Herzschwäche ist Thema der diesjährigen Herzwoche

27. November 2013
18:30 Uhr
Stadthalle , 47533 Kleve
Prof. Stefan Schuster, Chefarzt der kardiologischen Abteilung im Klever Krankenhaus, informiert am 27. November zum Thema "Herzschwäche".
  • Prof. Stefan Schuster, Chefarzt der kardiologischen Abteilung im Klever Krankenhaus, informiert am 27. November zum Thema "Herzschwäche".
  • hochgeladen von Annette Henseler

Wenn das Herz nicht mehr schlägt, wie es eigentlich sollte, wenn die Pumpleistung nachlässt, dann reden Mediziner von Herzschwäche. Herzschwäche oder Herzinsuffizienz ist das Thema der diesjährigen bundesweiten Herzwoche, der sich auch wieder die kardiologische Abteilung des Sankt-Antonius-Krankenhauses anschließt. Am Mittwoch, 27. November, findet von 18.30 Uhr bis 20 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Klever Stadthalle statt.

„Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz“ ist der Abend unter Leitung von Prof. Stefan Schuster, Chefarzt der Klever Kardiologie, überschrieben. Oberärztin Birgit Heitzer übernimmt den Part „Ursache und Untersuchungsverfahren“, über die Behandlungsmöglichkeiten informiert Prof. Schuster. In der abschließenden Diskussion kommen auch Betroffene und Interessierte zu Wort.

114 000 Mal schlägt das Herz pro Tag und bringt es dabei auf eine Pumpleistung von 17 000 Litern Blut. „Bei einer Herzschwäche kann das Herz diese Leistung nicht mehr bringen“, so Schuster. Die Herzschwäche beruhe schwerpunktmäßig auf zwei Ursachen: Bei der „Pumpschwäche“ hat das Herz nicht mehr die Kraft, das Blut zu den Organen zu transportieren, beim Verlust der Elastizität „kommt zuwenig Blut im Herzen an und entsprechend verlässt zu wenig Blut das Herz“, so Schuster.

Als Ursache wird eine ungesunde Lebensweise angesehen: Zu wenig Bewegung, falsche Ernährung, rauchen.

„Leider wird die Herzschwäche von den Patienten immer noch falsch gedeutet. Ein Leistungsabfall zum Beispiel beim Treppensteigen ist ein Hinweis, aber auch Atemnot oder geschwollene Beine. Wer diese Symptome bemerkt, sollte zum Hausarzt gehen und sich untersuchen lassen“, informiert Prof. Schuster. Aber auch Diabetes und hoher Blutdruck zählen zu den Risikofaktoren. Die zunehmende Zahl der Patienten hänge auch mit der demographischen Entwicklung zusammen.

Bei 20 Prozent der Patienten – zu dieser Gruppe zählen auch jüngere Patienten – ist die Herzinsuffizienz Folge einer vorausgegangenen Infektion. Grippe und verschleppte Erkältungen können zu einer Entzündung des Herzmuskels führen. „Aber das geschieht unbemerkt. Das tut nicht weh. Patienten, die auch drei Wochen nach dem Infekt nicht wieder richtig beikommen, sollten sich untersuchen lassen“, bittet Schuster.

Sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie sind in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht worden. Aber: „Je früher die Patienten zu uns kommen, umso besser können wir helfen.“ Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt zählt jede Minute. „Leider ist es noch immer so, dass Patienten viel zu spät bei uns sind. Beim Herzinfarkt gilt es, die Narbenbildung am Herzmuskel so weit wie möglich zu verhindern. Wählen Sie bei den typischen Symptomen wie Schmerzen im linken Arm, Oberbauch, im Brustbereich, bei Panik durch die starken Brustschmerzen sofort die 112, auch am Wochenende und nachts. Und fordern Sie auch direkt einen Notarzt mit an“, appelliert Schuster an die Bevölkerung. Leider würden Patienten noch immer zu lange warten - „Und dann können wir nicht mehr viel tun“, so Schuster.

Ein paar Zahlen: Bundesweit wird die Zahl der Patienten mit Herzschwäche auf zwei bis drei Millionen geschätzt. Jährlich kommen geschätzt 300 000 Neuerkrankungen hinzu. 50 000 Patienten sterben jährlich an dieser Krankheit.

Im Klever Krankenhaus wurden im Jahr 2013 bisher 369 Patienten mit der Erstdiagnose, 1030 mit der Nebendiagnose „Herzschwäche“ behandelt.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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