Eine "Hommage" an die Ärzte

Immer wieder erhalten Hundetrainer und Hundetherapeuten verzweifelte Anfragen von psychisch erkrankten Hundehaltern, weil deren Fachärzte (Psychologen, Psychotherapeuten, Psychiater, Ärzte und Pflegepersonen) eine Hundehaltung als therapeutische Maßnahme der Integration empfehlen.

In Anbetracht der ohnehin bereits durch die eigene Krankheit überforderten Patienten, sorgt man hier zusätzlich für vermehrtes Fehl- und Problemverhalten bei Hunden, welchem die Patienten nicht gewachsen sind.
Das Jagdraubtier "Hund" wird mit einem Menschen zwangsvergesellschaftet, der häufig schon mit seinem eigenen Leben überfordert ist.

Dem nun nach Sicherheit und Führung suchenden Hund kann solch ein Mensch dementsprechend nicht gerecht werden. Gilt es damit doch die Verantwortung für ein zweites Lebewesen zu übernehmen und dessen Grundbedürfnisse stillen zu können. Meine Erfahrung zeigt, daß dies für psychisch labile Menschen nicht zu bewerkstelligen ist und sie durch die Überforderung noch schwerer erkranken.

Psychisch Kranke sind sich bei daraus resultierendem Auftreten von hündischem Problemverhalten des aggressiven Potentials nicht bewusst und können diese in keiner Form einschätzen und bewältigen. Mit Entscheidungen zur Lösungsfindung sind diese Menschen überfordert, tragen aber als Hundehalter die volle Verantwortung.

Ich spreche hier nicht von einem Hund der in einer Familie integriert lebt, in der ein psychisch erkrankter Mensch noch Angliederung ans Familienleben hat, sondern von auf sich selbst gestellten Patienten, die in der Verantwortung eines eigenen Haushalts leben müssen, mit all den Aufgaben und Erledigungen, die so eine Verpflichtung mit sich bringt.

Die Fachärzte nehmen an, die betreffenden Personen hätten ein Lebewesen, um welches sie sich kümmern, welches sie veranlasst mehrfach täglich aus dem Haus zu gehen, sie zu "re"solzialisieren.
Meine Nachforschungen zeigen, dass diesen Aufgaben zum Leidwesen des Hundes nur unzureichend oder gar nicht nachgekommen wird.
Den Klienten fehlen in deren prekären Situation zusätzlich oft die finanziellen Mittel, welche sie zur ausreichenden Versorgung - auch medizinisch - eines Hundes benötigen.

Deswegen möchte ich darauf hinweisen, dass die Ärzte für derartige Empfehlungen die volle moralische Verantwortung Ihrer anschließend hundehaltenden Patienten tragen und fatale Folgen daraus erwachsen können - welcher sie sich im Nachhinein leider vollends entziehen.
Aufklärungsbedarf ist dringend erforderlich, gerade in Bezug auf die Landeshundeverordnung und Tierschutzgesetz.

Schreibt man hierzu die Ärztekammer an wartet man auf Antwort oder eine Stellungnahme vergeblich.

Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Benford

Autor:

Cornelia Benford aus Kalkar

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