Kleve - Emmerich - Goch - Niederrhein: Klüngelskerle gibt es auch 2015 noch!

Quelle Google CC - Ich durfte sein Auto nicht ablichten

Es war so weit! In der vergangenen Woche hatte ich Urlaub. Es wurde gefließt, gestrichen, gemalert, gegärtnert, gerummelt, gemotorsägt, gerasengesäht und geklüngelt und davon eine ganze Menge. Wie Ihr wisst wohne ich in Emmerich am Niederrhein (umme Ecke ist die holländische Grenze) und so stand ich da mit dem ganzen Schrott. Auf dem Weg zum Bäcker meines Vertrauens dachte ich an die Zeit in meiner Jugend zurück als die Klüngelskerle noch mit Schelle oder Hupe durch die Straßen gezogen sind, es war doch ein gewohntes Bild ... und wer sitzt da beim Bäcker und lässt sich den Kaffee schmecken, ein holländischer Klüngelskerl. Mercedes 814 Pritsche (älteres Baujahr) stand um die Ecke. Und ich war schnell mit dem netten jungen Herrn im Gespräch (für Hildegard, natürlich in seiner Heimatsprache). Er erklärte mir, dass es nicht alles legal wäre, was er hier machen würde, zudem habe ich von Ihm eine Menge über Schrott lernen dürfen. Die Bezeichnung Schrott ist eine große Bezeichnung, denn man kann es auch Alteisen nennen oder manche sagen auch Altmetall dazu. Aber das wäre falsch, weil Metalle sind generell nicht magnetisch. Schrott aber schon. Schrott ist Eisen, Stahl auch die kaputte Waschmaschine, der E-Herd, der Trockner sogar der alte Wäscheständer, alte Kochtöpfe der Frau oder von der Oma. Klar kann man all dies auch Alteisen nennen. Denn es kommt am Ende dasselbe raus ... nämlich Schrott.
Natürlich habe ich auch an den Schrottpreis gedacht, aber letztendlich war ich froh diesen Klüngelskerl getroffen zu haben, der ja auch sein Brot verdienen möchte.
Vielleicht noch eine Anmerkung dazu: Die Geschichte vom Schrottmann, reicht bis in die Nachkriegszeit zurück Nach dem Krieg mussten wieder Häuser her. Da man Häuser nicht nur aus Steinen bauen kann sind junge Männer los gezogen mit ihren Bollerwagen um die Sachen die man braucht aus den Trümmern zu holen.
Später wollte dieses Geschäft keiner machen, denn Schrott ist eine harte Knochenarbeit und sehr dreckig. Also haben ein minderer Kreis in Deutschland um sich selbst und ihre Familien zu ernähren eine Lücke entdeckt. Denn diese Leute hatten keinen Wohnsitz und sind mit ihren Wagen und Kutschen durch Deutschland gereist und da wo sie waren, haben sie den Schrott mitgenommen sortiert und weiter verkauft. So ist der Klüngelskerl entstanden.

Autor:

Christian Tiemeßen aus Emmerich am Rhein

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