Zwischen Arbeit und Ruhestand: Ein Erfahrungsbericht

Gedankenaustausch über die nächsten Aktivitäten: Die Mitglieder der ZWAR-Gruppe Langenfeld-Mitte stecken voller Ideen. Foto: Michael de Clerque
  • Gedankenaustausch über die nächsten Aktivitäten: Die Mitglieder der ZWAR-Gruppe Langenfeld-Mitte stecken voller Ideen. Foto: Michael de Clerque
  • hochgeladen von Claudia Brück

ZWAR: Ein soziales Netzwerk für Menschen ab 55 Jahren

Die neue ZWAR-Gruppe Langenfeld Mitte möchte gerne weitere Interessenten für die Gruppenarbeit gewinnen. Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen. ZWAR, das steht für "Zwischen Arbeit und Ruhestand" und richtet sich an Menschen, die nicht mehr aktiv am Berufsleben teil, aber keine Lust haben, den ganzen Tag nur die Füße hochzulegen. Wie das Angebot ankommt? Heike Vollerm, Mitglied der ZWAR-Gruppe, berichtet:

"Da fühlt man sich noch so jung und voll im Leben und plötzlich flattert da ein Schreiben von der Stadt Langenfeld in den Briefkasten, welches mir mitteilt, dass eine weitere ZWAR-Gruppe gegründet werden soll und ich zur Zielgruppe gehöre. Die Nachfragen im Freundeskreis deuten auf ähnliche Posteingänge. Von Kommentaren wie 'Da geh ich nicht hin' bis zu 'Lass doch mal gucken, wie das so ist, könnte doch auch ganz nett und interessant werden' ist alles dabei. Ich tendiere zur zweiten Meinung, weil ich es schon immer anregend fand, neue interessante Menschen kennenzulernen und mit diesen dann noch gemeinsame Unternehmungen zu planen. Ist doch auch mal eine gute Maßnahme, um dem gewohnten Alltagstrott etwas Würze zu geben. Gesagt, getan:

Beim ersten Treffen vom Quartier Mitte, so der Name der neuen Gruppe,  ist der Saal brechend voll, die Stühle reichen nicht. Wie zu Schulzeiten werden Tische als Sitzgelegenheiten genutzt, und die letzten Ankömmlinge müssen stehen. Man trifft Bekannte, redet hier, winkt zur anderen Seite des Saales jemandem zu. Kurz: Es herrscht ein sympathisches Anfangschaos, wie es eben so ist, wenn Rheinländer und Wahl-Rheinländer ihrem Bedürfnis nach Kommunikation freien Lauf lassen.

Aus dem Grundrauschen im Saal tut sich ein Moderator hervor, der ein wenig Ordnung einfordert und dem Abend auch eine gewisse Struktur geben möchte. Das gelingt. Wir hören aufmerksam zu, wie die allgemeinen 'Regeln' und Verfahrensweisen einer ZWAR-Gruppe sein sollen. Wissen die meisten schon, rücken ein wenig ungeduldig auf den Stühlen herum, es soll jetzt endlich losgehen: Wir sind alle über 50 und haben nicht mehr soviel Zeit!

Dann auch schon haben wir uns im gesamten Gebäude in kleinere Gruppen aufgeteilt, und die Ideen sprudeln nur so hervor und werden auf vielen großen Flipchart-Blättern festgehalten. Wieder im großen Saal zusammen erzählen die ernannten Kleingruppensprecher, was man denn so machen möchte im ZWAR- Zustand. ZWAR steht für "Zwischen Arbeit und Ruhestand". Bei den vielen hervorragenden Ideen auf den Flipchartblättern kommt mir der Gedanke, dass der Begriff ZWAR vielleicht gar nicht der richtige ist. Müsste es nicht ZWAU heißen?

'Zwischen Arbeit und Unruhestand'? Eigentlich sehne ich mich nach der Arbeitsphase nach ein wenig mehr Ruhe in meinem Leben! Und nun das hier. Aber - man muss ja nicht, sagt uns die Moderation - alles freiwillig, kein Zwang. Aber man sagt uns auch, wenn Ihr nicht selber aktiv werdet, dann wird es auch nichts. Vielleicht witterten einige Teilnehmer, dass dies nun doch schwieriger wird als geglaubt und man hier nicht nur als Freizeitkonsument mitmachen kann. Fakt ist jedenfalls, dass beim nächsten Gruppentreffen die Sitzplätze im Saal ausreichten. Es kam wieder, wer durchhalten konnte und wollte. Und das lohnt sich. Inzwischen haben sich einige Interessengruppen gebildet, die in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen zusammen Brettspiele machen, Doppelkopf spielen, joggen gehen, Museen besuchen, Radtouren machen, Fotografieren lernen oder einfach nur zum Klönen zusammenfinden. 

Es sind noch so viele Ideen des ersten Abends nicht weiter verfolgt worden, aber vielleicht klappt es ja doch noch mit dem Segeln und dem Golf-Schnupperkurs und und und. Nun planen wir sogar schon eine Website, damit jeder die Möglichkeit hat, den Überblick zu behalten. Allmählich bekommen wir das Gefühl: Das, was wir hier machen, wird gut, richtig gut und es macht Spaß. Und deshalb wollen wir auch die Zauderer und 'Reinschmecker', die wir nach den ersten Treffen verloren haben, ermutigen, sich doch noch einzubringen. Auch wollen wir diejenigen ansprechen, die sich noch gar nicht gewagt haben zu kommen und diejenigen, die inzwischen auch in die Zielgruppe hinein gewachsen sind:

Die Treffen finden jeweils donnerstags in den geraden Kalenderwochen statt, und zwar um 19 Uhr im ersten Stock vom St. Josef Kindergarten in der Josefstraße (hinter der Kirche)." 

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.