Wohnungssuche: Stadt Lünen will Flüchtlinge verstärkt in privaten Wohnungen unterbringen

"Auf dem Ringe" befindet sich eine der drei zentralen Unterkünften für Flüchtlinge in Lünen.
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  • "Auf dem Ringe" befindet sich eine der drei zentralen Unterkünften für Flüchtlinge in Lünen.
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Verantwortung übernehmen und mitmenschlich handeln: Viele Kommunen stehen derzeit vor der Herausforderung, verfolgte Menschen aus Bürgerkriegsländern aufzunehmen. Lünen setzt dabei verstärkt auf die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen. Damit sich bereits integrierte Flüchtlinge noch besser integrieren können.

178 Flüchtlinge sind derzeit in privaten Wohungen untergebracht, 34 in städtischen Wohnungen. Die Stadt sucht weiter nach Vermietern.

Auch in Lünen kommen jede Woche neue Flüchtlinge an, die in der Lippestadt Hilfe und Unterkünfte suchen. Der Rat hat am 26. Februar dieses Jahres auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen, im generellen Umgang mit dem Thema "Unterbringung von Flüchtlingen" auf ein dezentrales Konzept zu setzen: Flüchtlinge sollen demnach verstärkt in Wohnungen untergebracht werden und nicht mehr in großen Flüchtlingsunterkünften. Ziel ist es, die Integration der Menschen zu erleichtern und die Flüchtlinge besser zu unterstützen.

Trotz zunehmender Zuweisung von Flüchtlingen will die Stadt an diesem Konzept festhalten und engagiert sich dafür, möglichst viele Flüchtlinge in normalen Wohnungen unterzubringen. "Es handelt bei den Flüchtlingen um Menschen, die Schreckliches durchgemacht haben und deshalb ihre Heimat verlassen mussten", sagt der Erste Beigeordnete der Stadt Lünen, Horst Müller-Baß. "Wir sind hier als Stadtgesellschaft gemeinsam gefordert, diese Menschen bei uns vernünftig aufzunehmen. Wir möchten als Stadt möglichst verhindern, dass Flüchtlinge in einer Zeltstadt oder in Containern untergebracht werden müssen. Deshalb stellen wir leer stehende städtische Wohnungen zur Verfügung und tun alles, um Wohnungen auch auf dem privaten Wohnungsmarkt zu akquirieren."

Die Flüchtlinge, die in Wohnungen vermittelt werden, halten sich bereits seit längerer Zeit in Lünen auf und haben sich an ihr Umfeld bereits gewöhnt. Menschen, die neu zugewiesen werden und damit die Umgebung nicht kennen und teilweise durch ihre Flucht und vom Krieg in ihren Heimatländern akut beeinträchtigt sind, werden zunächst in den zentralen Unterkünften der Stadt betreut.

Bei der Akquise von Wohnungen kann die Stadt bereits erste Erfolge vermelden. "Wir freuen uns sehr, dass schon einige Bürgerinnen und Bürger auf uns zugekommen sind und helfen wollen", sagt Fachdezernent Ludger Trepper. "Jede private Wohnung, die uns gemeldet wird, hilft. Denn, wenn wir unseren Kurs beibehalten wollen, möglichst ohne Container oder Zelte auszukommen, dann geht das nur Hand in Hand. Wir bitten deshalb Wohnungsbaugesellschaften und private Vermieter durch das Angebot von frei stehenden Wohnungen uns bei der Unterbringung der Flüchtlinge zu unterstützen."

Vermieter, die leer stehende Wohnungen zur Verfügung stellen wollen, können sich bei Gunther Pletz, 3. OG, Zimmer 303, Tel. 02306 104-1655, E-Mail: Gunther.Pletz.16@luenen.de melden. Die Miete für die Wohnung wird von der Stadt getragen.

Die Stadt sucht dabei derzeit auch drei Wohnungen mit besonderen Anforderungen. Ein Rollstuhlfahrer, ein Rollstuhlfahrer mit Familie und eine achtköpfige Familie suchen geeigneten Wohnraum.

Info:
Die Stadt Lünen betreut derzeit 501 Flüchtlinge, die man mit Wohnraum versorgt.

Die Gesamtzahl der Flüchtlinge in Lünen liegt aber höher und zwar derzeit bei 612. Darin enthalten sind auch Flüchtlinge, die z.B. bei Verwandten untergebracht sind oder arbeiten und ihren Wohnraum selbst finanzieren.

Der Erste Beigeordnete Horst Müller-Baß: "Wir sind bei unserem dezentralen Konzept, Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen, in allen Belangen transparent. Nur nicht in dem Punkt, wo diese Wohnungen genau sind. Dies der Bevölkerung öffentlich mitzuteilen, wäre eine Stigmatisierung."

"Auf dem Ringe" befindet sich eine der drei zentralen Unterkünften für Flüchtlinge in Lünen.
"Auf dem Ringe" befindet sich eine der drei zentralen Unterkünften für Flüchtlinge in Lünen.
Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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