Ei, Ei, Ei

Zugegebenermaßen gar nicht mal so eine dumme Idee: Da packt ein großer Schokoladenhersteller zwischen den Kernzeiten von Weihnachten und Ostern, das beliebte Schokoladenwerk mit Glöckchen einfach mal in eine Bärenform. Und dann sitzt der Bär im Hasenmäntelchen unverhohlen mit treudoofem Blick im Supermarkt und wird vom Kleinkind bis zur Großmutter mit einem „oh, wie süß“ in den Einkaufswagen bugsiert.

Ähnliches geschieht derzeit mit jenen neon-bunten gekochten Ostereiern, die sich im 90er Jahre-Mosaik-Look in den Supermarktregalen präsentieren. Denn anstatt nach dem Osterfest sang- und klanglos zu verschwinden, bleiben die Eier das ganze Jahr im Markt. Aus den Ostereiern werden einfach Partyeier gemacht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wann ich das letzte Mal gekochte Eier auf einer Party gegessen habe, aber vielleicht hält ja auch schon bald der berühmte Mettigel wieder Einzug in die deutschen Haushalte. Sei‘s drum, letztendlich muss jeder selbst wissen, was er seinen Gästen anbietet oder auch antut.

Was allerdings vielen beim Kauf dieser Eier nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass mit der Deklarierung des Eis auch die Deklarierung seiner Herkunft verschwindet. Denn der Stempel unter der Farbe, der zur Rückverfolgung des Produktes dient, ist damit zur Unkenntlichkeit entstellt. Eine Tatsache, die viele Hersteller schamlos ausnutzen. So wird der deutsche Ostereiermarkt jährlich um Ostern mit einer Flut ausländischer und minderwertiger Ware geschwemmt. Also Produkte, die man im täglichen Leben nicht einkaufen würde. Dieses bunte Mäntelchen ist mehr als nur ein Marketingtrick, um die Eier an den Mann zu bringen. Bei diesem Trick kann man wohl zu recht behaupten, dass der Osterhase einem da wohl ein „faules Ei“ ins Nest gelegt hat.

Autor:

Regina Katharina Schmitz aus Dinslaken

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