Masterplan Bergwerk West: Analysen können beginnen

Die alten Fassaden sollen erhalten bleiben. | Foto: Heike Cervellera

Über einen Zuwendungsbescheid von 500 000 Euro freute sich nun Bürgermeister Dr. Landscheidt. Mit dem Geld, das sich aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes NRW und dem europäischen Ziel2-Programm 2007-2013 (EFRE). speist, können nun die ersten Planungs- und Beratungsleistungen für die Revitalisierung des Zechengeländes nach deren Schließung Ende 2012 auf den Weg gebracht werden. Bis Frühjahr 2011 soll das beauftragte Büro Drees & Sommer eine umfassende Grundlagenermittlung abschließen, an den sich Handlungsempfehlungen für die weitere Nutzung des Standortes anschließen. Zu klären sind in der nächsten Zeit zum Beispiel Fragen nach der Bausubstanz, möglichen Altlasten und zu tätigenden Investitionen.

Ein Schwerpunkt der Überlegungen ist der Erhalt der Werksbahn sowohl für den Personennahverkehr als auch für den Güterverkehr. „Der Haltepunkt Hochschule allein rechnet sich nicht“, weiß Hermann Timmerhaus, Projektleiter der RAG MI. Deshalb müsste die Gleisstrecke für den Güterverkehr weiter ausgebaut werden, dies sei aber machbar und finanzierbar. Ein potenzieller Gleisbetreiber fehlt allerdings derzeit noch.

In Zusammenhang mit dem Schienennetz steht auch die Überlegung, das Logistikpotenzial des Kohlenlagerplatzes auszuschöpfen. „Die Fläche ist optimal“, so Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt, „denn sie ist an die Autobahn und das Schienennetz angebunden.“ Ein möglicher Betreiber ist die Logport Ruhr GmbH, deren Platz in Duisburg begrenzt ist. Wichtig ist Landscheidt in dem Zusammenhang: „Auf dem Gelände sollen keine Container gelagert werden, wir wollen Arbeitsplätze schaffen.“

Neben der Werksbahn sollen auch die Zechengebäude, vor allem die das Stadtbild prägende Bebauung entlang der Friedrich-Heinrich-Allee, bestehen bleiben. Aufgrund seiner besonderen Erfahrung im Bereich Umnutzung und Sanierung von Industriebauten haben die Stadt Kamp-Lintfort sowie die RAG den Architekten Heinrich Böll beauftragt, der sich mit Fragen der Umnutzbarkeit und dem Erhaltungszustand der Gebäude auseinandersetzt.

Geothermie
Mit Hilfe der bestehenden Schachtinfrastruktur könnte die neue Hochschule mit Geothermie versorgt werden. Möglich ist die Versorgung zum Beispiel über ein Erwärmefeld oder die Kopplung mit einem Energieschacht. Zur erfolgreichen Umsetzung des Geothermieprojektes ist auch von Belang, ob weitere Abnehmer gefunden werden können.

Autor:

Wochen Magazin Kamp-Lintfort aus Kamp-Lintfort

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