch gut an die unglaubliche Stimmung hier am Seilersee erinnern. Die Leute standen hier in langen Schlangen stundenlang im Schneeregen, um an Karten zu kommen. Insgesamt waren es sieben Partien, die von der Intensität kaum zu toppen waren. Zu allem Überfluss macht Tobi Wörle auch noch eine Bude von hinter dem Tor. Grausam!“
Tobias Wörle: „Im Gegenteil – das war sensationell. Die Spiele waren unglaublich. Es ging rauf und runter und das galt auch der Gemütslage. Wir lagen bereits mit 1:3 nach Spielen hinten und haben die Serie dann noch gedreht. Dabei stand ich virtuell für einen Tag zusammen mit dem Wolfi in den Geschichtsbüchern nach dem Rekordspiel in Iserlohn. Doch leider wurden die Bücher nicht schnell genug gedruckt. Einen Tag später war der Rekord wieder pfutsch.“
Lasse Kopitz: „Das schier endlose Overtime-Spiel hier in Iserlohn bleibt natürlich in Erinnerung. Diese Emotionen kann man keinem beschreiben, der nicht live in der Halle mit dabei war. Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass wir nach einigen heißen Auseinandersetzungen mit den Fans hinter der Spielerbank zu einem Spiel die eigenen Bodyguards aus Frankfurt mit dabei hatten. In den Play-Offs ist so gut wie alles erlaubt.“
Sean Blanchard: „Oh ja, das Spiel, was nicht enden wollte. Ich habe noch die Bilder vor Augen, wie die Spieler in die Kabine gekrochen kamen. Alle waren müde und einige hatten sogar Krämpfe. Normalerweise haben wir für die Pausen immer Früchte und Wasser da, das war aber bereits alles weg. In der Pause vor dem sechsten Drittel haben wir dann Cola getrunken und Pizza gegessen. Kein Scherz! Man muss sich das Vorstellen wie bei einer Kabinenfeier von einer Hobbymannschaft - nur ohne Bier. Ich dachte, ich bin gerade im falschen Film. Nach zwölf Stunden ohne eine Mahlzeit habe ich mir aber auch ein großes Stück rein gepfiffen – und es hat geholfen.“
Die Play-Off Geschichte 2012 beginnt heute Abend in Düsseldorf und endet …?

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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