Polizei nimmt Handy-Sünder ins Visier

Das Handy in der Hand ist am Steuer ein Tabu, mahnt die Polizei. | Foto: Magalski / Archiv
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Zwei Sekunden geht der Blick auf das Handy. Das Auto fährt der Fahrer in dieser Zeit im normalen Stadtverkehr rund dreißig Meter im Blindflug, noch mehr auf der Autobahn. In Lünen nahm die Polizei am Donnerstag ganz besonders Handysünder ins Visier.

Der Autofahrer tippt in sein Handy, bemerkt nicht den Polizisten in Zivil am Straßenrand. Der Beamte wirft einen Blick in das Auto, sieht das Mobiltelefon in der Hand des Fahrers und spricht in sein Funkgerät. Sekunden später winken seine Kollegen in Uniform den Autofahrer auf den Parkplatz des Viktoria-Centers. Sechzig Euro und einen Punkt in Flensburg kostet der Verstoß, gratis gibt es zum Aktionstag gegen Ablenkung am Steuer einen Flyer. "Mobiltelefone am Steuer sind unheimlich gefährlich", sagt Nina Vogt, Pressesprecherin der Polizei in Dortmund. Dreißig Prozent der Unfälle im Straßenverkehr gehen nach Schätzungen der Polizei auf Ablenkung zurück, bei Unfällen ist das Handy immer eine wichtige Quelle für die Ermittler. Ein Mitarbeiter eines Autohauses geht den Beamten an der Kontrollstelle an der Viktoriastraße ins Netz, auch er fährt mit dem Handy in der Hand. Der Wagen hat eine Freisprech-Einrichtung, aber die funkionierte gerade nicht mit dem Mobiltelefon, also griff der Mann eben so zum Handy. Die Zeit während der Überprüfung seiner Personalien durch die Polizei nutzt der Handy-Sünder für einen Blick ins Handbuch des Autos.

Kontrolle von der Autobahn-Brücke

"Lassen Sie das Mobiltelefon einfach mal klingeln", rät die Polizei. Fahrzeugführer sollten lieber an geeigneten Stellen anhalten und von dort wichtige Anrufe erledigen oder Nachrichten verschicken steht weiter in dem Flyer mit dem Titel "Im Blindflug durch den Straßenverkehr". Neun Verkehrsunfälle waren nach Angaben der Polizei im vergangenen Jahr in Dortmund ohne Zweifel auf Handynutzung am Steuer zurückzuführen, aber wie hoch ist die Dunkelziffer? Zahlen gab es auf alle Fälle nach Ende der Kontrolle in Lünen. Neunzig Fahrzeuge kontrollierte die Polizei in etwas mehr als einer Stunde, darunter waren acht Handyverstöße, fünf Personen fuhren ohne Sicherheitsgurt und ein Mann sogar ohne Führerschein. Fünf Fälle verbuchte die Polizei unter sonstigen Vergehen. Die Aktion von Donnerstag ist keine Eintagsfliege, denn die Polizei nimmt weiter Handynutzer im Straßenverkehr ins Visier. In der Stadt und auf der Autobahn. Brücken und eine Foto-Kamera mit Tele-Objektiv eignen sich ganz wunderbar für einen unbemerkten Blick ins Auto. Der Bußgeld-Bescheid kommt per Post dann direkt nach Hause.

Thema "Polizeikontrolle" im Lokalkompass:
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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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