Anschläge in Paris – Der Integrationsrat nimmt Stellung

Der Integrationsrat der Stadt Langenfeld ist erschüttert und verurteilt aufs Äußerste diese feigen und hinterlistigen Anschläge in Paris - einer Stadt, die das Leben jeden Tag so farbenfroh und mit einer Qualität zelebriert, dass sie sich dadurch nicht nur bei den Einwohnern, sondern auch bei Millionen Touristen so liebenswert macht. Ein tiefer Schmerz macht sich breit und der Rat trauert mit den Familien der Opfer. Er hofft auf schnelle Genesung der Verwundeten - sowohl der äußerlichen, als auch der psychischen Wunden, die diese abscheulichen Anschläge verursacht haben.

Wir stehen vor einer schweren Zeit. Kriege, Terrorismus, Flüchtlinge – wir werden mit Ereignissen konfrontiert, die wir nicht annehmen wollen, uns gar vorstellen können. Stacheldrahtzäune werden aufgestellt, wo vorher die Grenzen offen waren. Jeden Tag sind die Nachrichten durchzogen von Gräueltaten in Syrien, in Eritrea, im Irak. Wir schreiben das Jahr 2015 und wir erleben ein immer weiter auseinander driftendes Europa, eine immer weiter auseinander driftende Welt. Haben wir nichts gelernt, fragen wir uns. Hat uns die Vergangenheit nicht gezeigt, dass Gierzu Gewalt führt, Gewalt zu Hass und letztlich zum Krieg? Wie viel Leid brauchen wir noch, um das zu erkennen?

Freitag Abend sind in Paris mehrere Anschläge verübt worden. Bereits seit dem Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo, muss sich auch Paris bei den Städten einreihen, die den Terrorismus hautnah miterleben mussten. Ob Bagdad, Kabul, Beirut, New York, Madrid, London, oder erneut Paris - wie viel wird noch kommen? Wann wird endlich damit Schluss sein?

Vor einigen Monaten, als die ersten Flüchtlinge, die Mord, Vergewaltigung, Elend und Folter entkommen sind und bei uns ankamen, standen die Menschen noch Beifall klatschend am Bahnsteig. Innerhalb nur weniger Monate ist aber aus „Beifall klatschen“, zu „rechte Parolen rufen, Asylbewerber angreifen und Asylbewerberheime anzünden“ geworden. Auch hier in Langenfeld hat es schon den ein oder anderen Vorfall gegeben. Innerhalb von nur wenigen Monaten! Das ist eine sehr erschreckende Entwicklung. Jetzt die erneuten Anschläge – nebenan, sozusagen. Die anfängliche Begeisterung schlägt nun noch mehr in Wut um und wie sich die Dinge hier bei uns entwickeln werden, wissen wir noch nicht. Aber ist das richtig? Fliehen diese Menschen doch genau vor diesen Terroristen, die nun versuchen mit Anschlägen, die nichts mit Religion sondern mit reinem Fanatismus zu tun haben, unser Leben zu zerstören und mit allen Mitteln einen radikalen Islam über allem zu stellen. Genau das ist der Grund warum Menschen in Terror ihre Heimat verlassen müssen und woanders Schutz suchen. Daher können wir nur hoffen, dass wir nicht den Fehler machen werden, unsere Hilflosigkeit und unsere Wut an diesen Menschen auszulassen. Im Gegenteil. Jetzt muss die Welt anfangen die Wurzel des Übels anzugehen und vor allem die westlichen Länder müssen aufhören im Namen der Demokratie ihre Interessen dort durchsetzen zu wollen, wo sie nichts verloren haben.

Menschen in Not nicht zu helfen ist genauso ein Verbrechen, wie das der Terroristen. Jedoch müssen Lösungen dort gefunden werden, wo die Probleme entstehen.”

Autor:

Thomas Skandalis aus Langenfeld (Rheinland)

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