Wanderung der Erdkröten steht bevor - Krötentunnel an der Rheinberger Umgehungsstraße funktionieren

Auch Kinder können bei der Rettung der Kröten helfen.

Aufgrund der für diese Jahreszeit viel zu milden Temperaturen, liegen die ehrenamtlichen Helfer des NABU kreisweit in Alarmbereitschaft, um bei der zu erwartenden Amphibienwanderung wieder viele Tiere vor dem Verkehrstod zu retten.

Der NABU staunte nicht schlecht, als im vergangenen Jahr trotz Untertunnelungen auf der Ortsumgehung Rheinberg B57 überfahrene Erdkröten gefunden wurden. Das Leitsystem wurde im Laufe der Jahre an einigen Stellen unterspült, wodurch einige Tiere zur Straße durchschlüpften. Der Schaden wurde behoben und die Naturschützer freuten sich umso mehr, als sie im Frühsommer Jungtiere entlang der Leitsysteme im Umfeld des Jenneckes Gatt fanden. Der Beweis, dass die im Jahre 1990 installierten Untertunnelungen von der sich neu entwickelten, zum Orsoyer-Rheinbogen wandernden Population angenommen wurde. Aber auch Insekten, Igel und anderes Getier profitieren vom Leitsystem, denn auf diesem Abschnitt findet man kaum überfahrene Wildtiere.

Wanderverhalten im Liebestaumel

Die wechselwarmen Amphibien passen sich der Bodentemperatur an. Ab oberhalb fünf Grad und einer feuchten Witterung erwachen sie aus dem Winterschlaf. Einzig und allein mit dem Ziel der Fortpflanzung machen sie sich dann auf den Weg zu ihren Laichgewässern, in denen sie zumeist selber aufgewachsen sind. Die nachtaktiven Tiere bevorzugen ein Wanderwetter von sieben bis zehn Grad. Bei einsetzendem Regen und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent hält sie nichts mehr auf. Mit dem normalen Lauftempo von Erdkröte, Molch etc. ist die Überquerung von vielbefahrenen Straßen dann mit großen Verlusten verbunden. Die asphaltierten Straßen, teils aufgewärmt von den Tagestemperaturen, und die große Chance, hier rasch ein Weibchen zu erspähen, veranlassen zudem vor allem die Männchen, sich genau hier auf die Lauer zu legen. Aber auch vom Scheinwerferlicht geblendete Tiere bewegen sich lange Zeit nicht von der Stelle. Die Weibchen, welche unterwegs im Dunkeln von einem Männchen erobert werden, haben die zusätzliche Last auf ihrem Rücken oft viele Kilometer zu tragen. Die Tatsache, dass die Weibchen nur jedes zweite Jahr zum Laichgewässer marschieren, ist ein Grund für die starke Überzahl an Männchen. Gewöhnlich beträgt dieser 1:3 bis 1:6 oder sogar höher wie dies im Buberger Raum der Fall ist.
Tiere, die nicht vom Autoreifen überrollt werden, können durch den Strömungsdruck der Autos auch schon bei Tempo 50 km/h sterben. Der NABU appelliert deshalb an alle Autofahrer – Fuß vom Gas auf den betroffenen Strecken.

Buffo Buffo in Budberg

Das Wanderverhalten der Populationen an der Seenplatte hat sich in den vergangenen Jahren vermehrt auf die Nebenstraßen der Wolfskuhlenallee ausgeweitet und zahlreiche Verluste mit sich gebracht. Aus diesem Grunde versuchte der NABU und die Stadt Rheinberg ab 2011 mittels mobiler Sperrbaken größere Verluste zu verhindern.
Wegen der ständigen Missachtungen fanden aber immer noch viel zu viele Tiere den Verkehrstod. So werden diese Nebenstraßen, wie bereits im vergangenen Jahr, mittels Schranken nachts vom Verkehr freigehalten.

Nächtliche Vollsperrung wird vorbereitet

Das Ordnungsamt der Stadt Rheinberg und der Naturschutzbund bitten die Autofahrer wieder um
Verständnis für diese nur wenige Wochen im Jahr eingerichtete nächtliche Vollsperrung, die bereits vorbereitet wird und bei entsprechender Witterung zum Einsatz kommt.
Die Helfer freuen sich aber auch über eine immer größer werdende Akzeptanz in der Bevölkerung, denn nicht nur die Anwohner profitieren vom Naherholungswert in

Autor:

Regina Katharina Schmitz aus Dinslaken

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