Ärzte üben mit Henning für den Ernstfall

Henning Wiese stellte sich für die Schockraum-Simulation als "Patient" zur Verfügung. | Foto: Magalski
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Henning Wiese ist zum vierten Mal an diesem Tag Notfall-Patient, dieses Mal stürzte er aus dem zweiten Stock eines Hauses und landete so im Marien-Hospitals. Henning Wiese hat nicht sehr viel Pech, sondern steht den jungen Teilnehmern des Symposiums "Intensivmedizin für Einsteiger" als Patient zur Verfügung.

Intensivmedizin gehört auch für erfahrene Ärzte zu den schwierigsten Bereichen der Medizin, denn eine Vielzahl von Befunden muss für die richtige Behandlung des Patienten zu einem Gesamtbild vereint werden - und oft sitzt den Medizinern dabei die Zeit im Nacken. "Anfänger benötigen gute Startbedingungen und gerade junge Ärztinnen und Ärzte fürchten den Überblick zu verlieren, wenn sie sich gleichzeitig mit verschiedenen Fragestellungen konfrontiert sehen", wissen die Organisatoren des Symposiums aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin von Prof. Dr. Wolfram Wilhelm. Übung macht aber bekanntlich den Meister und so kamen Teilnehmer aus ganz Deutschland für das neunte Symposium dieser Art an zwei Wochenenden für je drei Tage ins St.-Marien-Hospital nach Lünen.

Workshop am Rippchen vom Fleischer

Patient war Henning Wiese schon im letzten Jahr, in diesem Jahr liegt er für die jungen Ärztinnen und Ärzte wieder als Fallbeispiel auf dem Tisch. Verkehrsunfall, Beinbruch, Sturz aus einem Haus und der bewusstlose Lastwagenfahrer gehören dieses Mal zu seinem Repertoire - doch wie in der Schockraum-Simulation deutlich wurde, ist das Offensichtliche nicht immer des Rätsels Lösung. Der Luftröhrenschnitt darf im Fernsehen in keiner "guten" Arztserie fehlen, in der Praxis hat er außerhalb von Operationen Seltenheitswert. In Lünen durften die Teilnehmer ihn aber für den Fall der Fälle üben; allerdings nicht an Henning Wiese, sondern das Material dafür kam vom Fleischer. Die Luftröhren von Schweinen. Was im Sommer als Rippchen auf dem Grill landet, bietet gute Trainingsbedingungen für eine sogenannte Thoraxdrainage zur Entlastung, etwa nach Blutungen zwischen Lunge und Rippenfell. Stück für Stück arbeiten sich die jungen Mediziner durch Haut, Fett und Fleisch und legen am Ende einen dünnen Schlauch durch den Schnitt ins Innere des Körpers.

Dozent aus den arabischen Emiraten

Vorträge zu verschiedenen Themen machten die Teilnehmer zudem fit in der Theorie. "Viele Dozenten kommen aus unserem Haus, einige aber auch aus anderen Kliniken und die weiteste Anreise hatte ein Dozent aus Katar in den arabischen Emiraten", erzählt Mario Wachowiak, neben Dr. Moritz Fiebig und Prof. Dr. Wolfram Wilhelm Teil der Kursleitung. Sonntag waren sechs Tage Symposium beendet und die Teilnehmer machten sich auf den Heimweg. Nach Hause durfte auch "Patient" Henning Wiese, dieses Mal zum Glück ohne Beinbruch und Unterzuckerung.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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