Vorsicht, diese Pflanze ist eine Gefahr!

Der Riesen-Bärenklau trägt seine weißen Blüten in großen Dolden. | Foto: Magalski
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Bienen fliegen auf die weißen Blüten, doch für den Menschen und manche Tiere ist diese Pflanze eine Gefahr! Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, wächst an der Lippe. Der Kontakt mit der Pflanze verursacht im schlimmsten Fall heftige Reaktionen der Haut.

Der Riesen-Bärenklau heißt nicht ohne Grund auch Herkulesstaude: Die Blätter der "erwachsenen " Pflanze sind riesig, der Stängel dicker als ein Besenstiel und die ganze Staude nicht selten höher als drei Meter. Im Aussehen der Pflanze liegt auch eine Gefahr. Kinder sehen den Bärenklau als tolles Versteck, nutzen die Stengel als Schwerter oder die Blätter als Regenschirm. Erwachsene kommen in der Regel eher aus Versehen mit der Pflanze in Kontakt - doch ob Absicht oder Zufall, es drohen schmerzhafte Folgen. "Die Herkulesstaude ist eine relativ weit verbreitete Pflanze und war vor sieben Jahren sogar die Giftpflanze des Jahres", weiß Dr. Marcus Happe, Hautarzt und Facharzt für Allergologie und Phlebologie mit Praxis in Lünen. Erste Symptome sind oft brennende und juckende Rötungen der Haut, später folgen mit Wasser gefüllte und teils große Blasen, sogenannte Ödeme. Kinder seien besonders gefährdet, bis hin zu einem Schock. Schuld sind in der Pflanze enthaltene Stoffe aus der Gruppe der Furanocumarine, sie reagieren in Kombination mit Sonnenlicht und verursachen eine Photodermatitis, eine Entzündung der Haut. "Patienten sollten nach Kontakt mit der Pflanze deshalb die Sonne meiden und lange Kleidung tragen, denn ohne die Sonneneinstrahlung passiert relativ wenig", rät Dr. Happe. Cremes mit dem Wirkstoff Cortison helfen bei der Behandlung der Symptome. Die Ausheilung der Hautschäden dauert bis zu mehreren Wochen, manchmal bleiben Pigmentstörungen. "Der Besuch beim Arzt ist nach dem Kontakt mit der Herkulesstaude auf jeden Fall wichtig, schon um die Schädigung der Haut zu bewerten und zu behandeln", sagt Dr. Happe.

Städte entfernen Riesen-Bärenklau

Dr. Barbara Seibert ist Tierärztin in Lünen. Seibert hatte bisher kein Tier mit Verletzung von Bärenklau in ihrer Praxis, doch auch für manche Tiere ist die Staude eine potenzielle Gefahr. "Hunde mit kurzem und dünnem Fell könnten zum Beispiel gefährdet sein", so die Tierärztin. Kurios: Schafe stehen offenbar auf die Herkulesstaude - für sie ein gefundenes Fressen. "Wenn uns Bärenklau im innerstädtischen Bereich gemeldet wird, entfernen wir die Pflanzen, vor allem in leicht von der Öffentlichkeit zugänglichen Bereichen wie zum Beispiel an der Treppenkaskade oder im Flusspark haben wir ein besonderes Auge auf die Ausbreitung des Bärenklau", erklärt Jürgen Arendes, stellvertretender Abteilungsleiter von Stadtgrün. Bürger, die in solchen Bereichen Bärenklau entdecken, wenden sich direkt an die Abteilung Stadtgrün. In Naturschutzgebieten greift die Stadt nicht ein, etwa in vielen Bereichen an der Lippe. In Selm berichtete eine Bürgerin im letzten Jahr der Stadt von der Sichtung von Bärenklau, doch der Verdacht bestätigte sich nicht, so Malte Woesmann, Sprecher der Stadt Selm auf Anfrage. Der Bärenklau werde aber im Fall der Fälle beseitigt - wer die Staude entdeckt, meldet sich dafür bei der Stadt Selm oder den Stadtwerken.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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