Heeren-Werve im Aufbruch - Plan der Stadt und Bürger soll Lebensqualität verbessern

Drei Jahre wurde geplant und lange befragt. Jetzt stehen die Maßnahmen fest, mit denen es ab 2016  in Heeren-Werve aufwärts gehen soll. | Foto: plan-lokal
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  • Drei Jahre wurde geplant und lange befragt. Jetzt stehen die Maßnahmen fest, mit denen es ab 2016 in Heeren-Werve aufwärts gehen soll.
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Mit einem Aktionsplan soll der Stadtteil Heeren-Werve von der Stadt Kamen wieder auf Vordermann gebraucht werden. Der Stadtspiegel hat sich die Pläne näher angeschaut.

Heeren-Werve hat zwar mit der Renaturierung der Seseke an Lebensqualität und touristischer Attraktivität gewonnen, dennoch ist einiges im Argen. Viele Ladenlokale und Gaststätten sind verwaist, die Bevölkerungszahlen sind rückläufig, eine Schule, das Freibad und Freizeittreffpunkte sind bereits geschlossen. In Heeren-Werve leben circa 20 Prozent der Bevölkerung Kamens.

Befragung der Bewohner aus Heeren-Werve

Zusammen mit Bürgern wurden in Rundgängen, Treffen, Online-Beteiligungsportal und Arbeitsgruppen nach Perspektiven gesucht, um den Stadtteil wieder aufzuwerten. Ziel ist es den Stadtteil für Bürger und Investoren wieder aufzuwerten. Vorbild ist das Programm „Soziale Stadt“ aus Lünen-Gahmen. Die Entwicklung eines integrierten Handlungskonzepts war notwendig, um Projektgelder für die Stadtteilaufwertung beantragen zu können.
Das Stadtteilzentrum ist bereits seit 2008 ein offiziell erklärtes Sanierungsgebiet. Getan hat sich allerdings nicht viel. Im Nebenzentrum fehlt es an Aufenthalts- und Freizeitmöglichkeiten, wie am Platz an der Märkischen Straße. Leerstände, wie in den Räumlichkeiten von ehemals Schlecker, Netto und weiteren Läden, prägen das Stadtbild. Der Gewerbeverein „Wir in Heeren-Werve“ ist jedoch als Zusammenschluss von rund 50 ortsansässigen Geschäftsleute seit 1990 im Stadtteil engagiert und trägt mit Veranstaltungen, wie dem Weihnachtsmarkt oder dem Heerener Sommer, zu einer Belebung des Nebenzentrums bei. Die Bewohnerschaft identifiziert sich stark mit ihrem Umfeld und den vielen ortsansässigen Vereinen.

Neugestaltung des öffentlichen Raumes

Das Projekt der Stadt gibt über einen Zeitraum von drei Jahren jährlich 40.500 Euro Etat. Damit soll mit Start 2016 soll das Stadtbild verschönert werden: mit Sitzmöbeln, Infostelen, Lichtinszenierungen, öffentlichen WC-Anlagen, Pflanzen- und Beetpatenschaften, einem Gemeinschaftsgarten, Fahrradstraßen (auch zwischen Bergstraße und Westfälische Straße) und schöneren Eingangssituationen im Bereich der Schlosskirche. Zur Aufwertung des Nebenzentrums zwischen Mittelstraße, Märkische Straße und Westfälische Straße wird ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben. Der beste Verbesserungsvorschlag erhält den Auftrag zur Neugestaltung des öffentlichen Raumes.

Für Kinder und Jugendliche: Umbau des Freibades und neue Freizeitmöglichkeiten

Kinder können sich über den Umbau des brachliegenden Spielplatzes Heerener Holz an der Rosenstraße freuen. Hier soll in Zusammenarbeit mit den Kindergärten und der Ökologiestation ein „grünes Klassenzimmer“ entstehen. Auch der Bolzplatz an der Bergstraße soll überholt werden.
Für Jugendliche in Heeren-Werve soll das ehemalige Freibad umgebaut werden. Auf dem Gelände gibt es bald eine Bühne für Bandauftritte, einen Skatepark, öffentliche Beete zur gemeinsamen Nutzung, einen Grillplatz, Spielgeräte, ein Basketballfeld, eine Finn- und Boulebahn, einen kleinen Wohnmobilstellplatz sowie Unterstände und WC-Anlagen.
Für Senioren: Neue Wohnungen, Ansprechpartner und Parks
Für die einst von Bergarbeitern bewohnte Hans-Böckler-Siedlung wird extra ein Quartiersarchitekt angestellt, der vor Ort die Eigentümer der veralteten Immobilien berät in Sachen Grundrissanpassung, Fördermittel und Sanierung. Außerdem soll Barrierefreiheit in der Siedlung ermöglicht werden und die Straßen (Theodor-Heus-Straße, Weidenweg, Breiter Weg) verbessert werden.
Die Bevölkerung im Stadtteil Heeren-Werve ist älter als in der Gesamt-Kamen und im Kreis Unna. Die Statistik verrät auch, dass die meisten Jüngeren aus dem Stadtteil weg ziehen. Der Lünener Bauverein realisiert derzeit ein Wohnprojekt mit barrierefreien und seniorengerechten Wohnungen an der Nikolaus-Otto-Straße. Dort sollen bis zu 60 Mietwohnungen, 60 vollstationäre Pflegeplätze sowie ein Angebot wohnortnaher Dienstleistungen entstehen. Der Luisenpark soll zur Freizeitgrünfläche für Senioren umgestaltet werden.
Ab 2016 wird es ein Stadtteilmanagement als Anlaufstelle mit eigenem Budget für Projekte und Veranstaltungen sowie Ladenlokal für die Fragen der Bürger geben.

Hintergrund Heeren-Werve

Sowohl ländlich als auch von der Bergbauzeit geprägt ist Heeren-Werve. Heeren mit dem Herrensitz Haus Heeren war ursprünglich eine eigene Bauernschaft und hat heute noch einen identitätsstiftenden Ortskern.
Heereve-Werve zeichnet sich trotz naher Lage zur Stadtmitte von Kamen und Unna durch seinen dörflichen Charakter, Baudenkmälern wie Schlossanlage, Pfarrhaus, ehemaliges Zechenpförtnerhaus und weitere, sowie die ruhige, landschaftlich attraktive Umgebung mit Wäldern und einem Naturschutzgebiet aus.
Als Wohn- und Arbeitsstandort besitzt Heeren-Werve ein eigenes Nebenzentrum und das Gewerbegebiet Am Mühlbach.

Autor:

Steffen Korthals aus Kamen

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