Parkanlagen Sternbusch und Galleien sollen alten Glanz erhalten

Sonja Northing, Bürgermeisterin von Kleve und Karl-Heinz Gebauer, stv. Bürgermeister von Bedburg-Hau, mit Vertretern des Arbeistkreises Kermisdahl-Wetering
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Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering überreicht Druckwerk des neuen Parkpflegewerks an die Bürgermeister von Kleve und Bedburg-Hau

Der Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering im Klevischen Verein stellte in einer Pressekonferenz im Café Königsgarten das nun vorliegende Parkpflegewerk zum südlichen Teil der historischen Klever Gartenanlagen vor. Gerlinde Semrau-Lensing, AK-Sprecherin, und Werner van Ackeren vom Klevischen Verein übergaben die ersten Exemplare an die Bürgermeister von Kleve und Bedburg-Hau. Sonja Northing und Karl-Heinz Gebauer (in Vertretung für Peter Drießen) versprachen, das Werk an die Räte der beiden Gemeinden weiter zu leiten.

Die 44 Seiten starke Studie zum „Alten Tiergarten“ wurde durch den Landschaftsarchitekten Achim Röthig, Haan, in enger Zusammenarbeit mit dem LVR - Amt für Denkmalpflege im Rheinland, erarbeitet. Das Werk stellt eine Dokumentation des Ist-zustandes und mögliche Entwicklungsszenarien zur Sanierung und Rekonstruktion des ältesten Teils der historischen Parkanlagen des brandenburgischen Statthalters Johann Moritz von Nassau-Siegen dar. Es ist eine Ergänzung zu den Untersuchungen zum sog. „Neuen Tiergarten“ mit Amphitheater und Moritzkanal im Norden Kleves.

Klever Gartenanlagen einzigartig und beispielgebend

Der „Neue Tiergarten“ wurde bereits ab den 70er Jahren von Prof. Dieter Hennebo und Alfred Hoffmann begutachtet und nach den Entwürfen des Planungsbüro Gustav und Rose Wörner rekonstruiert. Für den Neuen Tiergarten hat die Stadt Kleve im Jahre 2015 ein Parkpflegewerk an die Landschaftsarchitektin Elke Lorenz vergeben.

Für den „Alten Tiergarten/Galleien“ hatte der Klevische Verein für Kultur und Geschichte 2014 ein Parkpflegewerk vergeben. Mit der vorliegenden Studie ergibt sich nun ein umfassender Überblick über das Gesamtkunstwerk der Klever Gartenanlagen.

Die vorliegende Studie 2015 bestätigt bisherige Feststellungen, dass Kleves Parkanlagen in ihren Dimensionen und Schöpfungen eine Spitzenleistung der frühen europäischen Gartenkunst sind, einzigartig und beispielgebend, entwickelt weit vor den Gartenanlagen von Versailles oder Dessau-Wörlitz.

Der Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering hat sich bei den Recherchen während der mehr als einjährigen Erarbeitungszeit unterstützend eingebracht – dies stets in enger Abstimmung mit den zuständigen Denkmalbehörden. Stadtarchivar Bert Thissen und Gartenhistoriker Wilhelm Diedenhofen standen dem Arbeitskreis zur Seite.

Mit der vorliegenden Bestandsaufnahme und den Entwicklungsvorschlägen des Parkpflegewerks liegt nun eine fachlich abgesicherte detaillierte Dokumentation der historischen Residenzparkflächen vor. Der Landschaftsverband Rheinland stellt in den nächsten Monaten Unterlagen zusammen, um die Eintragung der europaweit bedeutsamen Parkflächen in die Denkmalliste des Landes NRw aufzunehmen.

Alleen im Sternbusch und Spiegelweiher und Fontäne in den Galleien erneuern

Der Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering im Klevischen Verein möchte aus den Projektvorschlägen der Studie folgende Maßnahmen hervorheben:
• Die Wiederherstellung des „Sternbusch-Urplatzes“ im Alten Park mit einer Erneuerung der klassischen Grundstrukturen des Parks,
• Wiederherstellung der ehemaligen Allee- und Wegestruktur von der Nassauer Allee auf die Landmarke „Kiek in de Pot“ zu,
• Wiederbelebung der historischen Sichtbezüge von den Höhen des Moritzparks/Kreishaus bis zum Papenberg,
• Die Wiederherstellung des ehemaligen Spiegelweiher mit Fontäne in den Galleien vor dem Papenberg mit Sichtbezug zur Schwanenburg.

Die Wiederherstellung bisher der im Alten Park zurückgewonnenen Strukturen und Parkelemente verdanken wir maßgeblich dem Wirken und Geschick des seit 13 Jahren ehrenamtlich tätigen Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering. Ihm gelang es, Bürger, Mäzene, Stiftungen, Behördenvertreter, Institutionen und weitere Förderer zur Mitarbeit zu motivieren und einen Anteil am bisher Erreichten zu leisten. Sichtbares Ergebnis ist der Prinz-Moritz- und der Voltaire-Wanderweg zwischen Schwanenburg und Schloss Moyland.

Die Euregio Rhein-Waal förderte die hier vorliegende Studie zu 50 % mit 25.000 €. Die andere Hälfte erbrachte der Klevische Verein durch Mithilfe von Spenden und sonstigen Zuwendungen. An den 25.000 Euro beteiligte sich auch die Stadt Kleve mit 5.000 €. Der Landschaftsverband Rheinland hat die Druckkosten der vorliegenden Studie übernommen.

Interessierte finden die Studie in Kürze im Internet unter www.kermisdahl-wetering.de

Autor:

Thomas Velten aus Kleve

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