Historische Erinnerung - vor 70 Jahren

Langenfelds Ort historischer Erinnerungen
Metzmacher-Freundeskreis lädt ein zur Gedenkstätte Wenzelnberg

Am 31. Oktober 2014 erinnerten Schüler der Felix-Metzmacher-Schule in der Sankt Josef Kirche mit einem Friedensgottesdienst an den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren. Stellvertretend für alle Kriegstoten gedachten sie zweier Langenfelder, die kurz nach Kriegsbeginn 1914 als Soldaten starben: Gustav Uellendahl (gefallen am 14. August im Elsaß) und Felix Metzmacher (gefallen am 31. Oktober in Frankreich).

In wenigen Wochen wird man an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnern. Für Langenfeld liegt es nahe, diese Erinnerung mit der Gedenkstätte Wenzelnberg im Osten unserer Stadt zu verbinden. Dort wurden in einer Schlucht der höchsten Erhebung im Osten Langenfelds im Morgengrauen des 13. April 1945 unmittelbar vor dem Zusammenbruch der Hitlerdiktatur 71 politische Häftlinge hingerichtet.

Der Wenzelnberg an der Stadtgrenze Langenfeld-Leichlingen ist bereits seit fast 150 Jahren ein bedeutsamer Ort. Am 2. September 1872 zogen die Langenfelder Schulen erstmals dorthin, um in dem waldreichen Gelände den Sieg Deutschlands über Frankreich in der Schlacht bei Sedan ein Jahr zuvor zu feiern.

In den Jahren von 1871 bis 1914 war der 2. September - vor allem für Schulen und Kriegervereine - Anlass zu Gottesdiensten, Siegesfeiern, Festzügen, patriotischen Gesängen und geselligen Zusammensein von Jung und Alt.

Während seiner Amtszeit als Bürgermeister (1908-1914) pflegte Felix Metzmacher am Abend vor dem Sedanstag vom Balkon des damaligen Rathauses (Hauptstrasse 15 - heute Amtsgericht) zu den dort auf der Strasse versammelten Bürgern eine Ansprache zu halten, die von Darbietungen der Feuerwehrkapelle und des Männergesangvereins umrahmt wurde.

Wir heutige wissen inzwischen, dass derartige patriotische Veranstaltungen und Festlichkeiten nicht dem Frieden dienten, sondern die alte Erzfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich vertieften und schließlich zum Krieg führten.

Nach dem Ersten Weltkrieg errichtete man in den Zwanziger Jahren man am Wenzelnberg ein schlichtes „Kriegerdenkmal“ zum Gedenken an die Gefallenen und später wurde dort eine zusätzliche Gedenkplatte für die Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges angebracht.

An der Hinrichtungsstätte Wenzelnberg finden seit 1946 immer wieder Gedenkfeiern statt, die u. a. auch von Schulen ausgerichtet wurden. Ihr Ziel ist es, an unsere gemeinsame Verantwortung für den Frieden zu erinnern. Das Geschehen am Wenzelnberg und das Endes des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren geben uns Anlass zu einem besonderen Gedenken, das der Felix-Metzmacher-Freundeskreis gemeinsam mit Schülern der Felix-Metzmacher-Schule begehen wird.

Autor:

Rolf D. Gassen aus Langenfeld (Rheinland)

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