Sonntagsfrage (13): Warum steigt der Kreis Kleve eigentlich nicht beim Hallenbad in Bedburg-Hau ein?

Landrat Wolfgang Spreen, hier bei seiner Besuchstour 2008, in Bedburg-Hau. Rechts im Bild Bürgermeister Peter Driessen.  Foto: Kreis Kleve
  • Landrat Wolfgang Spreen, hier bei seiner Besuchstour 2008, in Bedburg-Hau. Rechts im Bild Bürgermeister Peter Driessen. Foto: Kreis Kleve
  • hochgeladen von Klaus Schürmanns

Die Diskussion um die 1,5 Millionen-Euro Sanierung des Hallenbades in Bedburg-Hau wird im Juni mit dem ersten Bürgerentscheid in der Gemeinde beendet.

Ja oder Nein?

Die Frage müssen die Bürger beantworten. Sie stimmen entweder für die Sanierung und damit für den Erhalt des Bades oder eben für die Schließung.

Musste es soweit kommen?

Hat die Verwaltung sich in der Vergangenheit nicht getraut, die richtigen Fragen zu stellen?

In Kleve hat man sich vorgenommen, das Museum Kurhaus zu erweitern und das ehemalige Beuys-Atelier wieder zu errichten. Schlappe 4,1 Millionen Euro kostet das. Aber Kämmerer Willibrord Haas hatt wenigstens die richtige Frage an das Land NRW gestellt: "Könntet ihr nicht die Hälfte der Kosten übernehmen?"

Bekanntlich werden kulturelle Einrichtungen besser gefördert als die Sanierung lokaler Sportstätten.

Aber dann muss man eben den Kreis Kleve fragen: "Herr Spreen, haben Sie mal ne Millionen für unser Hallenbad?"

Der Landrat ist bei solchen Anfragen weniger kleinlich als viele denken.

Jüngstes Beispiel: Die Sparkasse Emmerich/Rees ist ganz höflich "mit der Bitte an den Kreis Kleve heran getreten, dem Sparkassenzweckverband beizutreten". Der Beitritt kostet dem Kreis Kleve zwar 10 Millionen Euro. Aber der Kreistag hat in seiner Mehrheit sofort zugestimmt. Wer so nett fragt ...

Damit gehört den Bedburg-Hauer jetzt ein Stückchen Sparkasse Emmerich, weil sich der Kreis Kleve ja das Geld über die Kreisumlage von den Kommunen holt, also auch von Bedburg-Hau. Aber das sollen besser die zuständigen Politker den Bürgern erklären.

Private Investoren wie die am Flughafen Weeze haben es doch vorgemacht: Die kriegen schon mal einen satten 25 Millionen Euro Kredit vom Kreis, obwohl sie den nicht zurückzahlen können. Ein Super-Geschäft für den ... Kreis Kleve, meint jedenfalls der Kreistag, weil der Kreis sich Beteiligungen am Airport sichert. Hut ab: Der klamme Airport hat alles richtig gemacht. Er hat gefragt ...

Zurück zum Hallenbad in Bedburg-Hau. Warum hat Bürgermeister Peter Driessen eigentlich nicht den Landrat angepumpt? "Mensch, Wolfgang, sind doch nur 1,5 Millionen." Ob der Kredit jemals zurück gezahlt werden muss? Schwamm drüber.
Besser noch, wenn sich der Kreis am Hallenbad ( wie bei der Sparkasse Emmerich) beteiligt - bürgernäher geht nun wirklich nicht.

Und es ist doch wirklich schnurzpiepegal, wenn alle Mitarbeiter der Kreisverwaltung dafür auf Lebenszeit freien Eintritt im "Bedburger Nass" kriegen.

Ich frage mich nur: Warum muss eigentlich ich diese Fragen stellen?

Fragen kostet doch nix.

Autor:

Klaus Schürmanns aus Kleve

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