Wechselvolle Geschichte des Kamener Einkaufszentrums

Das Karstadt-Haus 1973... | Foto: Stadtarchiv Kamen
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Jahrzehntelang war eine der zentralen Einkaufsmöglichkeiten in Kamen: Das ehemalige Hertie-Haus an der Kampstraße. Begonnen hatte es in den 70ern als Karstadt-Haus. Eine wechselvolle Geschichte - bis zum Abriss.

Die Geschichte des Hauses begann am 18. Februar 1971. An diesem Tag wurde das seit 1969 geplante Gebäude eröffnet. Auf circa 3.100 qm Verkaufsfläche kümmerten sich 100 Mitarbeiter um die Wünsche der Kunden, die sich vorwiegend selbst bedienten, damals eine ganz neue Vorgehensweise für das Unternehmen. Alles gab es allerdings nicht: Möbel, Teppiche und Fernseher waren im 71. Haus des Karstadtkonzerns nicht im Sortiment.

In den 80er- und 90er-Jahren gehörte das Haus immer noch zu den wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten der Sesekestadt. „In meiner Schulzeit ging ich nebenan zum Gymnasium und habe wahnsinnig viel Zeit in den normalen Pausen, den selbstgenommenen Pausen und nach der Schule dort verbracht“, erinnert sich BürgerReporter Michael Sroka. „Mit der Zeit hatte man immer weniger in der Kamener Stadt zu tun und irgendwann wurde aus Karstadt Hertie und einige Jahre später war es komplett vorbei mit dem großen Warenhaus in Kamen.“

Die 80er-Jahre gingen nicht ereignislos am Haus vorbei: Neben einem Warnstreik 1984 gab es 1988 einen Molotov-Anschlag auf ein Büro im Gebäude.
2001 kam es zu einem weiteren unerfreulichen Ereignis: Am 20. Juli brannte es in der Sportabteilung. Ein Holzregal mit Inline-Skatern erzeugte jede Menge Qualm. Ein geistesgegenwärtiger 31-Jähriger verhinderte Schlimmeres. Den Schaden von 10- bis 15.000 Euro hatten drei Jugendliche angerichtet - einzig und allein aus dem Grund: „Kommt, lasst uns mal so richtig Scheiße machen!“

2004 gab es einen Sparkurs bei Karstadt. Nachdem sich die Mitarbeiter bereits 2001 Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen mussten, kam es 2004 zur so genannten Karstadt-Krise. 2005 wurde die Filliale geschlossen.
Am 1. März 2007 kam es zum Neustart: Aus Karstadt wurde Hertie. Lange konnte sich das Geschäft nach dem Neustart aber nicht halten: Seit Herbst 2009 stand es leer.

In den ersten Unterlagen trug das neue Einkaufszentrum noch den Arbeitstitel „Kamen Quadrat“. Unter diesem Namen wurde das Projekt am 19. März 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt. Mittlerweile steht aber auch der Name „Neue Mitte Kamen“ im Raum. Am Donnerstag, 14. November 2013, wurde das Haus letztmalig in den Mittelpunkt gerückt: Pünktlich um 17 Uhr startete die Abriss-Party im Gebäudeinneren.

Mittlerweile haben die Bauarbeiten begonnen und kommen gut voran. Die Form, die das Gebäude einmal haben wird, ist schon gut zu erkennen. Was wird die „Neue Mitte Kamen“ für die Kamener bedeuten?

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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