Etwas über: CD-4 Quadrofonie - Und etwas über: Nadelreinigung beim Plattenspieler - Uwe H. Sültz - Report - Lünen

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Die Schallplatte und die Schallplattenspieler sind längst noch nicht ausgestorben! Heute befinden sich noch qualitativ hochwertige Geräte auf dem Markt, sowie Schallplattenspieler mit eingebauter Überspielfunktion auf USB-Speicher! Eine Sonderstellung hatte immer schon die "echte Quadrofonie". Wir sitzen also nicht VOR dem Orchester, sondern in der MITTE des Orchesters! Bei Aufnahmen, bei denen man vor dem Orchester sitzt, wird der Hall des Raumes auf die hinteren beiden Kanäle gelegt.

Die CD-4-Quadrofonie ist in den 1970'er-Jahren entwickelt worden! Sie ist der Vorläufer unserer heutigen Dolby-Surround-Anlagen.
Diese 4-Kanal-Technik ist als "echte Quadrofonie" bezeichnet worden. Die beiden vorderen Kanäle (Stereo) sind mit jedem normalen Stereo-System abspielbar. Die beiden hinteren Kanäle liegen ebenfalls in der Plattenrille, sind aber im nicht hörbaren Bereich integriert. Um an diese "versteckten" Signale zu gelangen, benötigt man eine Nadel mit SHIBATA-Schliff, sowie einen Demodulator, da es sich um einen Frequenzbereich von bis zu 50.000 Hz handelt! Die SHIBATA-Diamantnadel arbeitet in einem Frquenzbereich von 20 Hz bis 50 kHz. Mein Test ergab Werte ab 10 Hz.
Durch die Demodulation erhalten wir einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz mit echten 4 Kanälen.
Jetzt sind natürlich auch 4 Endstufen nötig. Beim Abspielen der Testplatte läutet eine Uhr jeweils aus allen vier Ecken!
Einfacher war die Pseudoquadrofonie. Hier reichen 2 Endstufen und 4 Lautsprecher, die mit einem leicht zu bauenden Adapter betrieben wurden.
Bei dem SQ-Verfahren handelt es sich um die MATRIX-Quadrofonie, wobei die Quadrofonie durch Phasenunterschiede erzeugt wird.

Die sehr empfindlichen Nadeln sollten nicht berührt werden, brechen sie ab, ist eine Neuanschaffung nötig... bei dem abgebildeten System sind das einige hundert Euro! Ein weiches Nadelbürstchen ist gut, besser ist die Ultraschall-Reinigung!

DIE GESCHICHTE:

Mitte der 1960er-Jahre begann sich Stereo langsam gegen Mono durchzusetzen. Die Firma Philips entwickelte die ersten Compact-Cassetten-Geräte als Diktiergeräte. Die ersten Geräte für Musik waren ebenfalls in Mono, bald setzte sich analog zur Schallplatte bei den Kassettenrekordern rasch Stereo durch. Viele Platten erschienen noch parallel in Stereo und Mono. Anfang der 1970er-Jahre lief die Zeit der Mono-Schallplatte im Konsumentensektor langsam aus. Im Bereich der Radiosender hielt sich die Mono-Seite auf Promo-Pressungen noch bis Mitte der 1980er-Jahre.

Der Markt war vor allem im HiFi-Bereich auf der Suche nach etwas Neuem. Dieses wurde in der Quadrofonie gefunden, so war man überzeugt. Das Problem dabei war die Übertragbarkeit vom Studio zum Endkonsumenten. Während bei den Tonbändern die Mehrkanalfähigkeit durch Hinzufügen weiterer Spuren einfach realisiert werden konnte und nur durch die Breite des Bandes ihre Grenzen fand, war dieses bei der Schallplatte mit ihren nur zwei Flanken der Rille schwierig. Aber auch die 4-Spur-Tonbänder für den Heimbereich waren bei 4-kanaliger Bespielung unpraktischerweise nur noch in einer Richtung abspielbar.

ÜBER DIE"ECHTE QUADROFONIE":

Die vier Audiokanäle bleiben auf dem gesamten Signalweg getrennt. Für jedes Tonträgerformat werden quadro-fähige Abspielgeräte benötigt: CD4-Verfahren für Plattenspieler (s. u.), 8-Spur-Kassettendecks, Tonbandgeräte mit mindestens vier simultan nutzbaren Spuren. Für die Übertragung von vier diskreten (also nicht matrixcodierten) Tonkanälen über UKW-Rundfunk gibt es keine praktikable Lösung (das wäre nur möglich unter Verwendung von zwei UKW Kanälen und zwei UKW Rundfunkempfängern).

Anfang bis Mitte der 1970er-Jahre wurde intensiv an der Quadrofonie-Technik entwickelt und auch an den Kunden verkauft. Die Firma JVC war in diesem Bereich an vorderster Kundenfront. JVC entwickelte für Schallplatten eine Möglichkeit, die vorderen beiden Kanäle kompatibel zu den normalen Stereo-Kanälen zu halten und nur die beiden hinteren mit Hilfe eines Konverters in den unhörbaren Bereich zu transferieren und wieder zurückzuholen.

Dieses gelang durch die Entwicklung eines speziellen Diamantschliffs beim Tonabnehmer, der auch Töne im für den Menschen unhörbaren Bereich von der Platte abnehmen konnte. Die beiden hinteren Kanäle wurden vor Produktion der Schallplatte vom normalen hörbaren Bereich von 20 Hz bis 20 kHz auf 30–60 kHz transferiert und nach dem Abtasten der Nadel durch den Konverter wieder in den hörbaren Bereich zurückgeholt. Diese Technik wurde unter der Bezeichnung CD-4 und als einziges echtes Quadrofonie-Verfahren vermarktet. CD4 zählt mit den vier diskreten Kanälen damit nicht zu den üblichen „Matrixverfahren“ mit nur zwei Übertragungskanälen.

JVC war zudem der größte Anbieter von Quadrofonie-Verstärkern. Die Einführung einer Quadrofonie-Compact-Cassette soll am Veto der Firma Philips, dem Patentinhaber, gescheitert sein, da zwar das Kassettenformat kompatibel zur normalen Kassette gewesen wäre, die Kassette mit damaliger Technik aber nur in eine Richtung be- und abspielbar gewesen wäre.

Für die Audio-CD wurde im Red-Book-Standard ein Quadrofonie-Format definiert, es gab jedoch nie CDs und Abspielgeräte dafür. Im Gegensatz dazu gibt es heute CDs in DTS.

DAS ERSTE HIFI STEREO CASSETTEN-DECK:

http://de.wikipedia.org/wiki/Quadrofonie

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Autor:

Uwe H. Sültz aus Lünen

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