In Kleve türmt sich illegaler Müll an der Jülicher Straße / Untätige Behörden?

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Kaputte Sofas, versaute Matratzen, vollgeschissene Windeln, Müll... Was sich hier liest wie die Beschreibung einer Mülldeponie, ist an der Julicher Straße traurige Wirklichkeit. Denn seit vier Jahren (!) wird hier ständig wilder Müll entsorgt.

Kleve. Die Anwohner der Jülicher Straße sind ratlos. Seit gut vier Jahren sind die Zustände an der Julicher Straße kaum auszuhalten. "Jeder entsorgt hier einfach seinen Müll. Ob Sofas, oder Hausmüll. Da wird einfach alles hingeschmissen", so Silke Gutsche.
Sie ist empört. Zum Einen über diejenigen, die so unverfroren das Areal als wilde Müllkippe verwenden, zum Anderen über die Stadt Kleve und das Ordnungsamt. "Ständig rufen wir Anwohner bei den Behörden an. Werden immer wieder aufgefordert, die Müllberge zu fotografieren. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Müllfotos ich schon an die Zuständigen geschickt habe." Was Gutsche besonders erbost: Meistens passiert danach erstmal wochenlang überhaupt nichts. Erst wenn sie immer wieder beim Ordnungsamt anruft, wird der Müll irgendwann dann abgeholt.
Doch nach nur einer Woche später, läge wieder alles voll.
Jetzt ist der Anwohnerin die Hutschnur gerissen und sie hat sich ans Klever Wochenblatt gewandt, um den Missstand aufzudecken.
Und wir schauen nicht weg, sondern moquieren: Muss sowas in einer sonst so schönen Stadt wie Kleve wirklich sein?
Gutsche erläutert: "Wir haben Kinder hier und sind damals extra in diese Straße gezogen, wegen der Nähe zum Kinderspielplatz. Da wussten wir noch nicht, dass wir irgendwann auf einer Müllhalde leben."
Das ist wirklich schade, denn dank ihres Einsatzes als Spielplatzpatin gemeinsam mit Nachbarin Susanne Vennemann und unserer damaligen Berichterstattung, wurde der Spielplatz verschont und nicht wie geplant stillgelegt.
Doch was nützt ein Spielplatz, wenn in unmittelbarer Nähe alles vermüllt?
"Man kann sich das nicht vorstellen. Das ist doch auch gefährlich für unsere spielenden Kinder. Ich habe sieben Enkel! Nicht auszudenken, wenn denen was passiert oder sie in Glasscherben packen oder Schlimmeres!"
Einmal habe sie im Sommer auch ein schon mit dem Verwesen anfangendes Hähnchen von der Straße gekratzt. "Das stank wie die Pest", erinnert sich Gutsche zurück.
Und so etwas zieht unweigerlich Ungeziefer und Ratten an.
Die Anwohner der Jülicher Straße fühlen sich jedenfalls machtlos und von Stadt und Ordnungsamt unverstanden.
"Dafür ist doch so ein Amt da. Um den Menschen zu helfen, das Miteinander erträglicher zu machen", ist Gutsche fassungslos.
Nicht mal ein paar Mitarbeiter habe man abgestellt, um dem wilden Müllabladen Einhalt zu gebieten. Denn das ist schließlich strafbar und wird mit hohen Geldstrafen geahndet.
Das können und wollen die Anwohner alles nun nicht mehr hinnehmen. Sie fordern eine langfristige Lösung des Problems. Doch wie könnte die aussehen?
"Vielleicht könnte man direkt einen großen Müllcontainer vor Ort aufstellen", so Gutsche. "Oder einen Zaun ziehen?" Das wäre für die Stadt jedenfalls auf Dauer erheblich billiger als ständig den Müll abzutransportieren und fachgerecht zu entsorgen.
Eine Bitte hat Gutsche, wenn der Müll abgeholt wird: "Nehmt nicht nur die großen Teile mit! Auch das Kleinzeug kann man nicht einfach liegen lassen!"
Auch das Klever Wochenblatt ist gespannt wie es mit dem Fall weitergeht. Wir befragen dazu natürlich auch die Behörden. Eine Stellungnahme dazu lag bei Redaktionsschluss leider noch nicht vor.
Fotos: Tim Tripp (13), Silvia Decker (3)

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Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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