Dröscheder Neujahrsempfang mit viel Gesprächsstoff

Foto: Gerd Jansen
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Gut besucht war der Neujahrsempfang im Gemeindehaus der Adventskirche, zu dem zahlreiche haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchengemeinde, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Schule, Geschäftswelt und den Dröscheder Ortsvereinen gekommen waren. Der Dröscheder Männergesangverein „Liedertafel“ sang zu Beginn einige Lieder aus seinem reichhaltigen Repertoire und erntete dafür viel Applaus.

Aufruf zum Gastsättenbesuch

Als Sprecher der Ortsvereine erinnerte Kai-Uwe Herget an die Schließung des Lebensmittelgeschäfts in Dröschede und appellierte an die Anwesenden, die Gaststätte „Haus Potthoff“ häufiger zu besuchen. Mit Blick auf die Veränderungen in der Kirchengemeinde rief er dazu auf, die neu geplanten Gemeinderäume mit Leben zu füllen.

Nochmalige Vorstellung der Neugestaltung

Die anschließende Ansprache der beiden Gemeindepfarrer Uwe Schulte und Hans-Peter Marker stand unter dem Thema „Übergänge gestalten - Neue Wege kirchlicher Präsenz in Dröschede!“
Hans-Peter Marker erinnerte an die Gemeindeversammlung im Oktober 2014, in der das neue Konzept für das Gelände der Adventskirche Dröschede vorgestellt wurde.
Das Gesamtkonzept sieht vor, auf dem Gelände Einfamilienhäuser für junge Familien zu errichten, die dort preisgünstig zur Miete wohnen können. Gleichzeitig soll auf dem neu zu gestaltenden Gelände ein neuer Begegnungsort entstehen. Dieser könnte ein neuer Treffpunkt für besondere Angebote und Gruppen werden. Außerdem soll dort eine Kontaktstelle für die neue GemeindeSchwester entstehen, die diakonische Aufgaben in der Gemeinde wahrnimmt und ein generationenübergreifendes Netzwerk für Menschen im Stadtteil aufbaut. Der mit dem Konzept verbundene Abschied von der Adventskirche, so Pfarrer Marker, „ist für die Gemeindemitglieder, das Presbyterium und die Gemeindepfarrer ein schmerzhafter Schritt. Das haben wir in vielen Gesprächen deutlich wahrgenommen.“
Er erläuterte die Beweggründe für das Presbyterium: „Den Kirchengemeinden wird in Zukunft weniger Geld zur Verfügung stehen, um ihre Gebäude, Einrichtungen und auch Pfarrstellen zu finanzieren. Demnach wird die Kirchengemeinde Oestrich-Dröschede mit ihren zurzeit ca. 3.300 Gemeindegliedern mittelfristig nicht mehr mit 1 ½ Pfarrstellen rechnen können, sondern nur noch mit einer Pfarrstelle. Und auch der Gebäudebestand steht zur Diskussion.
Diese Faktoren musste das Presbyterium berücksichtigen. Wir werden kleiner, und möchten diesen Prozess dennoch bewusst gestalten.“ Marker betonte aber den deutlichen Willen, als Kirche weiter vor Ort präsent sein mit der Ev. Kirche in Oestrich, dem David-Kinder-garten und dem Gemeindehaus in Oestrich – und mit dem Kindergarten Rauhe Hardt und einem neuen Gemeindehaus in Dröschede!“

Gemeindehaus mit Leben erfüllen

Pfarrer Uwe Schulte erläuterte einige Anregungen, die auf der 1. Dröscheder Ideen-Werkstatt geäußert wurden, um das Gemeindehaus mit Leben zu füllen: „Es gibt Ehrenamtliche, die zweimal jährlich ein Frauenfrühstück organisieren würden.“ Außerdem soll die Jugendarbeit intensiviert werden und das, was bereits existiert und lebendig ist, erhalten bleiben: die Cafeteria, der Abendkreis, die Trauergruppe. Es seien aber auch Ideen entstanden, dass bei neueren freundlicheren Räumen eine neue Kultur des Einladens entstehen könnte. Als ein Beispiel nannte er Eltern-Kind-Angebote für Kindergarteneltern wie für die dann neu hinzugezogenen Familien.
Im Namen des Presbyteriums lud Pfarrer Schulte ein zur 2. Dröscheder Ideen-Werkstatt Montag, 2. Februar 2015 um 19.00 Uhr im Gemeindehaus. Oberin Diakonisse Marianne Anschütz vom Mutterhaus im Diakoniewerk RuhrWitten wird dann über die Ausbildung zur GemeindeSchwester informieren. Dieses Projekt stieß bei der Gemeindeversammlung im Oktober 2014 auf deutliches Interesse. Die GemeindeSchwester soll im Rahmen von »Diakonie vor Ort« für Menschen im Bereich einer Kirchengemeinde eine Vertrauensperson, Vernetzungsfachkraft und vor allem Gemeindevertreterin sein, die Unterstützung in unterschiedlichen Lebenssituationen anbieten und gemeinwesenorientierte Bezüge herstellen kann.

Übergänge müssen gestaltet werden

Auch die Tageseinrichtungen für Kinder, so die Gemeindepfarrer, stehen vor der Herausforderung, Übergänge zu gestalten. Pfarrer Marker würdigte die diakonische und pädagogische Arbeit, die im Ev. Kindergarten / Hort an der Oestricher Straße seit vielen Jahren geleistet wird. „Die Abgabe der Trägerschaft und damit die Schließung der Einrichtung zum Sommer dieses Jahres ist ein schmerzhafter Schritt. Es gab leider keine langfristige Perspektive und somit auch keine Planungssicherheit mehr für die Einrichtung, auch wegen der immer geringer werdenden Anzahl der zu betreuenden Kinder.“ Er bedankte sich bei der Leiterin Lydia Pieper und ihrem Team und kündigte an: „Im Sommer werden wir den Abschied in besonderer Weise begehen, hat die Einrichtung doch das diakonische Profil unserer Kirchengemeinde in ganz besonderer, unvergleichlicher Weise geprägt.

Pfarrer Schulte betonte, dass die andere Dröscheder Tageseinrichtung an der Rauhen Hardt durch das neue Konzept für das Gelände der Adventskirche Dröschede gestärkt werden solle. Hier bereiten sich die Mitarbeiterinnen gerade intensiv auf die Zertifizierung mit dem Gütesiegel der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder vor. Dazu gehört u.a. die Erarbeitung eines Leitbildes und eines Konzepts mit dem Motto „Wo Glauben wächst und Leben sich entfaltet“, in dem die Grundlagen der pädagogischen Arbeit in der Tageseinrichtung beschrieben werden. „Wir sind froh, zukünftig mit dem Kindergarten Dröschede und dem David-Kindergarten in Oestrich immerhin noch zwei profilierte Tageseinrichtungen für Kinder in unserer Gemeinde vorhalten zu können.“

Im Anschluss gab es bei Sekt, Kaffee und Brötchen interessante und anregende Begegnungen und fruchtbare Diskussionen über die Frage, wie es gelingen kann, gemeinsam die notwendigen Übergänge zu gestalten.

PS: Den Bericht erstellte Pfarrer Hans-Peter Markert

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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