Buchsbaumzünsler hat leichtes Spiel

Der Zünsler zerstörte auch diesen großen Buchsbaum in Alstedde. | Foto: Magalski
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Annette Graf sieht es jeden Tag bei der Gassi-Runde mit Hund Lenny. Wo Buchsbaum in den Vorgärten der Siedlung grünte, klaffen Löcher oder stehen allenfalls noch gelbe Skelette. Der Buchsbaumzünsler hat ganze Arbeit geleistet und für Annette Graf ist das keine Überraschung.

"Wir Menschen haben den Zünsler als Schädling eingeführt und ihm den Tisch mit der Pflanzung von so vielen Buchsbäumen reichlich gedeckt, er hatte bei dieser Dichte ein leichtes Spiel", sagt Annette Graf aus Lünen. "Ursache für das Problem ist also, so könnte man sagen, menschliches Versagen." Graf kennt sich aus mit diesem Thema, denn sie ist diplomierte Agrar-Ingenieurin. Ihr Fachgebiet ist die Pflanzenproduktion, ihr Spezialgebiet Pflanzenschutz. Annette Graf ist kein Mensch, der mit dem Finger auf andere zeigen will, immerhin hatte sie selbst Buchsbäume. Hatte. Ihre Buchsbäumen fielen bereits im letzten Jahr der gefräßigen Raupe des Falters zum Opfer. Chemie kam für die Lünerin nicht in Frage und so entfernte sie die Pflanzen. "Ärger und Entsetzen sind nach meiner Meinung aber fehl am Platz, wird sollten uns eher überlegen, welche Konsequenzen wir aus diesem 'Überfall' ziehen sollten für die Gestaltung unserer Gärten und Vorgärten."

Buchsbaum ist wertloser als ein Stein

Buchsbaum ist als pflegeleichte Gartendeko beliebt, doch als Lebensraum und Futterspender für Tiere sei er fast noch wertloser als ein Stein, einmal abgesehen vom Buchsbaumzünsler. Buchsbaum kann, wenn er einige Jahre alt ist, zwar blühen und damit Insekten Nahrung liefern, doch weil die Sträucher so oft beschnitten werden, ist das eher die Theorie als die Praxis. "Wo Buchsbaum steht, wächst sonst fast nichts mehr, er braucht alle Nährstoffe und das Wasser für sich und selbst das sogenannte Unkraut hat es da schwer", erklärt Annette Graf. Wer Ersatz für seine abgestorbenen Buchsbäume braucht, dem empfiehlt die Agrar-Ingenieurin deshalb biologisch wertvolle Arten mit Pollen und Nektar für Bienen und Co. "Einfassungen von Blumenbeeten, die nicht so hoch sein sollen, lassen sich zum Beispiel mit Lavendel, Thymian und anderen Kräutern ersetzen, die im Sommer blühen und im Herbst beschnitten werden", so Graf.

Welche Sorten helfen Insekten?

Buchsbäume, die einzeln stehen, könnten mit kleinwüchsigen Obstbäumen oder Beerensträuchern ersetzt werden, weitere Möglichkeiten sind laut Graf Weißdorn heimische Azaleen oder Rhododendren. "Die Auswahl ist hier praktisch unendlich, eine freie Fläche könnte man auch mit der Aussaat wilder einheimischer Blumen zum Blühen bringen, für niedrige Hecken gibt es blühende Alternativen wie kleinblättrigen Kirschlorbeer oder Feuerdorn." Welche Varianten der Hobby-Gärtner auch immer wählt, sollter er sich im Handel bestätigen lassen, dass die Blüten Pollen und Nektar bilden, rät Annette Graf. "Viele Pflanzen sind heute stark bezüchtete, 'kastrierte' Sorten, die beides nicht mehr bilden, sie sind damit ebenfalls nur biologisch tote Deko. 

Entsorgung im Kompost keine gute Idee

Buchsbäume, die nach dem Befall mit dem Zünsler abgestorben sind, können in der Biotonne entsorgt oder auch beispielsweise am Wertstoffhof der Wirtschaftsbetriebe Lünen an der Josef-Rethmann-Straße abgegeben werden, erklärt Anke Vogt von den Wirtschaftsbetrieben. Die Mengenbegrenzung liegt bei einem halben Kubikmeter beziehungsweise fünf blauen Säcken pro Tag. Von der Entsorgung auf dem Kompost im eigenen Garten rät sie ab, denn die überlebt der Buchsbaumzünsler häufig aufgrund der niedrigen Temperaturen - und bleibt so ein ständiger Gast.

Thema "Buchsbaumzünsler" im Lokalkompass:
Buchsbaumzünsler frisst sich durch Gärten

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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