Klever Tor: es gibt noch welche davon, aber nicht mehr in Kranenburg

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Graf Adolf ließ 1388 ein neues Schloss in Kranenburg bauen, welches in die danach errichtete Stadtmauer aufgenommen wurde. Die Limes – ein wichtiger Transportweg von Nimwegen nach Xanten – führte durch die junge Stadt. Für eine ungehinderte Durchfahrt durch die Stadt wurden zwei Tore in die Stadtmauer errichtet: das Nymweger Tor und das Klever Tor.
Um 1800 waren beide Tore so baufällig geworden, dass sie abgerissen wurden.

Es hat bis 2011 gedauert, bis es wieder eine sichtbare Erinnerung an den Nymweger Tor gibt. Ein neues Gebäudekomplex mit Hotel entstand 100 m westlich von der Stell, wo einst dieses Tor stand. Es bekam dessen Namen.
Bei den Umbauarbeiten in der Großen Straße im Jahre 2006 sind bei der Pflasterung der Großen Straße andersfarbigen Pflastersteinen an der Stelle, wo einst das Klever Tor gestanden hat, verlegt worden. Nur Eingeweihten können daran entnehmen, wie groß das Tor war und wo es genau gestanden hat.

In der weiten Umgebung von Kleve gibt es nur noch ein Klever Tor und zwar in Xanten. Es ist ein dreistöckiges Doppeltor mit Ecktürmchen, und wurde 1393 errichtet. Es ist ein Relikt der Stadtmauer Xantens.
In Goch gab es mal vier Stadttore. Eines davon existiert noch. Es ist das Steintor. Keines der abgerissenen Tore im Ort hatte den Namen Klever Tor getragen!
Das Clevertor - Stadttor in Hannover, 1859 abgerissen - hat nichts mit dem Herzogtum Kleve zu tun. Es wurde nach dem dortigen Bäcker Heinrich Cleve genannt.

In den Niederlanden hatte man Respekt für das Herzogtum Kleve. In Grave an der Maas, kann man bei klarem Wetter von hohen Gebäuden den Klever Berg sehen. Die Nähe von KleveDie war der Anlass die Gastwirtschaft an der Hamstraat „Die Port van Cleve“ zu nennen.
Aber auch in Holland gibt es eine „Die Port van Cleve“ am Dijk in Enkhuizen. Ein Herr Meyknecht gründete 1900 ein Hotel in einem Gebäude aus dem 17. Jh. Weil er aus Kleve kam, bekam sein Ambiente den Namen „Die Port van Cleve“.
Das Hotel „Die Port van Cleve“ am Nieuwezijds Voorburgwal im Herzen Amsterdams war ursprünglich das Wohnhaus Huys te Kleef. In 1870 wurde es ein Bierhaus und bei dem Umbau wurde ein Giebelstein mit der Eingravierung „Die Port van Cleve“ und Abbildung des Tores gefunden. Diese sieht nicht aus nach dem abgerissenen Tor in Kranenburg und den Klever Tor in Xanten.
In Sneek in Friesland an der Marktstraße gibt es ein Haus mit dem Namen „Die Porte van Cleve“. Es ist ein Irish Pub. Der Besitzer hat seine Schenke nun „Café Bolle Jan“ genannt. Warum dieses Haus „Die Porte van Cleve“ genannt worden ist, konnte ich leider nicht nachforschen.

Eines ist sicher: das Klever Tor lebt noch. Es wäre schön, wenn in Kranenburg an der Stelle, wo er mal gestanden hat, eine kleine Infostelle eingerichtet wird, wie z.B. in Nütterden am ehemaligen Bahnhof. Das wäre doch eine schöne Aufgabe für die Heimatvereinigung!

Autor:

Eelco Hekster aus Kranenburg

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