70.000 Euro für den „ganz normalen Tag“ der Weik-Stiftung.

ADFC-Piloten radelten ca. 130 km, auf dem Sozius die „blinden“ Kinder mit verbundenen Augen.
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Mehr als 6.000 Grundschüler wurden für Menschen mit einem Handicap sensibilisiert.

Langenfeld/Region. Der 14. August 2006 war für die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung ein denkwürdiger Tag. Zum ersten Mal wurde in einer Langenfelder Grundschule, der Brüder-Grimm-Schule, der „ganz normale Tag“ durchgeführt. Bernhard Weik hatte mit einem speziellen cSc-Team aus seinen vielen ehrenamtlichen Helfern die Grundzüge erarbeitet, Elmar Widera danach die Ergebnisse in eine strukturierte Form gebracht.

Anfängliche Skepsis wandelte sich zur Begeisterung. Inzwischen können sich Bernhard Weik und sein cSc-Team vor Anfragen kaum retten. Ziel war und ist, die Kinder spielerisch mit den Problemen von Menschen vertraut zu machen, die mit einem körperlichen Handicap ihren Alltag bewältigen müssen: zum Beispiel Blinde, Hörgeschädigte, Bein- und Armamputierte Menschen. Die Bilanz sieht bis Mitte Mai 2013 so aus: 18mal war der „ganz normale Tag“ in Langenfelder Schulen, es wurden 3.576 Kinder sensibilisiert, außerhalb Langenfelds waren es 12 Grundschulen mit 2.573 Kindern. Neben allen für die Durchführung anzuschaffenden Materialien wendete die Weik-Stiftung bisher für cSc-T-Shirts, die die Kinder erhalten, und Spenden an die Schulen (pro Schüler 5 €) insgesamt 69.942 € auf.

Zuletzt war das cSc-Team in der Gemeinschaftsgrundschule Wiescheid. Dort durften 120 Schüler ausprobieren, wie man mit Gehhilfen Stufen überwindet, sich mit dem Rollstuhl fortbewegt, mit dem Blindenstock seinen Weg ertastet, als „blinder Sozius“ auf dem Tandem mitfährt oder mit Gewichtswesten und -manschetten klettert, um ein Gefühl für Übergewichtige zu bekommen.

Welche Hilfsmittel blinde Menschen haben, zeigten ihnen die Blinden Susanne Winther und Manfred Glasmacher. Sie können Geldscheine und Münzen unterscheiden, mit dem Zollstock messen, einen Faden in die Nadel einfädeln, Spielkarten ertasten, Mühle und Schach spielen, Farben mit einem Gerät erkennen, die Uhrzeit ablesen u.v.m.

Für den „ganz normalen Tag“ sind viele Helfer nötig: vom cSc-Team, aus dem Lehrerkollegium, aus der Elternschaft. Eine große Helfer-Gruppe schnippelt Kohlrabi, Gurken, Möhren, macht Obstspieße aus Bananen, Äpfeln und Orangen, alles gestiftet von Siegfried Schultk aus Berghausen. „Die Kinder haben alles weggeputzt“, konnte man hinterher vernehmen. Die Stadtwerke stellen jedes Mal kostenlos einen Wasserspender auf. Fünf Tandempiloten des ADFC legten über 130 km zurück. Das Gesundheitszentrum Vital in Hilden leiht regelmäßig 8-10 Rollstühle aus, einschl. Transport. Wolfgang Schmelz vom cSc-Team hatte allerdings zum Abschluss Pech gehabt. „Als ich die Kiste mit den schweren Gewichtswesten anhob, bekam ich direkt einen Hexenschuss.“

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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