Wo Kleve gegen Überflutungen durch einen Banndeich geschützt wurde, und sich nun eine herrliche Landschaft entpuppt

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Nur wenige hunderte Meter östlich der geschlossenen Ortschaft Kleve-Kellen rast der Verkehr über die Emmericher Straße zwischen Emmerich und Kleve. Auch ich habe diese Strecke manchmal gefahren, und war mir nicht bewusst, wie interessant und schön die ausgestreckte grüne Landschaft zwischen Kellen und Warbeyen eigentlich ist.
Neulich hatte ich einen Termin bei Euregio Rhein-Waal. Nach dem Besuch ließ ich mein Auto neben dem schmuckhaften Rokoko-Schlösschen auf dem Parkplatz stehen, um zu Fuß die nächste Umgebung zu erkunden.
An der Überseite von Haus Schmidthausen mündet eine Straße in die Emmericher Straße. Es ist der Banndeich, der mit einer Kurve nach rechts zum Aldenhof führt. Bevor man diesen Hof erreicht, steigt die Straße etwa 3 Meter an, um einen Banndeich zu überqueren. Sofort dahinter steht der Aldenhof. Der Hof besitzt acht Fensterachsen. Sieben davon im Wohnteil und eine in einer breiten Stallung. Er ist mit einem Walmdach gedeckt. An der linken Seite ist dieses Dach weitergezogen, weil die Stallung darunter schräg abläuft.
Bei dem Aldenhof zieht der Banndeich die Aufmerksamkeit. Dieser schließt sich an die höher gelegene Emmericher Straße an und verläuft fast schnurgerade in nördliche Richtung und endet kurz vor Griethausen an den Oraniendeich. Seit dem 13. Jh. wurden am nördlichen Niederrhein im Rahmen eines systematischen Hochwasserschutz Deiche angelegt.
Der betreffende Banndeich sollte Kleve gegen Überflutungen des Rheins schützen. Damals schlängelte dieser Fluss an Haus Schmidthausen vorbei. Der Kellener Altrhein erinnert an ihn.
Am Banndeich stehen von Süd nach Nord historische Höfe: der Aldenhof (2. Viertel 19. Jh.), Bioland-Betrieb Vingerhoet, Prickenhof (Hofladen und Bioland-Betrieb) und Schwartkop (keine Angaben). Diese drei sind auch schon auf der historischen Tranchotkarte (1801-1828) erwähnt. Die heutigen Gebäude sind aber moderner. Ihre Namen haben eine Bedeutung. Aldenhof = alter Hof (früherer Name „Alten Hof“, war eine Käserei), Prickenhof = Hof in der Nähe einer Pricke (Pricke erinnert an das niederländische Wort „prikken“, das „stechen“ bedeutet. In diesem Fall ist ein Stock in eine untiefe Stelle im früheren Rhein gesteckt, damit die Schiffer gewarnt werden), Schwartkop = dunkel gefärbte Erhebung in der Ebene (15 m).
Die Anfahrt zu diesen Höfen ist nur über die Olmer Straße möglich. Auf dem Banndeich ist keine Straße angelegt. Als eine grüne Erhebung durchquert er die weite Ebene und gliedert diese auf. Unterwegs hat man in Südwestrichtung eine wunderschöne Aussicht auf die Skyline von Kleve. In andere Richtungen streckt sich eine grüne Oase mit Windmühlen, Einzelhöfe und Kirchtürmen aus.
Der Banndeich hat seine Funktion nun verloren. Das Flussbett des Rheins hat sich nach Emmerich verlegt. Geblieben ist ein unschuldiger Wasserlauf mit dem Namen Kellener Altrhein, der zum Teil umsäumt ist mit Schilf. Am „Rheinstrand“ - Teil des Kellner Altrheins - kann der Hobbyfischer seine Angel auswerfen kann, ein Vogelliebhaber observieren und ein Ruhesuchende in sich selbst kehren. Der Eingang zu diesem Strand befindet sich an der Überseite etwa 100 m östlich des Hauses Schmidthausen. Bei der Überquering der Emmericher Straße bitte aufpassen! Dies alles unter dem Rauch der Stadt Kleve.

P.S. Bei den Fotos fehlt die Abbildung des Schwartkophofs. Diese wird später hinzugefügt.

Autor:

Eelco Hekster aus Kranenburg

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