40 Jahre Materborner Sparclub: Ums Sparen geht es ja nicht

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Das ist heute schon eine Seltenheit: Der "Sparclub Materborn" konnte kürzlich sein 40-jähriges Bestehen im Ratskrug feiern. Vor zwei Jahren stand das Jubiläum noch auf der Kippe. Vom Kneipensterben war auch der Ratskrug betroffen.

Wirt Erich Gietmann hatte schon den gastronomischen Betrieb an einen Steuerberater verkauft. An Stelle des Ratskruges sollte ein Mehrfamilienhaus gebaut werden. Dann schaltete sich "Mom" Zevens ein. Das beliebte Lokal für so viele Materborner Vereine blieb unter einem neuem Pächterpaar erhalten.
Deshalb konnte der wahrscheinlich älteste Sparclub in Kleve kürzlich auch sein Jubiläum feiern. Beim Sparfest hat Ernst Hoogen, seit fünf Jahren Vorsitzender des Sparclubs, selbstverständlich an die Gründer erinnert. Dazu zählen natürlich auch die heute aktiven Kassierer Doris und Hans-Gerd Kersten. Jeden Montag leeren sie im Ratskrug die Sparfächer, bringen das Geld zur Sparkasse. Mindestens 10 Euro im Monat müssen die Mitglieder als Mindestbetrag einwerfen. Nach oben gibt es keine Grenze. Die Gesamtsumme wird am Jahresende beim Sparfest ausgezahlt, verringert um den monatlichen Beitrag für die "Freud- und Leidkasse".
Im vergangenen Jahr hat der Verein wieder jede Menge Euros gespart. "Zinsen gibt es ja leider nicht mehr", bedauert Ernst Hoogen. "Aber jeder kriegt sein Geld zurück".
Die im 19. Jahrhundert enstandenen Sparclubs sollten eigentlich die Sparfreude fördern, aber schnell wurde daraus der wöchentliche Kneipenbesuch - natürlich "nur" zu dem Zwecke, das Sparfach zu füttern. Der Sparclub sollte also Gäste und Umsatz in die Kneipen bringen.
Zum 40-jährigen Bestehen wurde der Saal des Ratskruges natürlich schick gemacht. Das leckere Essen beim Sparfest ist für die Mitglieder kostenfrei. Dazu gibt es zehn Biermarken gratis.
Ein geselliger Abend, allein schon weil Jopi Winnen für beste Unterhaltung gesorgt hat. Verantwortlich dafür ist der Vergnügungsauschuss des Sparclubs, der übrigens auch das Sommerfest organisiert. Das wird mittlerweile auch im Ratskrug gefeiert. "Früher sind wir viel gereist", erinnert sich Ernst Hoogen. "Uns geht es um Geselligkeit und Zusammenhalt", umschreibt der Vorsitzende Sinn und Zweck des Sparclubs.
Hoogen, der in Kellen wohnt, weiß, dass sich die Sparclubs überlebt haben. Nach der Schließung des "Kellener Kruges" haben sich zwei Sparclubs aufgelöst. "Es gibt kaum noch eine Kneipe in Kellen, früher gab es dreizehn." Im Ratskrug wurde das 40-jährige Bestehen des Sparclubs gefeiert. 

Autor:

Klaus Schürmanns aus Kleve

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