Kameras haben den Verkehr im Blick

Kameras am Straßenrand sorgten für skeptische Blicke bei Autofahrern. | Foto: Magalski
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Stehen Kameras am Straßenrand, vermuten Autofahrer gleich Unheil. Ein neuer Blitzer? Nein, in Lünen wurde an zwei Tagen im Dienste der Wissenschaft der Verkehr beobachtet – ganz ohne teure Fotos.

Skeptische Blicke aus dem Autofenster und Autofahrer, die schnell vom Gas gingen: Die kleinen schwarzen Kameras auf Stativen an Hauptstraßen in Lünen blieben nicht lange unbemerkt. Für alle Autofahrer nun die Entwarnung, denn im Visier waren nicht etwa Raser. Studenten des Lehrstuhls für Verkehrswesen an der Ruhr-Universität in Bochum führten das Experiment mit Forschungsauftrag durch. Am Donnerstagabend und Freitagmorgen wurden jeweils zur Rushhour, also der Zeit mit dem meisten Verkehr auf den Straßen, acht Geräte aufgebaut. Die spannende Frage: Wie lange braucht ein Auto, um unter realistischen Bedingungen vom ersten „Knotenpunkt“ an der Kreuzung der Dortmunder Straße mit der Kupferstraße zur letzten Messstelle an der Kreuzung der Konrad-Adenauer-Straße mit der Borker-Straße zu kommen?

Teststrecke in drei Minuten schaffen

In der Theorie gibt es dafür natürlich Werte. Die „Teststrecke“ ist etwa zwei Kilometer lang. Im Optimalfall, also bei grüner Welle und einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern innerhalb geschlossener Ortschaften, könnte man das Stück zwischen Kupferstraße und Borker Straße in etwa drei Minuten schaffen. Rein rechnerisch auf dem weißen Papier. Denn dass die Realität gerade zu Zeiten des Berufsverkehrs eine andere ist, weiß jeder Autofahrer auf den Straßen Lünens.Gleichzeitig zur Kamera-Messung waren Studenten in speziell ausgestatteten Autos unterwegs, die ständig zwischen den Punkten pendelten. Mit spezieller Technik konnten so auch die Zeiten im Stand, etwa an roten Ampeln aufgezeichnet werden. Nun müssen die riesigen Datenmengen ausgewertet werden.

Verwechslung mit Blitzern

Neulinge auf den Lüner Straßen sind die Studenten des Lehrstuhls für Verkehrswesen übrigens nicht. Schon vor rund einem Jahr wurden Messungen für die Echtzeit-optimierung des Verkehrsrechners, der die Ampeln steuert, durchgeführt. Kleine Probleme gibt mit der „Blitzer-Verwechslung“ übrigens immer mal wieder. Meistens müssen dann die Kameras darunter leiden. Unbekannte schalteten in Lünen am Donnerstag einfach die Aufzeichnung an einer Kamera aus, in anderen Städten ging man schon brutaler gegen die vermeintlichen Blitzer vor. Sie wurden einfach umgeworfen.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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