Kleve - Emmerich - Goch - Niederrhein: Leidenschaft für schwarze Künste - Manche Berufe verschwinden einfach

1977

Wenn es um das Entwerfen, Gestalten, Setzen, Drucken von Zeitungen, Büchern und Akzidenzdrucksachen geht, so ist der Schriftsetzer schon seit vielen Jahren oder gar einigen Jahrzehnten nicht mehr gefragt. Zu der Zeit, als es noch keine Computer gab, war der Schriftsetzer u. a. dafür da die Druckformen für den Akzidenz- und Zeitungsdruck zu erstellen. Das war eine harte und körperlich anstrengende Arbeit. Der Schriftsetzer musste die einzelnen Buchstaben in den sogenannten Winkelhaken einstellen und diese dann mit einem Tau (Kolumnenschnur) festmachen, so dass die Buchstaben nicht verrutschen konnten. Erst danach war die Druckform fertiggestellt und es konnte zu Papier gebracht werden. Der Schriftsetzer hatte also eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen. Ohne ihn hätte es zu dieser Zeit keine Drucksachen gegeben. Der Schriftsetzer musste aber nicht nur körperlich fit sein, sondern auch geistig voll auf der Höhe sein. Nicht umsonst war die Ausbildung zum Schriftsetzer eine 3 jährige Lehrzeit. In den Druckereien und Verlagen gab es jedoch auch noch andere sehr verantwortungsvolle Berufe. Der Schriftsetzer war nur einer davon. Nachdem das Zeitalter der Rechner und Computer angebrochen war und die Druckplatten vollautomatisch mit der Hilfe von Computern erstellt wurden, gab es für den Schriftsetzer zunächst keine Verwendung mehr. Viele von ihnen bildeten sich weiter und erlernten andere Tätigkeiten in der Druckindustrie. Das Berufsbild des Druckvorlagenherstellers und Mediengestalters entstand. Diese Berufsbilder verdrängten somit nach und nach den Beruf des Schriftsetzers. Doch natürlich war maßgeblich die Einführung der Computertechnik an dem Aussterben dieses hoch verantwortungsvollen Berufes beteiligt und natürlich auch dafür verantwortlich. So haben sich Laufe der Jahre sehr viele Berufsbilder (nicht nur in der Druckindustrie) verändert und viele Berufe gibt es einfach nicht mehr, sie sind ausgestorben.

Autor:

Christian Tiemeßen aus Emmerich am Rhein

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