Ich bin anders als Du.

Der Schulchor singt das Lied vom Anderssein.
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Das Anderssein soll als normal empfunden werden.

Langenfeld/Düsseldorf. Das ehrenamtliche Team der Weik-Stiftung macht auch vor den Stadtgrenzen Langenfelds nicht halt, wenn die Kapazität es erlaubt. Diesmal ging es nach Norden. Das Lied vom Anderssein, gesungen vom Schulchor der Gemeinschaftsgrundschule „Volker Rosin“ in Düsseldorf-Vennhausen, ist Auftakt eines weiteren Projekttages „Der ganz normale Tag“ der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung. „Wir möchten damit die Grundschulkinder für Menschen mit einem Handicap sensibilisieren“, so Stifter Bernhard Weik.

Erwartungsvolle Spannung empfing denn auch die cSc-Teamer. Sich hineinzuversetzen in jemand, der keine Arme hat oder nur ein Bein, jemand, der auf Gehhilfen angewiesen ist, mit den Füßen schreibt und greift, der sich nur im Rollstuhl fortbewegen kann, blind ist und seinen Weg mit einem Blindenstock findet oder nichts hören kann, all dies sind neue Erfahrungen für die Schüler. Wie sich Menschen fühlen, wenn sie übergewichtig sind, spüren die 210 Kinder der Volker-Rosin-Schule und die elf Kinder aus der nachbarschaftlichen Förderschule, als sie Gewichtswesten und Gewichts-Manschetten anziehen. Jetzt ist das Laufen, Klettern und herumspringen doch viel schwieriger.

Vier Tandem-Piloten des ADFC Langenfeld fahren die Kinder, die ihre Augen mit einer Binde verdeckt haben und so als „Blinde“ auf dem Tandem mitfahren. „Das war toll“, lautete eine Rückmeldung. Andere Kinder hatten das unsichere Gefühl, das Fahrrad kippt gleich um.

Die blinde Petra Winke fragt die Kinder: „Woran erkennt man blinde Menschen?“ und gibt auch gleich die Antwort: „Manche haben einen Blindenstock, andere einen Führhund oder Blindenhund. Mit dem Stock zeigt sich ihnen die Situation auf ihrem Weg.“ Wenn Blinde an einer Ampel ohne Signal stünden, solle man sich bemerkbar machen und sie fragen, ob sie Hilfe benötigten. Winke zeigt auch, wie blinde Menschen auf ihrer Schreibmaschine in der Breilleschrift schreiben, welche Hilfsmittel sie zur Verfügung haben. „Bei mir spricht die Uhr, das Thermometer und die Waage.“

Karin Wolters sitzt im Rollstuhl. Zum „ganz normalen Tag“ kommt sie mit einem Adaptivbike angefahren, ein Rollstuhl mit einem vorgesetzten Teil, das dieses Gefährt durch eine Kurbel in Bewegung setzt. Sie geht auch schwimmen und gestaltet selbständig ihren Alltag. „Man muss nur wollen, dann kann man auch viel“, sagt sie und zeigt den Kindern, wie man mit dem Roll-stuhl fährt und eine Stufe überwindet.

„Menschen mit einem Handicap führen ein ganz normales Leben und ihr sollt ausprobieren, wie sich das anfühlt“, hatte Schulleiterin Gritli Diaubalick zum Beginn dieses Projektes „Der ganz normale Tag“ den Kindern auf den Weg gegeben. Das taten sie dann auch auf spielerische Art, aber mit großem Ernst. Sie dankte dem ehrenamtlichen cSc-Team der Weik-Stiftung aus Langenfeld und den vielen Eltern-Helfern für die Unterstützung.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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