Blaumeise in Nöten

noch etwas beduselt
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Hier eine kleine Geschichte mit Happy End:

Ich saß in meinem, leider verregneten Urlaub, mit einer Tasse Kaffee in meiner Küche, als es im Wohnzimmer an der Scheibe leise "Pock" machte. Kurz darauf fing mein Kater ein ziemliches Palaver an. Gehst Du mal gucken.... Also Kaffee stehen lassen und ins Wohnzimmer. Yoshi stand lauthals miauend vor der Terrassenscheibe und kratzte auch noch zu allem Überfluss daran. Ich hatte ja auch gerade erst die Fenster geputzt.

Der Grund für sein Theater lag auf der anderen Seite: eine Blaumeise. Die war gegen sie Scheibe "gekracht". Oh wie schade. Die ist wohl tot. Zumindest sah es von drinnen so aus. Gut, holst Du den Schlüssel und räumst sie in die braune Tonne. Wohin hätte ich sonst mit ihr gehen sollen? Wenn tot, dann gibt es ja leider keine andere Möglichkeit. Ich habe zwar einen großen Garten, aber da kann ich ja nun auch nicht alles drin vergraben. Schlüssel geholt und raus. War gar nicht so einfach, denn Yoshi wollte unbedingt seinen "Snack" haben. Die Beiden sind zwar reine Hauskatzen und haben in ihrem ganzen Leben noch keine Maus und keinen Vogel gefangen, wissen aber ganz genau: DAS kann man essen.

Yoshi wurde auf jeden Fall daran gehindert mit mir raus zu stürmen und saß dann mit ziemlich enttäuschtem Gesichtsausdruck im Wohnzimmer, während ich zu der Blaumeise ging. Ach guck mal. Die lebt ja doch noch. Ein Flügel stand ein bisschen komisch ab und der Schnabel war weit offen, aber zumindest atmete sie noch. Ganz vorsichtig habe ich sie hoch genommen. Der Flügel ging dann auch wieder zurück an den Körper, schien also nicht gebrochen zu sein. Aber der Schnabel blieb weit offen stehen und die Augen waren ziemlich hektisch unterwegs. Wie versucht man jetzt so ein Tierchen zu beruhigen? Die verstehen ja nun mal nicht das man ihnen nur helfen und nichts böses will. Ich habe auch erst mal eine ganze Weile mit ihr in der Hand auf der Terrasse gestanden. Irgendwann ging der Schnabel wieder zu und die Augen hörten auch mit den hektischen Bewegungen auf.

Unter meiner Terrassenüberdachung hängt, extra für die Meisen ein Futterteller, der das ganze Jahr über mit Erdnussbruch gefüllt ist. Darauf habe ich sie dann erst mal abgesetzt und bin wieder in die Küche gegangen um endlich meinen Kaffee aus zu trinken, bevor der ganz kalt wurde. Und, ich weiß nicht wie es euch dann geht, aber ich musste wissen ob es dem Tierchen wieder gut geht. Also wieder raus, nach gucken. Sie saß dann immer noch auf dem Teller und ich hab schnell mein Handy geholt um diese Fotos zu machen. Wann kommt man schon mal so nah an so ein Tierchen ran. Sie wurde langsam aber sicher auch wieder munterer. Wahrscheinlich war es nur eine kleine "Gehirnerschütterung" und sie würde in absehbarer Zeit weg fliegen. Aber weit gefehlt. Sie blieb sitzen und ließ mich meine Bilder machen.

Ich habe ihr dann meinen Finger hin gehalten und ein bisschen angestupst, bis sie schließlich auf meinem Finger saß. Merkt man eigentlich gar nicht. Wenn diese Tierchen 10 Gramm Gewicht haben, dann ist es wahrscheinlich viel. Schlussendlich habe ich sie über das Katzennetz gehalten und mal mit der Hand gewackelt. Erst wurde auf meinem Finger geflattert und dann ist sie weg geflogen. Zum Glück wieder putzmunter. Ein kleines Happy End.

Allerdings stellte sich mir die Frage: Warum ist die gegen meine Terrassenscheibe geflogen? In der Scheibe und auch vor dem beweglichen Teil hängt Deko. Vor dem fest stehenden Teil, gegen den sie geflogen ist, sogar eine ziemlich große.
Die Antwort ist entweder ganz schwarz und macht "krahkrah" oder schwarz weiß. Bei einem meiner Nachbarn im Garten ist ein Elsternpärchen beheimatet und das Krähen überall sitzen brauche ich ja nicht weiter zu erläutern. Wahrscheinlich wurde der kleine Piepmatz von einem der Beiden aufgescheucht und ist dann in blinder Panik gegen die Scheibe geflogen.

Zum Glück ist es ja noch mal gut gegangen. Und ich verscheuche jetzt immer die Elstern wenn die auf meinem Rasen sitzen. Ihr verscheucht die kleinen Vögel aus meinem Garten, dann verscheuche ich euch...........

Und der Futterteller ist so klein, das die Elstern weder darauf landen, noch sich dann fest halten können. Außerdem sind die ja eh "feige" und fliegen bei der kleinsten Bewegung weg.

Wenn ich jetzt unterwegs bin, lasse ich immer die Jalousien im Wohnzimmer so weit runter, das die Meisen das auf jeden Fall registrieren und nicht mehr dagegen fliegen.

Autor:

Tanja Pellen aus Kleve

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