Windkraft-Gigant wächst am Stadthafen

Freitag stand bereits das erste Turmelement auf der Baustelle, im Laufe des Tages folgten weitere Teile aus Beton. | Foto: Magalski
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  • Freitag stand bereits das erste Turmelement auf der Baustelle, im Laufe des Tages folgten weitere Teile aus Beton.
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Menschen wirken im Vergleich zu den großen Bauteilen wie Ameisen. In Lünen passieren in der Nähe des Stadthafens spannende Dinge - auf einer Baustelle der Superlative für eine Windkraftanlage von wirklich gigantischen Ausmaßen.

Die Baustelle liegt versteckt zwischen Feldern und Wald südlich des Datteln-Hamm-Kanals, doch ist die Windkraftanlage im Auftrag der Stadtwerke Lünen erst fertig, hat Lünen eine neue Landmarke. Der Gigant überragt mit einer Höhe von über zweihundert Metern inklusive der Rotorblätter sogar noch den markanten Kühlturm des Trianel-Kraftwerks. Präzision ist aufgrund der riesigen Ausmaße extrem wichtig, das Fundament der Windkraftanlage ist auf ein Zehntel eines Millimeters in der Waage. Bis zum Rotor in 150 Metern Höhe hätte eine Abweichung von nur einem Millimeter am Boden fatale Folge mit einem Überhang von etwa zehn Zentimetern.

Ostfriesen liefern die Technik

Das Knowhow für den modernen Strom-Riesen kommt von der Firma Enercon aus Ostfriesland, dem Mekka für Windkraftanlagen-Technik. Enercon exportiert seine Technik vom Hauptsitz in Aurich in alle Welt und nun eben auch nach Lünen. Donnerstag wurde der erste Betonring mit einem Durchmesser von zwölf Metern fertig gestellt, am Freitag folgten dann weitere Bauteile. Ein Kran – natürlich ebenfalls ein Riese – hievt sie in die Höhe. Die Teile werden verschraubt, anschließend sorgen Metallstreben, die durch die Turmelemente gehen und am Boden fest verspannt werden, für Festigkeit. Das Fundament der Windkraftanlage bilden 1.200 Kubikmeter Beton, das ist der Inhalt von etwa 180 Betonmischern. Im Innenern der Betonröhre gibt es in der fertigen Anlage einen Aufzug, deutlich anstrengender ist der Weg über die schier endlose Leiter. Windkraftanlagen des gleichen Typs wie in Lünen stehen im näheren Umkreis bisher nur auf der Paderborner Hochebene, so die Stadtwerke. Unter Volllast versorgt die Winkraftanlage rein rechnerisch ungefähr fünf Prozent der Haushalte von Lünen.

Zwanzig Schwertransporte bis Dienstagabend

Ein Enercon-Team aus Österreich hat auf der Baustelle im Moment das Sagen und wie Stadtwerke Chef Dr. Achim Grunenberg beim Baustellen-Termin am Freitag verriet, sind die Österreicher aktuell die Schnellsten in der firmeninternen Wertung. Der Wunsch, den Riesen noch bis zum Jahresende fertig zu stellen, ist ohne große Pannen also schon bald Realität. Im Moment sind die vielen Autobahnbaustellen das größte Problem. Freitag sollte eigentlich ein weiterer Schwertransport mit Material für die Anlage Lünen erreichen, doch der scheiterte an einer zu engen Baustelle. Bis Dienstagabend erwarten die Arbeiter noch weitere zwanzig Schwertransporte in Lünen.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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