Die Mauer der Koekkoekstege in Kleve – Was sie erzählen, und warum sie bitten

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Die Koekkoekstege ist ursprünglich eine Steige von der Kavarinerstraße zum Judenfriedhof. Im Mittelalter sollte diese schon existiert haben. Nun mündet sie in die Karlstraße. Dank dieser Steige brauchen Fußgänger nicht den langen Umweg Tiergarten-, Gruft- und Heldstraße zu nehmen, um die Karlstraße zu erreichen. Dieser historische Fußgängerweg - ein Gedankengut an den Statthalter von Kleve Johann Moritz von Nassau, der die Steige wahrscheinlich verschönert hat - ist beidseitig von einer Mauer begrenzt.
Graffitysprayer haben kein Auge für diese historische Mauer gehabt und haben diese mit ihren Schmierereien verunstaltet. Das Wetter wirkte Jahrhunderte auf die Mauer ein, ohne dass Sie gepflegt wurde. Der Mörtel in den Fugen zerbröckelt. Wenn nichts gemacht wird, werden die Mauer noch baufälliger und zu einer Ruine.
Ich habe mir diese Mauer mal näher angeschaut und gesehen, dass im Laufe der Zeit daran gebastelt worden ist.
Die westliche Mauer ist stufenförmig und aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Der älteste Teil davon hat einen Mauerverband, der in der Zeit der Gotik üblich war: den Kreuzverband, wobei Läufer- und Binderschichten sich abwechseln. Die längs eingemauerten Ziegeln heißen Läufer, die quer eingemauerte Binder. Die Mauer ist mit einer Rollschicht abgeschlossen. Hochkant gestellte Backsteine bilden eine Rollschicht. Im unteren Bereich hat diese Mauer keinen eindeutigen Mauerverband. Das ist im Bereich des ehemaligen „Zum Kürfürsten“. Dieser Teil ist viel jünger. Der Teil im oberen Bereich (bei der Karlstraße) fehlt. Da befindet sich ein Gitterzaun. Dieser ist zum Teil umgeworfen.

Die östliche Mauer ist ab Minoritenstraße mit einer Rollschicht abgeschlossen und weiter oben verputzt. Diese Schicht ist zum Teil verwittert. Die Mauer ist für die Steigung abgeschrägt. Der Mauerverband ist nicht einförmig. Die Backsteine sind nicht gleichförmig und sehen nicht aus, dass sie industriell hergestellt sind. Deshalb ist ihre Fugendicke unterschiedlich.
Beide Mauer werden von sich etwas verjüngenden Strebepfeilern gestützt. Die Backsteinen davon überzeugen, dass diese Strebepfeiler noch nicht alt sind. Ob es vor ihrer Errichtung schon Strebepfeiler an den Mauern gab, konnte ich nicht feststellen.

Dieses historische Relikt von weit mehr als 400 Jahren alt verdient für die Stadt Kleve erhalten zu bleiben und instand gesetzt zu werden, damit auch eine nicht so auffällige Planung des alten Statthalters einen ehrenwürdigen Platz bei den historischen Kostbarkeiten einnehmen wird.

Autor:

Eelco Hekster aus Kranenburg

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