Ein Zeichen der Liebe gesetzt.

1. September 2012
14:00 Uhr
Wohnheim der Lebenshilfe, 40878 Ratingen

Wohnheim für schwerstmehrfach behinderte Menschen besteht sei 10 Jahren

Kreis Mettmann. „Uli war der beste Botschafter für unser Projekt.“ Mit diesem Satz beschrieben die Eheleute Walter und Hilde Weidenfeld die Entstehung des Wohnheimes für Menschen mit schwerstmehrfacher Behinderung in der Werdener Straße 4 in Ratingen. Zwölf Plätze hat dieses Wohnheim und ist seit nunmehr zehn Jahren ein gutes Zuhause für ihre Bewohner. Außerdem gibt es zwei Plätze als Trainingswohnung, wo Menschen mit geistiger Behinderung lernen, ihr Leben selbständig zu gestalten, um danach in das „Betreute Wohnen“ zu wechseln.

„Zum Zeitpunkt der Idee war ich schon im Kreisvorstand der Lebenshilfe, Klaus Rohde aus Langenfeld war damals Vorsitzender“, erinnert sich Hilde Weidenfeld. Der gesamte Vorstand der Kreislebenshilfe habe hinter ihr gestanden, die Idee zu verwirklichen. Das Grundstück habe der damalige, inzwischen leider verstorbene Pastor der Pfarre St. Peter und Paul, Werner Oermann, auf Erbpacht vermittelt. „Mitten in der Stadt, fünf Gehminuten von der Innenstadt, gegenüber dem Krankenhaus „als großem Bruder“, ist das 1000 qm große Grundstück gelegen.“ Die Kirchengemeinde mit dem Pfarrer Oermann habe Weidenfeld fünf Jahre Zeit für die Realisierung gelassen.

Das Haus musste seinerzeit schon vor Baubeginn voll ausgebucht sein. „Was die Eigenmittel betraf, so habe ich in Ratingen viel „’Mund-zu-Mund-Beatmung’ gemacht, und die Ratinger Bürger und Politiker haben das Haus gerne in ihre Mitte genommen: Schützen, Karnevalisten, Lions, die Leos (der Jugend-Lions-Club), Rotarier, die Kolpingfamilie, Ratinier Jonges und viele mehr“, so Weidenfeld.

Als Weidenfelds Sohn Uli 1999 starb, begann für die Familie Weidenfeld eine schmerzhafte Zeit. Es war aber zugleich ein Vermächtnis, das Projekt fortzuführen, um in Gedenken an ihn anderen schwerstmehrfach behinderten Menschen ein Heim zu ermöglichen, in dem sie sich
wohl fühlten.

2001 löste Hilde Weidenfeld Klaus Rohde im Vorsitz der Lebenshilfe des Kreises Mettmann ab. Unter ihrer Federführung wurde – nach langen Vorbereitungen und der Genehmigung durch den LVR (Landschaftsverband Rheinland) das Wohnheim realisiert, in dem dann zusätzlich auch die Frühförderung der Lebenshilfe für Kinder von 0-3 Jahren Aufnahme fand.

„Längst sind die Bewohner des Wohnheimes der Lebenshilfe von der Bevölkerung, dem Rat und der Verwaltung aufgenommen worden, sie sind Teil der Stadt Ratingen geworden“, freut sich die Initiatorin Hilde Weidenfeld. Es gebe alle Hilfsmittel wie ein Raum zu Raum- Liftersystem, eine höhenverstellbare Wanne, Klosomat, Snoezelenraum, Geräte für Psychomotorik u. a. m., hauptsächlich durch Spenden finanziert. „Und verlässliche ehrenamtliche Mitarbeiter/innen verschenken ihre Liebe und ihre Zeit an die Bewohner.“

Die Lebenshilfe e.V. Kreisvereinigung Mettmann mit zehn Ortsvereinen wurde 1963 als Elternverein in Ratingen gegründet. Die Kreisvereinigung hat 530 Mitglieder. 234 Menschen mit geistiger Behinderung leben in verschiedenen Wohnformen der Lebenshilfe.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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